Uhrenfirma antwortet Gillette mit Männerrechtler-Video – News vom 18. Januar 2019
1. Die Kontroverse über die Gillette-Reklame wird noch immer heftg geführt. Neben neuen Artikeln, die allerdings im Wesentlichen die Argumente früherer Artikel wiederholen, sind inzwischen die ersten Video-Parodien online gegangen unter der Parole "Gillette – We Believe the Best WOMEN Can Be". Die Qualität ist dabei unterschiedlich (wobei das sicherlich auch eine Frage des persönlichen Geschmackes ist). Ihr findet diese Videos hier, hier, hier und hier.
Nun bekommen Einzelpersonen in so kurzer Zeit natürlich nur Videos zustande, die von der Produktion her ein wenig schrottig wirken. Überraschend schnell hat es allerdings die Uhrenfirma Egard geschafft, als Antwort an Gillette ein hochwertiges Video zu produzieren, das die Position der Männerrechtsbewegung vertritt. In dem Moment, da ich diese Zeilen schreibe, wurde es auf Youtube knapp 260.000 Mal aufgerufen. (Normalerweise erhalten Egad-Videos nur wenige hundert Zugriffe.) Die Resonanz unterscheidet sich stark von der auf das Gillette-Video: Knapp 30.000 Menschen signalisierten, dass ihnen das Video gefällt, nur 500 fanden es misslungen.
2. Im Vergleich dazu wirkt deutsche Männerpolitik besonders muffig: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble etwa ermahnt Männer zu mehr Hausarbeit.
3. Die liberale Feministin Judith Basad positioniert sich in der Neuen Zürcher Zeitung zum Thema "toxische Männlichkeit":
Wohin die Pathologisierung von Menschen je nach Hautfarbe und Geschlecht führt, kann man auch auf deutschen Twitter-Accounts nachlesen. Hier muss der "alte weisse Mann" mittlerweile für alles herhalten, was in der Gesellschaft schiefläuft. So machte ein Twitter-User Männlichkeit für das rassistische Attentat in Bottrop verantwortlich: "Das Problem heisst Männlichkeit, egal ob IS, Nazis oder anders krank", heisst es dort. Die ARD-Journalistin Anja Reschke twitterte indes, dass sie die "wütenden weissen Männer" gerne in den Arm nehmen und ihnen sagen würde, dass sie "immer noch tolle Hechte" seien. Und die SPD postete neulich auf Twitter eine Bundestagsrede von Katarina Barley, in der diese "den Brexit in einem Satz erklärt": Die Männer sind schuld. Wär’s doch so einfach! So zeigt sich eben nur: Die Idee der toxischen Männlichkeit ist selbst toxisch.
4. Im New Yorker Central Park soll Frauen ein Denkmal gesetzt werden – aber ist es rassistisch? fragt die New York Times.
5. Die feminismuskritische Bloggerin Janet Bloomfield zieht sich vom Bloggen zurück, nachdem ihre Kinder als Zielscheibe für Attacken genommen werden.
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