Samstag, August 18, 2018

Schwarze Autorin wirft Feministinnen "Rassismus in Stöckelschuhen" vor – News vom 18. August 2018

1. Auch innerhalb des feministischen Lagers wachsen die Spannungen. Hierzulande teilt Sibel Schick allen Feministinnen, die sie kritisieren, mit: "Auch ihr seid Trash". Derweil wirft in den USA auf Harper's Bazaar Rachel Cargle weißen Feministinnen vor, "Rassistinnen in Stöckelschuhen" zu sein. Diese Feministinnen würden sich nämlich zu wenig um schwarze weibliche Opfer kümmern. Besonders empört ist Cargle darüber, dass die Feministinnen sich ihrem Vorwurf nicht augenblicklich beugten, sondern dagegen frech protestierten:

Es gab pompöse Verteidigungen, Forderungen, dass sie für all die Dinge, die sie in der Vergangenheit für Schwarze getan hatten, anerkannt werden, und erschreckende Angriffe, zu denen rassistische Verunglimpfungen und Doxing gehörten. Die Zerbrechlichkeit dieser Frauen war für mich keine Überraschung. In einem entscheidenden Moment des Auftauchens für unsere marginalisierte Gemeinschaft gab es mehr Besorgnis über ihre Gefühle und ihr Ego als über den Kampf für die Frauen als Ganzes. Was eine dringend benötigte und integrale Demonstration von Solidarität und echter Intersektionalität hätte sein können, wurde schnell zu einem lebendigen Spiel mit der Toxizität, die der weißzentrierte Feminismus an den Tisch des Aktivismus bringen kann.

(...) Was macht Allyship für die meisten so schwer? Viele liberale weiße Frauen haben eine sofortige Reaktion der Verteidigung, wenn jemand ihre Absichten in Frage stellt. Und genau in diesem Moment müssen sie aufhören und erkennen, dass sie tatsächlich Teil des Problems sind. Es ist nie der Täter, der entscheiden darf, wann er jemanden beleidigt hat. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die Worte oder Erfahrungen von Farbigen ablehnen - weil Sie denken, dass sie "überreagieren" oder weil Sie "es nicht wussten" oder weil "es nichts mit Rasse zu tun hat" - dann liegt es oft an Ihrem Ego, nicht an der Vernunft. Hört zu und lernt!


Es ist ganz unterhaltsam, hier gegen Feministinnen dieselbe giftige Rhetorik ausgekippt zu sehen, die sonst gegen Männer eingesetzt wird: "Zerbrechlichkeit", "Toxizität", die Beanspruchung der Entscheidungshoheit darüber, wann jemand anderes beleidigend war, und schließlich die Selbstdarstellung der Sprecherin als eine Frau höheren Bewusstseins, der andere gefälligst zuhören sollen, während sie selbst die Klappe zu halten haben.

Die britische BBC berichtet über die wachsende Spannung im Feminismus infolge der MeToo-Bewegung:

Die Dichterin Asha Bandele sagte auf der Website Afropunk: "Es besorgt mich, dass der Besitz dieser Bewegung öffentlich in den Händen weißer Frauen liegt. Ich weiß nicht, ob weiße Frauen jemals eine Bewegung geführt haben, die sich für Menschen außerhalb ihrer eigenen Gruppe eingesetzt hat."


Derweil möchte in den USA das neue Magazin "Expressions" den "Feminismus zurückerobern". Dessen Macherinnen wenden sich entschieden gegen den Männerhass-Feminismus. So erklärt die 21jährige Studentin Lexi Williams, die Begründerin der Zeitschrift:

"Wir glauben nicht an das Lohngefälle. Wir wollen als starke Frauen gesehen werden, aber wir wollen traditionelle Geschlechterrollen nicht niedermachen. Ich weiß nicht, wie [Feminismus] so weit vom Pfad abgekommen ist. Wir müssen andere Frauen stärken - alle Frauen - nicht nur Frauen, die für Hillary oder Bernie gestimmt haben."

Williams erzählte eine Geschichte, die einige Tage vor dem Interview geschah, als ein Beispiel dafür, "wie schrecklich Feministinnen gegenüber Männern sind", und berichtete, dass, als ein männlicher Freund die Tür für eine Frau offen hielt, die Frau darauf antwortete: "Ich brauche dich nicht."

"Ich dachte: Oh, mein Gott, was soll ich tun, soll ich etwas sagen?" berichtet Williams über die Interaktion.

Williams sagt, 'Expressions' werde auch einen Blick auf den "Krieg gegen die Männlichkeit" werfen.

"Wir müssen diesen Krieg gegen Männer angehen. Der Krieg gegen Frauen ist offenkundig gerade ein großes Thema, aber wir müssen auch mal über die Jungs reden."




2. Es gibt auch sinnvolle Threads bei Twitter. Hier beispielsweise schildert eine Frau, was man in unserem Schulsystem erlebt, wenn man Mutter eines Sohnes ist.



3. Ein Mann fürchtet in Afghanistan wegen seiner Homosexualität um sein Leben und beantragt in Österreich Asyl. Dort lehnt man ihn ab, weil er nicht den Klischees von Schwulen entspricht: "Weder Ihr Gang, Ihr Gehabe oder Ihre Bekleidung haben auch nur annähernd darauf hingedeutet, dass Sie homosexuell sein könnten."



4. Auch die "taz" fordert Männer jetzt auf, ihre Oberkörper gefälligst züchtig zu bedecken.



5. Ach guck, sogar die Darstellerin der süßen "Octavia" in "The 100" wurde jetzt wegen häuslicher Gewalt festgenommen. Ins Weltbild der stramm feministischen Serienjunkies lässt sich das nur durch die aus der Luft gegriffene Unterstellung, sie habe sich "zur Wehr gesetzt" integrieren, was in den Kommentaren unter dem Beitrag immerhin beanstandet wird.



6. An britischen Universitäten erhalten weiße, männliche Professoren jetzt junge farbige Frauen als Aufpasser zugeordnet. Hadmut Danisch berichtet und kommentiert.



7. Ebenfalls in Großbritannien wurden öffentliche Toiletten zu "genderneutralen" Toiletten umgerüstet. Kosten: 40.000 Pfund. Ergebnis: Frauen weigern sich, diese Toiletten zu benutzen, da sie auch von Männern frequentiert werden.

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