Montag, August 06, 2018

FDP kritisiert Kriegsdienst als Freiheitseingriff – News vom 6. August 2018

1.
Die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht stößt in der FDP auf scharfe Kritik. "Der Staat des Grundgesetzes ist kein Volkserzieher. Der Staat dient den Menschen und nicht andersherum. Freiheitseingriffe müssen gerechtfertigt sein", sagte FDP-Chef Christian Lindner am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wenn es keine äußere Bedrohung der Sicherheit gibt, ist die Verstaatlichung eines Jahres Lebenszeit nicht zu rechtfertigen."


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Auch der Wehrbeauftragte sieht eine Rückkehr zum Kriegsdienst skeptisch, da es in Deutschland ein "Verbot der Zwangsarbeit" gebe.

"Verbot der Zwangsarbeit" – so klare Worte aus der Politik hätte ich mir in meinen 20 Monaten als Zivildienstleistender gewünscht. Aber natürlich galten damals alle Männer als Verbrecher, die dieses Verbot durchzusetzen versuchten.



2. Inzwischen liegen nähere Informationen über den männerhassenden Publizisten Michael Kimmel vor (den ich schon seit Jahren für schwer narzisstisch gestört halte). Demnach habe eine frühere Studentin Kimmels, die aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen nicht namentlich genannt werden möchte, sechs Wochen nach Aufnahme ihrer Studien von Kimmel das Angebot einer sexuellen Beziehung erhalten. Er habe ihr Komplimente wegen ihres Aussehens gemacht und ihr mitgeteilt, so attraktiv wie sie sei, würde sie später Schwierigkeiten haben zu beweisen, sie hätte ihre Position erlangt, ohne dafür mit Männern Sex zu haben. Die Studentin berichtet, dass ihr Selbstwertgefühl darunter gelitten habe, und sie es als Hohn empfinde, dass ein Typ wie Kimmel mit Preisen geehrt werde. Eine andere Soziologin, die anonym bleiben möchte, erklärte, durch die Gerüchteküche habe sie ähnliche Anschuldigungen gegen Kimmel gehört: "Aber niemand traut sich, sich öffentlich mit solchen Vorwürfen zu melden, und so lange gibt es wenig, das unsere Organisation in dieser Hinsicht tun kann."

Natürlich gilt auch für einen Widerling wie Kimmel die Unschuldsvermutung, aber bei so manchem Feministen, der Männer derart extrem runtermacht, frage ich mich mittlerweile schon, ob er die Abgründe des eigenen Charakters nicht Männern insgesamt zuschreibt, um in der Außenwelt bekämpfen zu können, was er innerlich nicht schafft.

Auf der männerpolitischen Website "A Voice for Men" kommentiert deren Begründer Paul Elam die Entwicklungen um Michael Kimmel:

Michael Kimmel, langjähriger feministischer "Gelehrter", Lügner und Lieferant aller möglichen männerfeindlichen Ideologien, wurde mit dem Vorwurf konfrontiert, er habe eine seiner Studentinnen sexuell belästigt. (...) Kimmel bestreitet die Vorwürfe mit den Worten: "Ich habe meine ganze Karriere damit verbracht, mich für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen, und glaube, dass ich in meinen Beziehungen zu Frauen professionell und respektvoll gewesen bin".

Mittlerweile hat medium.com (...) keine Zeit verschwendet, Kimmel den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. In einem Artikel mit dem Titel "What We Need From Accused Perpetrators Like Michael Kimmel #metoosociology" wurde die feministische Standardforderung an Kimmel gestellt, "Erkenne die Darstellung der Überlebenden an und glaube ihr, auch wenn ihr Bericht nicht mit deinem Selbstbild übereinstimmt."

Das ist feministische Sprache für "Gib zu, dass du es warst, du schleimiger Bastard."

Natürlich ist jetzt nebensächlich, ob Kimmel es getan hat oder nicht. Er wurde beschuldigt. In der Welt, an der Michael Kimmel fieberhaft gearbeitet hat, ist das nichts anderes als ein Schuldspruch vor Gericht. Das ist der Moment, der ihn zerstört.

