Dienstag, Juli 10, 2018

Feministische Studie warnt vor Petro-Männlichkeit – News vom 10. Juli 2018

1.
Eine feministische Professorin an der Virginia Tech University warnt davor, dass fossile Brennstoffe zu einem verzerrten Sinn für "männliche Identität" und "Autoritarismus" bei Männern beitragen.

Cara Daggett, die an der Virginia Tech Kurse über Politik und globale Sicherheit unterrichtet, verfasste ihre Kritik an der Petro-Maskulinität in einem Essay "Petro-Maskulinität: Fossile Brennstoffe und autoritäres Begehren" für die neueste Ausgabe von "Millennium: Journal of International Studies".

Als Antwort auf die Wahl 2016 prägt Daggett den Begriff "Petro-Maskulinität", um das zu beschreiben, was sie als Konvergenz des "Klimawandels, eines bedrohten fossilen Brennstoffsystems und einer zunehmend fragilen westlichen Hypermaskulinität" sieht.

"Petro-Maskulinität hat, wie fossile Brennstoffsysteme, wohl globale Dimensionen", behauptet Daggett. "Wie andere Männlichkeiten auch, sollte Petro-Maskulinität so verstanden werden, dass sie sich auf vielfältige und lokal spezifische Weise manifestiert."

"Petro-Maskulinität nähert sich der Männlichkeit als einer sozial konstruierten Identität, die innerhalb einer Geschlechterordnung entsteht, die Männlichkeit im Gegensatz zur Weiblichkeit definiert und damit ein Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen als Gruppen aufrechterhält", fügt sie hinzu und zitiert andere wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema.

Anders als die "hegemoniale Männlichkeit" der Vergangenheit - ein allgemeiner Begriff zur Beschreibung der Männlichkeit unter dem Patriarchat - behauptet Daggett, dass die Petro-Männlichkeit ein neues Phänomen ist, das speziell durch die globale Erwärmung ausgelöst wurde.

Die Petro-Maskulinität, so behauptet sie, ziele letztlich darauf ab, "den gefährdeten Status quo zu verteidigen und die Petrokulturen zu verschanzen, die die anglo-europäischen fossil brennenden Menschen historisch gestützt haben".

"In diesem Zusammenhang kann die Verbrennung fossiler Brennstoffe zu einer wissentlich gewalttätigen Erfahrung werden, einer Wiederbehauptung weißer männlicher Macht auf einem widerspenstigen Planeten, der zunehmend einer gewalttätigen, autoritären Ordnung bedarf", argumentiert Daggett.

Nach Ansicht der Professorin kann der Wunsch der Menschen, fossile Brennstoffe zu verbrennen, auch das Konzept der Frauenfeindlichkeit erklären.

"Das mit fossilen Brennstoffen gestaltete Leben war schon immer gewalttätig", sagt sie und fügt später hinzu, dass "fossile Gewalt" auch als frauenfeindliche Taktik angesehen werden sollte, wenn wir Kate Manne folgen, um Frauenfeindlichkeit nicht als individuellen Glauben - den Hass auf Frauen -, sondern als eine Reihe von Praktiken zu betrachten".


Hier findet man den vollständigen Artikel von Toni Airaksinen.



2. Lesbische Aktivistinnen blockieren in London eine Demonstration für Transsexuelle. Die Transsexuellen-Bewegung zwinge lesbische Frauen, Sex mit Männern zu haben. Es handele sich somit um eine Form von Vergewaltigung.



3. Die kanadische Presse hat sich nach den Vorwürfen einer unangebrachten Berührung auf den feministischen Premierminister Justin Trudeau eingeschossen. (Ich hätte weitere Artikel dieser Art verlinken können.)

Die Vorwürfe gegen Trudeau werden heute bei Christian Schmidt diskutiert.



4. Man sollte irgendwann wirklich mal eine Liste anlegen, aufgrund welcher banaler Gründe Frauen einen Mann fälschlich der Vergewaltigung beschuldigen.



5. Die University of Southern California wurde verurteilt, einem Studenten, gegen den sie nach Vorwürfen sexueller Gewalt ermittelte, einen Schadensersatz in Höhe von 111.965 Dollar zu zahlen. Die Ermittlungen der Hochschule gegen den Beschuldigten wurden unter anderem dadurch als parteilich entlarvt, dass die Ermittler ihn und seine Rechtsanwälte als "Motherfucker" bezeichneten – nach einem Telefongespräch mit ihnen, bei dem sie vergessen hatten, den Hörer aufzulegen. (Siehe auch hier.) Immer mehr US-amerikanische Gerichte beginnen derzeit zu erkennen, wie sehr die Verfahren an Hochschulen von Anfang an gegen die beschuldigten Männer ausgerichtet sind.



6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Zum Thema "alte, weiße Männer" gibt es noch einen interessanten Videobeitrag von Katharina Schulze von den Grünen. Nicht irgendwer, sondern die Spitzenkandidatin für die bayrische Landtagswahl in einigen Monaten.

Sie ist bislang weniger durch Inhalte aufgefallen als durch Selbstdarstellung; dazu zählen auch regelmäßige Selfies und dazu passende Hashtags wie #smashthepatriarchy. Jüngst hat sie auch wieder den Gender Pay Gap entdeckt.

Kürzlich hatte Sie jedoch auf youtube so eine Art Nervenzusammenbruch, der damit endet, dass die Schuld für so ziemlich alles, was falsch läuft, wieder bei den alten, weißen Männern landet. Die Empörung blieb zumindest in der Süddeutschen Zeitung aus ... komisch.


Ich verstehe schon vom Strategischen her nicht, warum sich Grüne im Engagement für eine humanitäre Asylpolitik nicht mit alten weißen Männern verbünden, statt rassistischem Sexismus die Zügel schießen zu lassen.

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