Freitag, Juli 06, 2018

"Ich, Sexistin" – News vom 6. Juli 2018

1.
Eine jüngst bei The Guardian veröffentlichte Studie hat herausgefunden: "Männliche Journalisten ignorieren ihre Kolleginnen bei Twitter". Das «Gender-Ungleichgewicht» führe dazu, dass Frauen nicht die gebührende Aufmerksamkeit für ihre kreative Arbeit bekommen; dieser Alltags-Sexismus kreiere Nachteile für Frauen im Job.

Die eigenen Vorurteile werden ja immer gerne gepflegt, deshalb stelle mir das so vor, dass sich die Studienmacher zuerst gefragt haben, in welchem Bereich des Lebens man noch Sexismus anprangern könnte. Dann haben sie darum geknobelt und sich bei «Twitter» dazu entschlossen, eine Studie abzufassen. Twitter ist von dem Sexismus-Gedöns bislang mehr oder weniger verschont geblieben. So oder so: Der Sexismus-Vorwurf ist heute in allen Lebenslügen, pardon, -Lagen, wie ein Joker, er bekommt Instant-Beachtung und funktioniert auch ohne Erbringung des Beweises, der ein bestimmtes männliches Verhalten zwingend an Überlegenheitsfantasien und Diskriminierung gegenüber Frauen koppeln würde.


Hier geht es weiter mit dem Beitrag von Tamara Wernli.



2. Wie Genderama berichtete, ist die feministische Bloggerin Juliana Leopold jetzt Redaktionsleiterin bei tagesschau.de. Ihre erste Amtshandlung besteht Meedia zufolge darin, zunächst eine berufliche Pause einzulegen und in Mutterschutz zu gehen.



3. Die SPD kann kaum noch eine politische Debatte führen, ohne in Männerfeindlichkeit abzurutschen:

"Ich bin sauer", sagt auch Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. "Wir haben als Sozialdemokraten in den letzten Wochen und Monaten viel dafür getan, dass es eine stabile Regierung gibt. (...) Ich bin nicht mehr bereit, weiter hinzunehmen, die Leiden weißer, alter Männer in der CSU zu ertragen. Die müssen den Gong jetzt mal gehört haben."


Carsten Schneider selbst ist übrigens weiß, männlich und 42 Jahre alt. Was um Himmels Willen die Geschlechterfrage mit der Asyldebatte zu tun hat bleibt das Geheimnis der Spezialdemokraten. Dort will man offenbar nur eine Botschaft senden: Eine Wählergruppe, auf deren Stimmen wir mit Stolz verzichten möchten, sind alte, weiße Männer.

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