Donnerstag, Februar 18, 2016

Vermischtes vom 18. Februar 2016

1. Thomas Fischer, Bundesrichter in Karlsruhe, nimmt einen Artikel in der feministisch geprägten "Frankfurter Rundschau" auseinander. Dessen Autorin, Ursula Knapp, behauptet, der Bundesgerichtshof sei mit dafür verantwortlich, dass Frauen sexuellen Überriffen schutzlos ausgeliefert seien. Diese Behauptung zerpflückt Fischer komplett: "Hinter der Falschinformation scheint zu stecken, dass die Autorin weder die Gesetzeslage noch die Rechtsprechung noch die vorgeschlagene nochmalige Ausweitung (...) verstanden hat."



2. Männer, die sich als "neue Väter" betrachten und sich aktiver an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen, seien "bloß zu faul zum Arbeiten" findet Uli Hannemann in einer Glosse der Berliner "taz". Selbst Adolf Hitler habe wegen einer Krankheit seines Sohnes seinen Russlandfeldzug unterbrochen, ohne daraus ein großes Trara zu machen.



3. Ebenfalls in der "taz" lässt Lalon Sander sexistischem Rassismus gegen weiße Männer wieder freien Lauf.



4. In Österreichs Presse erörtert Sibylle Hamann der Überschrift ihres Artikels zufolge, was man von den Suffragetten, den frühen Feministinnen, lernen könne. Tatsächlich stellt sie vor allem Fragen - Fragen, die sich auch auf die Männerbewegung übertragen lassen:

Woher nehmen manche Menschen die Fähigkeit und die Energie, über das, was ist, hinauszudenken? Sich eine andere Art von Wirklichkeit vorstellen zu können als jene, die rundherum existiert? Zumal die "Normalität" es hart ahndet, wenn man sich weigert, sie als solche anzuerkennen. Im besseren Fall wird man ausgelacht. Im schlimmeren angefeindet, mit Liebesentzug bestraft, man wird ausgeschlossen aus dem Kreis der Zurechnungsfähigen, Gesellschaftsfähigen. (...) Wie in allen historischen Emanzipationsbewegungen stellt sich hier die Frage: War die abstrakte gerechte Sache (...) die Zerstörung der eigenen privaten Existenz wert? Wie viele Fortschritte hätte es allerdings gegeben auf der Welt, ohne solche persönlichen Opfer?




5. Auf den Seiten des Blogs "Fisch und Fleisch" berichtet der Blogger Thomas Friedrichs über Häusliche Gewalt gegen Männer: das unsichtbare Verbrechen.



6. Der Vortrag der Feminismuskritiker Christina Hoff Sommers und Milo Yiannopoulos an der Universität Minnesota hat inzwischen stattgefunden. Die Randale dagegen kann man sich hier in einem Video von Alpha News anschauen. Zuvor hatten sich Studenten der Universität in Straßeninterviews gegen ein von Social Justice Warriors gefordertes Redeverbot für Menschen mit unliebsamen Meinungen ausgesprochen. Auch die Star Tribune von Minnesota berichtet über die Kontroverse, die sich vor allem um Yiannopoulos drehte:

His appearance at the U, titled "CALM DOWN! Restoring Common Sense to Feminism," was briefly interrupted by five protesters shouting and sounding noisemakers. They were quickly escorted out by campus police.

The protest was organized by the U chapter of Students for a Democratic Society (SDS). Yiannopolous’ message "is pretty overtly sexist," said Taylor, 28, a 2012 graduate of the U’s Gender, Women, and Sexuality Studies program.

Outside the packed auditorium, activists held protest signs saying "End rape culture" and "Rape culture is not a myth."

Taylor insisted that the protest was not meant to shut down free speech. But "we think it’s important to have a clear message … that hate speech isn’t tolerated on this campus."

Yiannopolous, meanwhile, says he relishes the controversy, describing it as "hundreds of thousands of dollars of free advertising." The critics, he joked, "make me look reasonable."

