#Unfollowpatriarchy, Frauenstreik, Beschneidung, Gillette – News vom 15. Januar 2019
1. Die BILD-Zeitung versucht, sich mit einer betont frauenfreundlichen Plakatkampagne zu profilieren. Das erregt den Unmut der feministischen Gruppe #unfollowpatriarchy, die die Plakate austauscht.
2. In der Schweiz planen Feministinnen immer noch einen Streik, bei dem eine halbe Million Frauen ihre Arbeit niederlegen sollen. Der Tages-Anzeiger unterstützt dies mit dem Artikel "Der Streik wird schmerzen", in dem er die Verantwortlichen ihre Position darlegen lässt.
3. Auf den Seiten der "Zeit" äußert sich Patrik Schwarz auch zum Thema Jungenbeschneidung. Der Menschenrechtler Victor Schiering kommentiert diesen Artikel auf Facebook:
Sexistische Kackscheisse hoch zehn:
"Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wiederum ist natürlich ein hohes Gut, und mit Recht ist etwa jede Form von weiblicher Genitalverstümmelung nicht durch religiöse Praxis oder Überlieferung zu rechtfertigen. Bei der männlichen Beschneidung der Vorhaut liegen die Fakten allerdings anders: Weder geht damit eine Herabsetzung des Lustempfindens einher, noch erschwert der Eingriff den normalen Gebrauch des betroffenen Körperteils, wie Millionen beschnittener Männer gerne bestätigen werden."
Wenn Patrik Schwarz, ein geschäftsführender Redakteur, Fake News und Sexismus in Reinform verbreitet, muss man sich nicht wundern, wenn das Vertrauen der Menschen in Leitmedien sinkt und sinkt ... Beides eine gefährliche Entwicklung! Ist halt die Frage, ob man zu ihr beiträgt oder ihr entgegenwirkt. In der ZEIT findet offensichtlich überhaupt keine Prüfung auf Fakten und Recherche mehr statt. Echt erschreckend.
4. Nach drei misslungenen islamischen Beschneidungen muss ein israelischer Arzt aus Bochum 7500 Euro an die Eltern von drei kleinen Kindern zahlen (also 2500 an jedes Opfer.) Die Beschneidungen wurden offenbar mit einem "Elektro-Kauter" vorgenommen, eine operative Schneidemethode mit Strom. Verbrennungen seien "deutlich sichtbar". Danach gab es so große Probleme mit Entzündungen, dem Absterben von Gewebe und bläulichen Verfärbungen, dass die Kinder starke Schmerzen hatten und die Eltern sie zum Notarzt brachten. Eines der Kinder musste stationär behandelt werden.
5. Der Daily Mail zufolge florieren in Großbritannien Do-it-yourself-Vaterschaftstests. 20 Prozent der Männer würden dabei erfahren, dass sie nicht der Vater des untersuchten Kindes sind. In Deutschland hatte vor vielen Jahren Justizministerin Zypries (SPD) solche Tests per Gesetz erheblich erschweren lassen.
6. Mit dem Aufhänger "100 Jahre Frauenwahlrecht" stellt die STERN-Zweigstelle NEON den Kondom-Produzenten Waldemar Zeiler vor, Lebenspartner der Mitbegründerin des feministischen Magazins EditionF:
Der beste Weg, den Frauenanteil auf Bühnen und Panels zu erhöhen, wäre, Frauen statt Männer zu buchen. Und Männer nur noch im Vulva-Kostüm auf Bühnen und Panels zu lassen. Klingt vernünftig.
Zeiler fordert die Kennzeichnung von "Antifeministen" mit "hat-den-Gong-nicht-gehört", "Mittelalter-ist-sein-Ding" oder einfach nur "Penis", verlangt "Gehaltstransparenz" und findet, "das (letzte) Aufbäumen der alten weißen Männer zwingt uns (Feministen) alle, unsere Energie nochmal richtig zu mobilisieren". Man sei "kurz vorm tipping point in dieser Sache".
