Dienstag, Juli 17, 2018

Frauen empört über Rentenbonus für Wehrpflichtige – News vom 17. Juli 2018

1. Wer in der Schweiz seiner Dienstpflicht im Militär oder Zivilschutz nachkommt, soll ein Jahr früher in Rente gehen dürfen. Das fordert der FDP-Nationalrat Walter Müller. Vor allem linke Frauen sind empört.



2. Die Frankfurter Neue Presse hat Brigitta Wolff, Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität, interviewt:

Frankfurter Neue Presse: Im vergangenen Jahr ist der Polizeigewerkschafter Rainer Wendt ausgeladen worden, weil Proteste Linker befürchtet wurden. Im Frühjahr wollten Linke einen "Familienkongress" mit dem umstrittenen Soziologen Gerhard Amendt verhindern. Kann die Uni noch der Ort freier Auseinandersetzung sein?

Wolff: Ja. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und Wissenschaftsfreiheit. Und es gibt einen Unterschied zwischen Stammtischdiskussionen und wissenschaftlichen Diskussionen. Das Präsidium und ich selbst sind der Auffassung, dass wir die Pflicht haben, Ort eines wissenschaftlichen, auch wissenschaftlich moderierten, freien gesellschaftlichen Diskurses zu sein, bei dem man sich auch Positionen anhören muss, die man selbst nicht teilt. Toleranz bedeutet gerade auch, Positionen zu respektieren, ja auszuhalten, die den eigenen Ansichten widersprechen. Andererseits sagen wir aber auch: Wir wollen nicht der Stammtisch der Region sein. Was beispielsweise Herrn Amendt angeht: Ich glaube, dass für viele erkennbar wurde, dass es sich hier um unzureichende Wissenschaft handelt. Wir haben daraus gelernt und schauen jetzt noch genauer hin, wer unsere Räume mieten will.


Tatsächlich waren für den von Professor Gerhard Amendt ausgerichteten Kongress über Familiengewalt international führende Experten bei diesem Thema zusammengekommen. Die Inhalte der Vorträge stehen noch immer für jeden nachlesbar online. Das einzige Problem des Kongresses war, dass der dort präsentierte Forschungsstand sich nicht mit der Auffassung feministischer Ideologen vereinbaren ließ, der zufolge häusliche Gewalt weit überwiegend patriarchale Männergewalt darstelle. In Wirklichkeit findet häusliche Gewalt aber systemisch und wechselseitig statt, und weibliche Täter stehen Männern in nichts nach. Genau das belegen hunderte internationaler Studien.

Es muss eine Freude sein, an einer Uni zu studieren und erst recht zu arbeiten, deren Chefin die Integrität Brigitta Wolffs besitzt. Mal eben eine Reihe hochkarätiger Forscher zu denunzieren, die aus der ganzen Welt zu einem Kongress an eben dieser Hochschule zusammengekommen waren, ist ein schon sehr ungewöhnliches Verhalten. Attacken wie die hier geäußerten gegen missliebige Wissenschaftler bewegen sich an der Grenze zum Rufmord. Sie lassen sich meines Erachtens nur durch den politischen Druck erklären, den einige Ideologen auf die Universität ausgeübt hatten.

Aufgabe der Präsidentin einer Hochschule wäre es gewesen, Wissenschaft auch dann zu verteidigen, wenn sie zu bei einigen Aktivisten politisch unerwünschten Ergebnissen führt. Wenn eine Hochschulpräsidentin stattdessen ankündigt, man werde zukünftig gründlicher aussieben, wer an einer Hochschule wissenschaftliche Erkenntnisse vorlegen darf, dann ist das beängstigend.



3. Der in der akademischen Fachzeitschrift "Journal of Information Ethics" veröffentlichte Aufsatz über die Unterdrückung maskulistischer und feminismuskritischer Veröffentlichungen steht inzwischen online.



4. Der Gymnasiallehrer und Blogger Lucas Schoppe beschäftigt sich heute damit, wie irrwitzig manche politischen Debatten geworden sind. Ein Auszug:

Katharina Schulze, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen, erklärte in einem YouTube-Video engagiert, sie habe

"keinen Bock, dass alte weiße Männer, weil sie mit Vielfalt nicht zurechtkommen, unsere Zukunft verspielen".

Die Kontroverse zwischen CSU und CDU um die Einwanderungspolitik interpretierte sie so schlicht als Ausdruck von Alter, Hautfarbe und Geschlecht – alte weiße Männer sind bei ihr irgendwie DIE ANDEREN, die UNSERE Zukunft verspielen.

