Montag, Januar 21, 2019

"Wie Quoten-Ideologen meine Wahlfreiheit beschneiden" – News vom 21. Januar 2019

1. Auf den Seiten des Focus entwirft Hugo-Müller Vogg ein Szenario der Bundestagswahl 2025 – nach Einführung eines identitären Quotenwahlrechts.



2. Auch Spiegel-Online hat den Aufruhr um die Gillette-Reklame inzwischen mitbekommen. Dort leitet Christian Stöcker seinen Artikel darüber mit folgendem Satz ein:

Eins gleich zu Anfang: Ja, Männer sind an (fast) allem schuld. Sorry.


Das ist sehr leserfreundlich von Spiegel-Online: Wenn ein Artikel gleich mit einem sexistischen Klopper beginnt, weiß man, dass sich die weitere Lektüre erst gar nicht lohnt. Es sei denn natürlich, man ist zum Beispiel Verfasser eines antisexistischen Blogs und ist neugierig auf weitere Preziosen dieser Art. Und die gibt es: Der Autor erklärt, "wir Männer" hätten "längst verstanden", dass wir nun mal moralisch minderwertig seien, "wütende Reaktionen" auf diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gebe es lediglich von einer "gerade in den sozialen Medien sehr aktiven Untergruppe des männlichen Geschlechts".

Tatsächlich hat das Männerbashing von Gillette weit überwiegend negative Reaktionen geerntet: Auf Youtube senken inzwischen über 1,1 Millionen Menschen den Daumen. Eine Verschwörungstheorie, die einer "sehr aktiven Untergruppe" derart viel Macht und Einfluss zuschreibt, ist für diese "Untergruppe" ausgesprochen schmeichelhaft.

Natürlich darf bei derartiger Rhetorik eines nicht fehlen: Bei Menschen, die Sexismus ablehnen, ist Stöcker zufolge "die Überlappung zu rechten Kreisen groß". Als Beispiel nennt er ausgerechnet "Gamergate": eine Bewegung, die außerhalb der journalistischen Phantasie vorwiegend von Linken getragen wird.

Erwartungsgemäß bezieht sich Stöcker auch auf die aktuellen Verlautbarungen der APA-Psychologen – ohne die vernichtende Kritik daran, die von vielen Seiten erfolgte, auch nur mit einer Silbe zu erwähnen. Die APA sei "nicht verdächtig, der verlängerte Arm radikaler Feministinnen zu sein", heißt es lapidar, außerdem seien die Autoren dieses Manifestes "überwiegend männlich", Ausrufezeichen.

Es müsse sich alles im Journalismus ändern, hatte es erst vor einem Monat nach dem Fall Relotius getönt. Damals allerdings war vielen schon klar: Es wird sich gar nichts ändern, überhaupt nichts. Sie kriegen es einfach nicht hin. Das erste, was deutsche Leitmedien brauchen, ist irgendeine Gruppe, die sie niedermachen können, auf welch krude Weise auch immer.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu der technischen Frage, wie man am geschicktesten die Links auf Genderama anklickt:

Links lassen sich in einem neuen Hintergrund-Tab öffnen, wenn man statt mit der linken Maustaste mit dem Mausrad klickt. So kann man das Kontextmenü einfach umgehen.

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