Ungeachtet dessen ist es richtig, hier darauf hinzuweisen, dass die Vorwürfe nicht bewiesen sind (und das sind sie auch nicht), dass Kimmel Anspruch auf ein ordnungsgemäßes Verfahren und die Unschuldsvermutung hat (was er hat) und dass trotz seiner langjährigen professionellen Bemühungen, das Problem der falschen Anschuldigungen zu minimieren, solche Falschbeschuldigungen eine sehr reale Sache sind (und das sind sie auch). Es ist auch richtig, die eigentliche Grundlage des Gewichts der Anschuldigung in Frage zu stellen; ob es Belästigung ist, einen anderen Erwachsenen zu bitten, mit einem zu schlafen, falls das überhaupt passiert ist.

Dennoch ist die redaktionelle Meinung von A Voice of Men, dass man die Schadenfreude genießen sollte. Wir kennen niemanden, der die unfaire Schande, das Stigma der Anklage und ihre ruinösen Auswirkungen auf sein Leben mehr verdient hat, als diesen niederträchtigen akademischen Betrüger.

Genieße die öffentliche Aufmerksamkeit, die du dir schon immer gewünscht hast, Michael. Sie ist endlich da und sie steht dir verdammt gut.


Zuletzt könnte Kimmel als ein weiterer Robespierre enden, dessen Herrschaft des Terrors zuletzt ihn selbst unter die Guillotine bringt.

Einer meiner Leser schreibt mir zu dieser Entwicklung:

Man kann sich einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren: Entweder bleiben Kimmel, Trudeau & Co. ihren Auffassungen treu, dann müssten sie zurücktreten, und man wäre sie los, oder sie bestreiten bzw. relativieren die Anschuldigungen, dann widerrufen sie zumindest implizit ihre früheren Aussagen. Auf die Beweisbarkeit der Vorwürfe kommt es dabei nicht an, im Gegenteil: Je vager und unglaubwürdiger, desto besser, um die Auffassung ad absurdum zu führen, dass solche Behauptungen unter allen Umständen zu glauben sind. Könnte man glatt als Strategie einsetzen, wenn es nicht ethisch verwerflich wäre, falsche Anschuldigungen zu erheben. Obwohl, Falschbeschuldigen gibt es ja eigentlich nicht ...




3. "Ist es Zeit für #HeToo, um die Männer zu retten?" fragt Celia Walden in der australischen Tageszeitung "The Age" und stellt dabei den US-amerikanischen Männerrechtler Harry Crouch vor, Präsident der National Coalition for Men. Der Artikel erwähnt die zahlreichen juristischen Erfolge dieser Vereinigung gegen sexistische Einrichtungen und Aktionen (Genderama berichtete) und sein Engagement gegen Falschbeschuldigungen.



4. Am Samstag verlinkte ich hier Christian Schmidts Dokumentation der Debatte über die Journalistin Sarah Jeong, die in die Redaktionsleitung der "New York Times" berufen wurde, obwohl sie auf Twitter immer wieder gegen weiße Männer gehetzt hatte. (Trotz des Eifers einiger Feministinnen, diese Debatte aus dem Wikipedia-Artikel über Jeong draußen zu halten, hat sie dort inzwischen Eingang gefunden.) Im Magazin "New York" kommentiert Andrew Sullivan Jeongs Aufstieg unter der Überschrift "When Racism Is Fit to Print" (eine Anspielung auf den Werbeslogan der New York Times "All the News That's Fit to Print"). Ein Auszug aus diesem Artikel:

Etwas beunruhigender [an Yeongs Äußerungen] ist das, was man "eliminationistische" Rhetorik nennen könnte - eine Sprache, die wünscht, dass eine ganze Rasse vom Erdboden verschwindet: "#cancelwhitepeople". Oder: "Weiße Menschen haben aufgehört, Junge zu werfen. Ihr werdet alle bald aussterben. Das war die ganze Zeit mein Plan." Eine einfache Regel, die ich zur Beschreibung von Menschengruppen habe, ist, dass ich versuche, keinen Begriff zu verwenden, der sie mit Tieren gleichsetzt. Jeong hat offenbar kein Problem damit. Apropos Tiere, hier ist noch ein Juwel: "Blöde Weiße markieren das Internet mit ihren Meinungen wie Hunde, die auf Hydranten pissen." Oder man könnte eine ganze Rasse als untermenschlich bezeichnen: "Sind weiße Menschen genetisch dazu geneigt, schneller in der Sonne zu brennen, also logischerweise nur dazu geeignet, wie kriechende Goblins unter der Erde zu leben". Und dann ist da noch dieser einfache Ausdruck der Freude, die mit Hass einhergeht: "Oh Mann, es ist irgendwie krank, wie viel Freude ich daran habe, grausam zu alten weißen Männern zu sein." Ich liebe das völlig aufdringliche "alte", um sie noch weiter zu erniedrigen. Und das eigentliche Gefühl: Freude an der Grausamkeit!