"I don’t want outrage for its own sake," he said. "I’m happy where it occurs because it draws attention to what I’m talking about."




7. Auch an britischen Hochschulen versuchen Menschen, die feministischen Tabumauern einzureißen. Der Psychologiestudent Mike Parker berichtet darüber in seinem Artikel "What happened when a male student gave a talk on men’s issues to his university’s Feminist Society?" Ein Auszug:

So, with the muffled sound of a jazz band playing below us, giving an inappropriately chirpy air to a talk about domestic violence, sexual assault, suicide and depression, I presented my case to a surprisingly full room of feminists as to why they should care about men’s issues. I titled my talk "Silent Sufferers" because, as far as I can tell in both politics and general life, men and their issues are systematically ignored. There is quite simply a culture of silence when it comes to men’s issues. Perhaps after that night, though, they’ll be a few more voices speaking out for them.

To be sure, I did not pull any punches. I opened by talking about domestic violence, and laid out the rather damning critique of the feminist theory in domestic violence research that researchers like Prof. Murray Straus have presented. I explained the suppression of data and the harassment of researchers whose findings acknowledge female perpetrators and male victims, by people calling themselves feminists, and in the name of feminism.


Wie haben die versammelten Feministinnen darauf reagiert? Das erfährt man hier – und es ist absolut bemerkenswert.



8. Soziologen der Universität Yale fordern, Männer nicht länger aus der Debatte um Fortpflanzungsgesundheit auszublenden:

When it comes to reproductive risk, we need to stop focusing so myopically on women’s health and behavior. There is growing evidence that men’s exposure to various chemicals, from tobacco to toxins, can damage sperm and affect pregnancy outcomes and children’s health. The CDC’s own website includes a list of guidelines for men about how to grow healthy sperm, but last week’s bulletin contains no mention of men whatsoever. It’s time to stop ignoring the role men play in reproductive outcomes.




9. Auf der männerpolitischen Website "A Voice for Men" schildert ein schwuler Autor, wie ihn das Verhalten von Frauen in Nachtclubs immer frauenfeindlicher werden ließ.

As a gay man and a haute couturier, I had always loved to be surrounded by the most beautiful of women and revelled in making them gorgeous creations which made them feel confident and powerful. As a nightclub doorman, I have learned to despise women and fear their proximity for fear of physical attack or false allegations of sexual assault. I am a modern misogynist, and the females of my species made me this way. This is my story


Hier geht es weiter. Gerade in der Debatte um angeblich unzumutbare Männer in deutschen Clubs ist das ein lesenswerter Beitrag.



10. Kathi Valeii ist empört darüber, wie Männerrechtler die Debatte um Genitalverstümmelung gekidnappt haben.



11. Die britische Sängerin Adele berichtet, ihr Glück in der Mutterschaft zu finden. Klar, dass da ein feministischer Aufschrei nicht ausbleiben kann.



12. Off-topic: Im Interview mit der britischen Daly Mail erklärt die Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling zu Flüchtlingen: "Wenn sie weiter über die Grenze kommen und man sie nicht einsperren kann, erschießt sie!" Wie in solchen Fällen üblich findet sich Festerling von der Presse unfair wiedergegeben. Die Daily Mail hatte Festerling als die "mächtigste Frau des rechtsextremen Deutschlands" vorgestellt und einen Videomitschnitt des Gesprächs veröffentlicht. Berlins Erzbischof Heiner Koch plädierte dafür, den Anhängern der fremdenfeindlichen Bewegung klare Grenzen aufzuzeigen. "Ich denke, auf manche Entwicklungen im 'Dritten Reich', als sie noch abwendbar waren, hat man zu spät beziehungsweise nicht eindeutig genug reagiert. Das darf nicht wieder passieren."

Außerdem: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Lengsfeld fordert, dass die Bild-Zeitung die Aktion "Refugees Welcome" beenden solle, weil sie nicht "hilfreich" dabei sei, Flüchtlinge von Europa fernzuhalten. Der Journalist Julian Reichelt gibt Lengsfeld die passende Antwort.

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