Inhaltlich ist das bestenfalls Quatsch, politisch ist es verrückt, einen Großteil der eigenen Wählerschaft aufgrund von Eigenschaften, die Menschen nicht ändern können, als destruktive Unmenschen hinzustellen.

Nun muss in demokratischen Debatten allerdings auch ein Platz für abseitige, zunächst verrückt wirkende Statements sein. Nur gibt es eine solche Debatte bei den Grünen eben gar nicht. Ebenso wie bei der extremen Äußerung des Hamburger Vize-Grünen Michael Gwosdz, der Männer pauschal als "potenzielle Vergewaltiger" hingestellt hatte, gibt es in der Partei nicht einmal einen Hauch von Kritik. Entweder sind tatsächlich alle ganz einverstanden damit, Menschen ihrer biologischen Gruppenzugehörigkeit entsprechend als Unmenschen zu präsentieren – oder die parteiinterne Debattenkultur ist so nachhaltig beschädigt, dass Kritiker solcher extremen Äußerungen mehr befürchten müssen als die, die sich so äußern.

Schlimmer noch: Medial wird es vollkommen akzeptiert, dass den Grünen die Selbstkorrektur einer offenen innerparteilichen Diskussion fehlt. Im Tagesspiegel ist soeben ein Text über Schulze erschienen, der ihr über eine ganze Zeitungsseite hinweg so distanz- und kritiklos huldigt, als wäre der bestellte DDR-Journalismus wieder auferstanden. Nur muss dieser Journalismus nicht einmal mehr bestellt werden, er bestellt sich selbst ein.

Schulze habe, so wird zum Beispiel ein Parteifreund distanzlos zitiert, "nicht nur ungeheure Energie und Empathie, sondern auch eine alles überragende Kompetenz". Hätte jemand dem Autor Armin Lehmann gesteckt, dass sie auch Kranke heilen, über Wasser wandern und Bierflaschen mit dem Augenlid öffnen kann – er hätte auch das noch in seinem Text untergebracht.

Dieser Autor ist ein weißer Mann, fühlt sich aber möglicherweise noch nicht alt genug, um zu Schulzes diversitätsfeindlichen Zerstörern der Welt gerechnet zu werden. Seine beschämend-liebedienerische Kritiklosigkeit ist aber ein gutes Beispiel für eine seltsame Vorliebe des politisch engagierten Journalismus für Extrempositionen.


Bemerkenswert ist allerdings, dass die Grünen trotz solcher Hosianna-Gesänge auf sie bei der letzten Bundestagswahl keine neun Prozent erreicht haben. Ohne dieses propagandistische Dauerfeuer in den Leitmedien wäre diese Partei längst von der Bildfläche verschwunden – oder müsste sich zumindest fragen, ob der ständige Sexismus in ihren Reihen nicht endlich eine Debatte wert wäre.



5. Bei der britischen Polizei ist man alles andere als begeistert davon, dass die Kräfte der Beamten darauf verschwendet werden, "Frauenfeindlichkeit" zum "Hassverbrechen" zu erklären. In den zwei Jahren, in denen diese Regelung gilt, war es zu einer einzigen Verurteilung gekommen.

Polizeibeamte erklärten, dass diese Regelung "einige Verhaltensweisen enthielt, die ziemlich trivial waren, keine polizeiliche Reaktion rechtfertigten und dass es eine Verschwendung von Ressourcen bedeutete, ohne durch ein Mandat der Öffentlichkeit unterstützt zu werden".

Ein Beamter sagte, dass sich diese Regelung "wie ein Projekt aufgrund reiner Eitelkeit anfühlt".

"Ich denke nur, wenn dir jemand hinterher pfeift, wenn du an einer Baustelle vorbeigehst: Na und? Im Ernst? Wenn jemand in einem Fitnessstudio zu mir käme und sagen würde: 'Du siehst gut aus in deinem Lycra', würde ich mich einfach dafür bedanken. Ich kann erkennen, was man mit diesen Gesetzen erreichen will, aber es tut mir leid für Kerle, weil sie verwirrt sein müssen durch das, was sie sagen können und was sie nicht sagen können. Und es ist in Ordnung für Frauen, wenn sie nach dem Äußeren gehen, weil es nichts anderes gibt. Wenn Frauen es aber genauso machen wie Männer, gilt es als akzeptabel. Also habe ich mit der Sache ganz schön zu kämpfen."

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