Dienstag, November 06, 2018

100 Jahre Wahlrecht für Frauen und Männer!

1. Die "IG Jungen, Männer, Väter" hat eine Pressemitteilung zu 100 Jahren Wahlrecht für Frauen und Männer veröffentlicht:

Berlin. "Gratulation: Frauen haben in Deutschland seit 100 Jahren das aktive und passive Wahlrecht – wie auch Männer" formuliert die Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG-JMV). Sprecher Gerd Riedmeier weist darauf hin, dass bis 1918 in großen Teilen Deutschlands (Preußen) galt: Das Recht zu wählen war nicht vordringlich abhängig vom Geschlecht. Vielmehr war das Wahlrecht an Kriterien ausgerichtet wie Standeszugehörigkeit, Besitz und Steuerleistung.

Auch in Bayern besaßen noch im 19. Jahrhundert nur 1,2 % der Bevölkerung das aktive Wahlrecht; lediglich 0,7 % der Bevölkerung konnten überhaupt gewählt werden. Hauptkriterium war dabei die Zugehörigkeit zu den Ständen Adel, Klerus, Großgrundbesitz. Diese schickten ihre - männlichen - Vertreter zu den Urnen.

Das allgemeine und gleiche Wahlrecht erreichten Männer und Frauen in Deutschland in der Folge der Revolutionen im Jahr 1918 und der Gründung der Weimarer Republik. Ein Grund zum Feiern, meint die IG-JMV und wundert sich über den heute erlebbaren ausschließlichen Fokus auf das Wahlrecht für Frauen. Diesen Ansatz hält die IG-JMV für überzogen und als der geschichtlichen Entwicklung nicht angemessen.

Die IG-JMV begrüßt die Tatsache, Frauen können heute die gleiche Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben ausüben wie Männer. "Sie müssen es jedoch auch tun", meint Riedmeier. Niemand hindere sie an der politischen Teilhabe und verweist auf ein Phänomen: Frauen wählten mehrheitlich Männer in die politische Verantwortung.

Kritisch sieht die IG-JMV die Tatsache, dass es heute Männer sind, denen in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen die Teilhabe verweigert wird. So verwehrt das Bundesgleichstellungsgesetz (BGlG), neu gefasst unter Bundesministerin Manuela Schwesig (SPD), Männern in allen Bundesbehörden das aktive und das passive Wahlrecht. Männer werden ausgeschlossen. "100 Jahre Frauenwahlrecht und dann so ein Gesetz?" fragt die IG-JMV.

Die einseitige Entwicklung mit nahezu ausschließlichem Fokus auf dem weiblichen Geschlecht setzt sich fort: Männer- und Väterverbände werden von der Politik vom Diskurs praktisch ausgeschlossen. Der vorwiegend weiblich dominierte Familienausschuss des Bundestages verwehrt ihnen den Vortrag. Der Dt. Frauenrat erhält unbegrenzt Rederecht. Die Vorsitzende des Ausschusses Sabine Zimmermann (Die Linke) begründet die Diskursverweigerung mit dem Argument, der Frauenrat "vertrete bereits die Vielfalt im Diskurs".

Die IG-JMV weist darauf hin, das Wahlrecht für Frauen wurde vorwiegend von Männern erkämpft: von Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten. Viele dieser Männer ließen dabei ihr Leben, so in den Kämpfen um die Gründung der Räterepubliken in Deutschland 1918 und 1919.

Andere Länder führten das Wahlrecht für Frauen deutlich später ein als Deutschland. In der Schweiz war das Wahlrecht bis 1971 an Pflichten gekoppelt – an die Pflicht zur Landesverteidigung. Im Zuge der Wahlrechtsreform erhielten die Frauen das neue Recht, ohne jedoch die Pflicht übernehmen zu müssen.

