Leserpost: "UN begeht Gender Empathy Gap Day"
Zum heutigen Tag der Geschlechter-Empathielücke (Gender Empathy Gap Day) schreibt mir einer meiner Leser unter der Betreffzeile "UN begeht Gender Empathy Gap Day":
Hallo Arne,
gut, der Betreff meiner Mail ist ein kleines bisschen reißerisch, aber überrascht war ich schon:
Auf den Startseiten von GMX und Web.de (laut Alexa beide unter den Top 20 der von deutschen Nutzern besuchten Webseiten) findet sich heute im Abschnitt "United Internet for UNICEF" unter dem Titel "Neun Fakten über Jungen" ein Link auf den Artikel "Jungen weltweit: Schlechter ernährt, häufiger im Kriegseinsatz".
Dabei handelt es sich um eine offenbar leicht gekürzte Version eines Eintrags, der schon am 6. Juni im unicef.de-Blog erschienen ist.
Dieser Blogpost scheint wiederum das Ergebnis einiger Leserkommentare unter einem Artikel derselben Autorin Ninja (sic!) Charbonneau zum Weltmädchentag zu sein, die auf die Einseitigkeit der ursprünglichen Version jenes Artikels und des Engagements der UN allgemein aufmerksam machten.
Der Jungen-Artikel, um jetzt mal wieder die Kurve zu kriegen, ist nicht annähernd so schlecht, wie er sein könnte. Zwar gibt es zu fast jedem Punkt den obligatorischen "Aber Mädchen geht es auch schlecht!"-Einschub, aber die findet man erstaunlicherweise umgekehrt auch im erwähnten Mädchentags-Artikel, wo sie, soweit ich die Diskussion darunter verstehe, nachträglich eingefügt wurden.
Nur ein paar Quellenangaben hätte ich mir noch gewünscht, aber da bin ich halt auch sehr verwöhnt.
Ich nehme aus dem Ganzen vor allem zwei Erkenntnisse mit:
1. Es gibt bei der UNICEF tatsächlich Menschen, die es mit der Gleichberechtigung der Geschlechter ernst nehmen und
2. die oft geschmähten Internet-Kommentare können tatsächlich etwas bewegen, wenn sie an der richtigen Stelle abgesetzt und sachlich formuliert werden.
In dem Sinne werde ich auch gleich noch eine Mail an die United-Internet-Webredaktion schicken und mich für die gut getimte Plazierung des Artikels bedanken.
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