Donnerstag, August 09, 2018

SPD in Berlin: Weltfrauentag soll Feiertag werden – News vom 9. August 2018

1. Der Fraktionschef der Berliner SPD möchte den Weltfrauentag zum Feiertag machen. Das passt. Schließlich hat der Feminismus die alten Religionen erfolgreich abgelöst, mitsamt Teufelsvorstellung, einem Bann gegen sämtliche Ketzer, Erlösungsversprechen und sonstigem Pipapo.



2. Österreichs Frauenministerium überlegt, ob das Flirten auf der Straße in diesem Land genauso verboten werden soll wie in Frankreich.



3. Peter Sawicki hat für den Deutschlandfunk die Psychologin Julia von Weiler vom Kinderschutzverein Innocence in Danger zu sexuellem Missbrauch durch Frauen interviewt. Einige Statements der Psychologin:

Ich hab mir in Vorbereitung für dieses Interview noch mal die Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums angeschaut, der Mikado-Studie, und dort berichten 46,4 Prozent der betroffenen Jungs, von einer Frau missbraucht worden zu sein, und immerhin 10,5 Prozent der betroffenen Mädchen, von einer Frau missbraucht worden zu sein. Das heißt, Frauen als Täterinnen kommen viel häufiger vor, als wir uns alle vorstellen wollen. Und die Tatsache, dass wir das so sehr verleugnen und verdrängen, diese Tatsache schützt am Ende vor allen Dingen die Täterinnen und schwächt die Opfer.


Der erste Mythos ist, Frauen sind sexuell nicht aggressiv. Und Frauen können ja nicht penetrieren. Und jede Frau ist eine potenzielle Mutter, und Mütter tun so was nicht. (...) Es gibt eine Art Mutter-Mythos und einen Mythos der sexuell nicht aggressiven Frau, und den Mythos der nicht so Macht ausübenden Frau, wie wir sie aber eigentlich natürlich längst sehen.


Und auf die Frage, wie viele Frauen verurteilte Sexualstraftäterinnen sind:

Ich glaube, dass das gegen null läuft. Mir ist tatsächlich aktuell kein anderer Fall außer der Fall in Staufen bekannt – was nichts heißt. Da würde sich sicher lohnen, einen Blick in die polizeiliche Kriminalstatistik zu werfen. Wir wissen aber eben, dass Frauen als Täterinnen quasi nie angezeigt werden, was unter anderem damit zu tun hat, dass Betroffene ganz hohe Hürden überwinden müssen, bevor sie sich überhaupt jemandem mitteilen können. Das hat zum einen wiederum mit einem Mythos zu tun: Wenn ein Junge von einer Frau missbraucht wird, dann wird das gesellschaftlich, besonders, wenn das so ein präpubertärer Junge ist, dann wird das irgendwie subsummiert unter, ach, der wurde in die Liebe eingeführt oder irgend so ein Quatsch.


Bemerkenswert ist, was der Deutschlandfunk in einer namentlich nicht gekennzeichneten Zusammenfassung des Interviews aus diesen Aussagen macht:

Der überwiegende Anteil dieser Straftaten wird von Männern begangen. Nach Angaben des Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs sind in etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle Männer und männliche Jugendliche die Täter. Opfer seien zu etwa 75 Prozent Mädchen und 25 Prozent Jungen. Grundlage dieser Angaben ist die Polizeiliche Kriminalstatistik, die die verzeichneten Ermittlungs- und Strafverfahren aufführt.


Da kann eine Expertin noch so genau erklären, warum Frauen in der Kriminalstatistik kaum erscheinen – es kommt im journalistischen Hirn einfach nicht an. Es scheint dort regelrecht eine tote Stelle zu geben, die alles radikal ausblendet, das dem festen Glauben "Das Böse ist männlich" zuwiderläuft. Sobald Gegenläufiges erklärt wird, gerät das journalistische Gehirn in eine dem Sekundenschlaf ähnliche Trance und nimmt diese Informationen nicht auf.



4. Seit gestern wird zurückgedichtet. Christian Schmidt hat die lustigsten poetischen Erwiderungen auf Sibel Schicks "Männer sind Arschlöcher" gesammelt.



5. "Junge Mädchen verstört über ältere Wissenschaftler, die sie unaufhörlich in MINT-Fächer locken wollen" titelt das Satire-Magazin "The Onion":

Mit Antworten, die von "sich windend vor Unbehagen" bis "komplett abgeschreckt vom Studium der Natur- und Ingenieurwissenschaften" reichen, enthüllte eine landesweite Umfragegruppe von Mädchen im höheren Schulalter am Dienstag, dass die jungen Frauen der Nation völlig verstört sind durch Wissenschaftler, die doppelt so alt sind wie sie und ständig versuchen, sie in das Studium von Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik zu locken. "Sie hängen immer in unseren Klassenzimmern herum und schicken uns gezielte Nachrichten online - sie bieten uns manchmal sogar Geld an, wenn wir auf ihr Ding stehen würden. Es ist so verzweifelt", sagte die 13-jährige Tessa Levin und erzählte, wie oft sie und ihre Freunde von viel älteren Chemieingenieuren oder Webentwicklern angesprochen wurden, die Wissenschaftsmessen mit der Hoffnung besuchen, Mädchen in gemeinnützige Mentorenprogramme oder Computerprogrammierungslager zu zerren. "Sie versuchen immer, uns zu behandeln, als wären wir etwas Besonderes, aber die Wahrheit ist, sie werden so ziemlich jedes Mädchen unter 18 Jahren verfolgen, das einen einfachen parallelen Schaltplan zeichnen kann. Sie versuchen offensichtlich, Mädchen schon in jungen Jahren auf ihren seltsamen Lebensstil vorzubereiten. Zuerst war es irgendwie lustig, aber je mehr wir lernen, desto ekliger wirkt es."

kostenloser Counter