Die IG-JMV plädiert für einen sachlicheren und differenzierteren Umgang mit dem Thema. 100 Jahre allgemeines Wahlrecht für Frauen und Männer ist ein Grund zum Feiern. Gleichzeitig muss die zunehmend erfahrbare Diskriminierung von Männern in der deutschen Geschlechterpolitik thematisiert werden. Die IG-JMV fordert in Bezug auf das BGlG gleiche Rechte für Frauen und Männer ein.




2. Benjamin Burkhardt vom Jungenbüro Nürnberg macht in einem Rundschreiben auf eine aktuelle Aktion aufmerksam:

Liebe Kolleg*innen und Netzwerkpartner,

das Team des Jungenbüro Nürnberg wird sich in diesem Jahr am Movember beteiligen, einer öffentlichkeitswirksamen Aktion, die das Thema Männergesundheit stärker in den Fokus rücken soll. Nähere Infos zu den Hintergründen gibt’s hier.

Konkret bedeutet das, dass die Mitarbeiter (unter dem Stichwort "Move") im Zeitraum vom 01.11. bis 30.11. jeweils 60 km laufen (gehen, walken …) werden und dies dokumentieren.

Hintergrund: Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass weltweit pro Stunde 60 Männer Suizid begehen (das ist einer pro Minute!). Diese Tatsache ist eng verknüpft mit der Lebensrealität von Jungen und Männern in der Leistungsgesellschaft, mit damit verbundenen Männlichkeitsidealen und –ansprüchen und daraus resultierenden Widersprüchen und Zwängen. Wir wollen deutlich machen, dass auch Jungen und Männer in Situationen kommen können, in denen es legitim und wichtig ist, sich (professionelle) Hilfe zu suchen. Weiterhin möchten wir auf die Wichtigkeit von Hilfsangeboten hinweisen, an die sich Männer und Jungen wenden können, denn: Auch unter Jugendlichen ist die Suizidrate bei Jungen dreimal höher als bei Mädchen.

Geplant ist auch ein gemeinsames Treffen gegen Ende November, zu dem der gemeinsam erreichte Erfolg gefeiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Wie dieses Treffen abläuft, wird rechtzeitig bekanntgegeben bzw. wächst im Rahmen der Teilnehmenden.

Jede*r ist eingeladen, sich zu beteiligen, in Bewegung zu kommen und aktiv zu werden. Meldet Euch gern bis zum Ende der ersten Movember-Woche (09.11.) bei uns (info@jungenbuero-nuernberg.de) wenn Ihr Lust habt, uns durch den Movember zu begleiten!

Wir freuen uns über zahlreiche Rückmeldungen!




3. Die Feministin Margarete Stokowski hat eine bereits ausverkaufte Lesung in der linksliberalen Münchner Buchhandlung Lehmkuhl abgesagt, weil dort auch "rechte" Bücher verkauft werden. Lehmkuhl nimmt Stellung, Stokowski antwortet darauf.



4. Ein Hochenergiephysiker, der anonym bleiben will, äußert sich in einem neun Seiten langen Offenen Brief kritisch zu der öffentlichen Kreuzigung des Physikers Alessandro Strumia, nachdem dieser die Diskriminierung von Männern in der Physik beklagte:

Es gab den Versuch, ihn zu dämonisieren und seine Argumente als Pseudowissenschaft und leicht zu widerlegenden Quatsch zu bezeichnen. Dabei haben seine Kritiker ihn immer wieder falsch dargestellt, fadenscheinige Argumente vorgebracht, Menschen über den Stand der Beweise irregeführt und sich im Allgemeinen gegen den Geist der guten Wissenschaft verhalten.


Es sagt einiges über das Meinungsklima im "Patriarchat" aus, wenn Wissenschaftler sich nur noch anonym trauen, solche Klarstellungen vorzulegen.



5. Zurück zum Thema "freies Wahlrecht": Vor den Zwischenwahlen in den USA ruft CNN – ein Sender, der ideologisch den Demokraten zugeordnet wird – Frauen zu einem Sexstreik auf, "um zu bekommen, was wir wollen".

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