7. Die Firma Gillette (Procter & Gamble), die vor allem durch ihre Rasierapparate bekannt ist, fordert Männer auf, ihre toxische Männlichkeit wegzurasieren. Diese neue Kampagne zieht neben Zustimmung auch massive Kritik in den sozialen Medien auf sich; das sie begleitende Youtube-Video hat derzeit knapp 23.000 positive und über 210.000 negative Bewertungen erhalten. "Das Video ist traurig und deprimierend, weil es ALLE Männer in ein schlechtes Licht rückt", zitiert das Wall Street Journal einen Twitter-Nutzer. "Es gab immer gute Männer. Böse auch, ja, aber das Gleiche kann man über Frauen sagen."
In dem Artikel des Wall Street Journal heißt es weiter:
Die neue Gillette-Anzeige sollte positives Verhalten inspirieren, verbringt aber zu viel Zeit damit, das Verhalten aufzudecken, für das Männer kritisiert wurden, sagte Susan Cantor, Chief Executive der Branding-Firma RedPeak. "Männer sagen: Wir fühlen uns ausgegrenzt, kritisiert und beschuldigt, anstatt inspiriert, befähigt und ermutigt."
Der Darstellung des feministischen Guardian zufolge werde Gillette indes nur von "Männerrechtlern und rechten Publikationen" kritisiert.
8. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Schön, dass Genderama aus der Winterpause gekommen ist. Kurze Ergänzung zu der Anwältin, die Mädchen in Knabenchöre bringen will. Du hast Radio Dresden zitiert, es lohnt aber, den Original-Artikel im Tagesspiegel noch mal anzuschauen.
In den Kommentaren diskutiert nämlich Frau Bräcklein, die Anwältin, geduldig mit den Kommentaristen, die mehrheitlich nicht ihrer Ansicht sind. Bemerkenswert sind zwei Dinge: Unter den Diskussionsteilnehmern sind viele Frauen, die sich Frau Bräckleins Standpunkt nicht zu eigen machen, und Frau Bräcklein will einfach nicht verstehen, dass es musikalische Gründe für reine Knabenchöre gibt, dass ein Knabenchor schlichtweg anders klingt als ein Mädchenchor oder ein gemischter Chor. Hier ist ein sehr interessanter Artikel aus der New York Times, mit welchen Problemen die von Frau Bräcklein gescholtenen Elite-Knabenchöre so zu kämpfen haben.
Ein anderer Leser schreibt mir zu meiner Meldung das männer.ch die Konkubinatsproblematik angehen will:
Dein Kommentar liest sich etwas sarkastisch - das das Thema brennt in der Schweiz wirklich, und das auch gleich in beide Richtungen, wobei Männer - wie fast üblich - am stärksten betroffen sind:
Das Konkubinat ist, wie die "eingetragene Partnerschaft", rechtlich anerkannt und an sich (gesellschaftlich) problemlos, NUR: Konkubinats-Väter bekommen beim Arzt keine Auskünfte, wenn dem Kind etwas fehlt; nur Mütter dürfen (bezüglich Behandlungen) entscheiden, trägt das Kind ja den Namen der Mutter (Familienrecht; Namen des Vaters NUR bei Ehe oder Adoption). Bringt der Vater das Kind ins Krankenhaus, muss die Mutter antraben um Behandlungsentscheide fällen zu können (ausgenommen lebensrettende Sofort-Massnahmen, natürlich) – der Konkubinatsvater hat schlicht nichts zu melden. Ist ein Problem des "Vaterschaftsrechts", also eines der Männerrechtsbewegung.
Auch für die "Konkubinats-Partner" selbst gibt es Probleme; meine Tante lebte im Konkubinat mit meinem "Onkel". Als er damals ins Krankenhaus kam, wurde meiner Tante - trotz vorgelegtem Konkubinats-Vertrag – die Auskunft über seinen Zustand verweigert, sie war ja nicht die Ehefrau; sie musste warten, bis er bei Bewusstsein war und Besuch empfangen durfte, um zu erfahren was/wie/wo - und um das mit den Auskünften klären zu können. Umgekehrt genau so, als meine Tante im Krankenhaus landete, bekam er keine Auskunft. Ein Anliegen nicht nur für die Männerechtsbewegung, sondern allgemein der Gleichstellung an sich.
Allerdings stimme ich mit Dir überein - männer.ch sollte sich dringenderen Problemen zuwenden, davon haben wir ja auch mehr als genug.
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