Mutter verurteilt, die ihren Sohn online zur Vergewaltigung anbot – News vom 8. August 2018
1. Die Frau, die ihren Sohne über das Internet europaweit zur Vergewaltigung anbot, wurde jetzt zu zwölfeinhalb Jahren Knast verurteilt. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung forderte nach der juristischen auch eine politische Aufarbeitung.
Auch der STERN berichtet, wenn auch etwas naiv, als ob sexuelle Gewalt durch Mütter wider gegen die Naturgesetze sei. Immerhin scheint dieser Fall die Augen ein wenig geöffnet zu haben:
Die 48-Jährige hatte - über ihr Geständnis hinaus - wenig getan, um ihre Strafe abzumildern. Sie habe zudem die schlimmste auf den Videos dokumentierte Tat begangen, eine äußerst brutale Vergewaltigung: "Das Kind schrie vor Schmerzen, es war die heftigste Tat", sagte Bürgelin. "Leider haben Sie dazu nichts gesagt", betonte er mit Blick auf die Frau, die ihr Urteil ohne äußerliche Regung annahm und akzeptierte.
(...) Die Juristin sprach zudem von einer hohen Dunkelziffer bei Missbrauchstäterinnen. Der Freiburger Kripo-Chef Peter Egetemaier sagte: "Dass auch Frauen Kinder missbrauchen, wissen wir nicht erst seit gestern." Aber dieser Fall habe die Vorstellungskraft der Ermittler gesprengt. Und er habe einmal mehr den Blick der Polizei geweitet, für das, wozu auch Frauen bei diesen Delikten imstande seien.
2.
Gibt man bei Google "Männerschutz in Deutschland" ein, glaubt die Suchmaschine, man habe sich vertippt. Sie schlägt Ergebnisse zum Thema "Mutterschutz" vor. Ein ironisches Beispiel, das dennoch zeigt, welche Rolle Männerschutz in Deutschland spielt: eine sehr kleine. Den 353 Frauenhäusern in der Bundesrepublik stehen fünf Männerschutzwohnungen gegenüber.
Betroffene Männer wissen häufig nicht, wohin sie sich wenden können. In vielen Regionen gibt es schlichtweg keinerlei Ansprechpartner. Sachsen ist das einzige Bundesland, das Männerschutz institutionell fördert und damit bundesweiter Vorreiter ist: Hier gibt es in Dresden, Leipzig und Plauen Männerschutzvereine und -wohnungen.
Ein ehemaliges Opfer häuslicher Gewalt in Sachsen hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Männern den Ausstieg aus gewalttätigen Beziehungen zu erleichtern. Der Mann, nennen wir ihn Herrn Müller, möchte anonym bleiben, aus Angst, seine Ex-Frau könnte etwas von seinem Engagement erfahren - und versuchen, es zu unterbinden.
Hier geht es weiter mit Alisa Sonntags Artikel "Wenn Frauen Männer schlagen". Darin kommt auch ein Thema zur Sprache, das wir Männerrechtler immer wieder angesprochen haben – die bizarre Einstellung von Polizeibeamten:
Als [Müller] beispielsweise einem großen bundesweiten Onlinemedium seine Geschichte erzählte, fanden sich unter dem Artikel auch viele negative Kommentare. Ein Nutzer schrieb, er sei Polizist aus Nürnberg - und für solche "Weicheier, die sich von ihren Frauen schlagen lassen", habe er kein Verständnis. "Und das sagt ausgerechnet ein Polizist!", kommentiert Müller. Auf die müssten sich schließlich auch männliche Opfer häuslicher Gewalt verlassen können. Reaktionen wie diese, sagt er, machten es Betroffenen schwer, sich aus den gewaltsamen Partnerschaften zu lösen.
Diese Einstellung von Polizisten ist ein internationales Problem. So heißt es auf Seite 123 des von einem erfahrenen Polizisten 2014 veröffentlichten Buches 400 Things Cops Know:
Domestic violence is supposed to be gender neutral, but cops tend to be dubious of males who call to report violence at the hand of a female, unless it involves a weapon. If it's just some slapping and/or pushing involved, you will be professional and curteous to the caller and investigate his case thorughly, up to including arresting the female suspect, but when you are out of earshot, it is not uncommon for such a caller to be deemed a spineless half-man.