Ein weiterer Indikator dafür, dass diese Aussagen rassistisch sein könnten, ist die Ersetzung des Wortes "weiß" durch eine andere Rassengruppe. #cancelblackpeople würde bei der New York Times vermutlich nicht durchgehen. Oder stellen Sie sich jemanden vor, der twittert, dass Juden nur "unterirdisch leben können wie kriechende Kobolde" oder dass sie es genießt, "grausam zu alten Latina-Frauen zu sein" und dann von einer liberalen Redaktion empfangen und gefeiert zu werden. Nicht gerade aussichtsreich.

Aber die alternative Ansicht - die der heutigen politischen Linken - ist, dass Jeong definitionsgemäß nicht rassistisch sein kann, weil sie sowohl eine Frau als auch eine ethnische Minderheit ist. Rassismus gegen Weiße ist in dieser (...) Sichtweise einfach "kein Ding" - so wie Männerhass buchstäblich nicht existieren kann. Und das liegt daran, dass Rassismus in diesem Paradigma nichts mit der Bereitschaft einer Person zu tun hat, Menschen nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen oder breite, hässliche Verallgemeinerungen über ganze Gruppen von Menschen auf der Grundlage von Stereotypen zu machen. Vielmehr ist Rassismus rein institutionell und systemisch, eine Funktion der Macht, und deshalb kann er nur von den Mächtigen - also vor allem von weißen, heterosexuellen Männern - ausgedrückt werden. Für eine nicht-weiße Frau, wie Sarah Jeong, ist es einfach unmöglich. In der Religion des sozialen Konstruktionismus ist Jeong, weil sie eine asiatische Frau ist, eine der Auserwählten, unfähig zur Sünde des Rassismus oder von Gruppenvorurteilen. Alles, was sie tut, ist dem Weißsein und der Männlichkeit zu widerstehen, die in der Tat jede Sekunde des Tages Widerstand erfordern.

(...) Die Herausgeber von Verge, wo Jeong noch arbeitet, bezeichneten jede Behauptung von Rassismus in Jeongs Tweets als "unehrlich und unverschämt", als Ausdruck von Bösgläubigkeit und Angriff auf den Journalismus selbst. Scrollen Sie durch Twitter und Sie finden völlige Ungläubigkeit, dass die Verteufelung weißer Menschen in irgendeiner Weise beleidigend sein könnte. Das ist das Ausmaß, in dem Abscheu und Verachtung für "Weiße" jetzt normale Hintergrundsgeräusche bei der Linken sind. Was viele nicht zu verstehen scheinen, ist, dass ihre Auffassung von Rassismus nicht von der breiten Öffentlichkeit geteilt wird und dass die Verteidigung durch Institutionen wie die New York Times nur dazu dienen wird, die Art von Ressentiments zu vertiefen, die uns Trump gebracht haben.

(...) Ja, wir leben jetzt alle auf dem Campus. (...) So kann die Washington Post eine Plattform für puren Männerhass bieten, und die New York Times kann jemanden einstellen und verteidigen, der Rassenhass ausdrückt. Das Tolle an der Social-Justice-Bewegung ist, wie befreiend es sich anfühlen kann, der Brandstiftung eine Stimme zu geben, die den Fanatismus befriedigt - und zu wissen, dass man immer noch auf der richtigen Seite der Geschichte steht.




5.
In ihrem aktuellen Buch schreibt die Schweizer Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm, dass Väter nur Verantwortung übernehmen können, wenn Mütter loslassen.


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6. Angelina Jolie gestaltet ihr Scheidungsverfahren gegen Brad Pitt derart feindselig, dass ihre eigene Rechtsanwältin den Krempel hinschmeißt.



7. Und schließlich der neueste feministische Trend: psychedelischer Feminismus.

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