Hierzulande, berichtet Alison Sonntag weiter, bocke auch die Politik bei diesem Thema:
Zur Wahl 2017 habe das "Bundesforum Männer" die Haltung verschiedener Parteien zu Themen des Männerschutzes analysiert, mit dem Ergebnis: "Eigentlich hat nur die AfD sich damit beschäftigt - und die hat das Thema auch nur für ihren Kampf gegen den Feminismus missbraucht."
"Es braucht Personen, die sich des Themas annehmen", sagt auch Petra Köpping, die sächsische Ministerin für Gleichstellung und Integration. Sie glaubt, dass die wichtigste Ursache dafür, dass Sachsen im Verhältnis zum Rest Deutschlands umfangreiche Männerschutzangebote hat, das Engagement der Männerschützer ist.
Die dafür natürlich als Frauenhasser und Rechtsradikale diffamiert werden beziehungsweise, das erwähnt Alison Sonntag auch, so wie der thüringische Verein "Gleichmaß" ihre Arbeit aufgeben müssen, weil die von der lokalen Politik zugesicherte Unterstützung letztlich doch ausblieb, woraufhin der Verein schließlich seine Existenz aufgeben musste.
In Alison Sonntags Artikel heißt es schließlich:
Der Sozialwissenschaftler Hans-Joachim Lenz vermutet noch eine andere Ursache hinter den vergleichsweise intensiven Männerschutzbemühungen im Freistaat: "Nach der Wende wurde deutlich, dass in der früheren DDR Gleichstellung nicht so ideologisch aufgeladen war wie in der BRD." Im Westen habe das Paradigma geherrscht, dass Männer in ihrer Macht eingeschränkt und Frauen geschützt werden müssten. Im Osten dagegen habe man Gleichberechtigung meist ganz selbstverständlich und alltäglich gelebt. Das käme den neuen Bundesländern nun zugute. "Wir müssen überall Männern und Frauen die gleiche Schutzbedürftigkeit zugestehen und dürfen sie nicht gegeneinander aufwiegen", so Lenz.
Die Auslastung der Männerschutzwohnungen in Leipzig und Dresden gibt der sächsischen Politik recht. 2017 haben laut Petra Köpping in der Leipziger Männerschutzwohnung sieben Männer und vier Kinder gewohnt, 2018 seien es bisher - in der Mitte des Jahres - schon sieben Männer und drei Kinder gewesen. In Dresden hätten 2017 elf Männer und zehn Kinder gewohnt, 2018 seien es bisher vier Männer mit vier Kindern.
"Für den Schutzbereich", ordnet Köpping die Zahlen ein, "ist das eine sehr hohe Auslastung." Deswegen plane sie auch ab Dezember, wenn der Doppelhaushalt für 2019/2020 beschlossen sei, eine weitere Männerschutzwohnung in Chemnitz.
3. Genderama verlinkt immer noch nicht oft genug auf Beiträge aus dem feministischen Lager. Deshalb hier mal ein gestern vom "Missy-Magazin" veröffentlichtes Gedicht: "Männer sind Arschlöcher".
Was mir daran besonders gut gefällt, ist, dass Sibel Schick mittendrin feststellt, dass Reimen ja noch schwerer ist, als einen klaren Gedanken zu bilden, und es daraufhin einfach bleiben lässt.
4. "Wir dürfen Alleinerziehende nicht nur als Helden betrachten" befindet Susanne Gaschke in der "Welt". Denn: "Eine Trennung ist per se keine Leistung, sondern sehr häufig eine Katastrophe."
5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Hallo Herr Hoffmann,
Sie haben heute berichtet über diese neue Studie über Männer, die von Frauen zur Penetration gezwungen worden sind.
Von derselben Autorin gibt es einen weiteren interessanten Artikel.
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