Berlin: Antisexistische Friseurin will keine Männer mehr als Kunden
1.
Daniela Mechow ist Friseurmeisterin und Inhaberin des Friseursalons "Daen & Lou's" in der Sonnenallee in Berlin-Neukölln. Die Friseurmeisterin hat sich entschieden, in ihrem Salon nur noch Frauen zu bedienen. (…) Die Angebote für Männer wurden in einer "Testphase" komplett aus dem Angebot des Friseursalons gestrichen. Grund dafür seien sexistische, rassistische und homophobe Sprüche, die sich die Mitarbeiterinnen von ihrer männlichen Kundschaft anhören müssten. (...) Für Diskriminierung gäbe es bei "Daen & Lou's" keinen Platz.
T-Online berichtet über die tapfere Vorkämpfrin gegen jede Form von Sexismus. Frauen sind anscheinend doch die besseren Menschen.
Nach Ansicht der Berliner Antidiskriminierungsbeauftragten Monika Flores spricht rechtlich nichts dagegen, dass Daniela Mechow männliche Kunden aus ihrem Friseursalon verbannt. Das verstoße nicht gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), sagte Flores dem rbb.
Die verschiedenen Artikel, die darüber berichten, sind natürlich nichts anderes als eine große unbezahlte Werbekampagne für den Salon. Zumindest insofern hat die Besitzerin alles richtig gemacht.
2. Das ZDF zeigt eine dreiteilige Doku-Serie zum Thema "toxische Männlichkeit". Wie fundiert sie ist, veranschaulicht Teil zwei der Serie. Er trägt den Titel "Häusliche Gewalt: Warum schlagen Männer zu?"
3. Die "taz" hingegen betitelt einen Artikel zum Thema Obdachlosigkeit mit "Jung, weiblich, gefährdet". Moment, sind nicht mehr als 80 Prozent der Obdachlosen männlich? Mag sein, aber, so heißt es in der taz: "Die Zahlen sind dramatisch: Der Anteil junger Frauen unter Wohnungslosen steigt." Bei den 40- bis 49-Jährigen etwa seien es bereits 21 Prozent. Und: "Bis heute fehlen ausreichend Schutzeinrichtungen gerade für Frauen."Warum tut denn keiner was und sorgt endlich dafür, dass fast nur Männer im Freien schlafen müssen?
4. Ein Autor der "Zeit" erörtert, warum die AfD bei jungen Männern so gut ankommt. Vielleicht auch, weil linke Medien ihr Bestes geben, um diese Männer zu vergraulen? Nein, auch andere Gründe sorgen dafür:
51 Prozent haben die AfD aufgrund einer persönlichen schlechten Situation gewählt. Und das gilt besonders für junge Männer, denn heute haben junge Frauen im Durchschnitt eine bessere Qualifizierung als Männer. Sie haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, die Schule wie auch ihr Studium oder Ausbildung erfolgreich abzuschließen, und tun dies meist mit besseren Noten. Das sind bessere Grundvoraussetzungen für eine bessere finanzielle Lage von jungen Frauen.
Natürlich stellt die "Zeit" schnell klar:
Die graduelle Nivellierung und der Abbau von Privilegien wird von manchen Männern als Benachteiligung wahrgenommen und führt zu einer tiefen Frustration – obwohl es sich aus objektiver Perspektive um einen Abbau von Vorteilen handelt, und nicht eine Benachteiligung.
Wen, der das nicht ohnehin schon so sieht, soll diese angeblich "objektive Perspektive" – bekanntlich sind "Zeit"-Autoren von jeglicher Subjektivität weit entfernt – eigentlich überzeugen? Dass linke Parteien mit ihrer Einseitigkeit ein fettes Problem haben, gilt auch außerhalb Deutschlands. So stellte der britische Guardian zur selben Geschlechterkluft in den USA kürzlich folgendes fest:
Ich weiß, dass sich viele junge Männer in der Demokratischen Partei unwohl fühlen, auch weil einige Demokraten Männer leider als Problem behandeln - und manchmal als DAS Problem. Wenn die Demokraten klug wären, würden sie erkennen, dass junge Männer - wie jede andere Gruppe in der Gesellschaft - Probleme haben, bei denen sie Hilfe brauchen, Probleme wie ein Haus zu bezahlen, einen gut bezahlten Job zu finden, eine Krankenversicherung zu erhalten, sich ein College zu leisten und genug Geld zu haben, um eine Familie zu gründen.
Auch hierzulande könnten Politiker und Journalisten den "Kampf gegen rechts" dadurch effektiv fördern, dass sie speziell auch Männer als Zielgruppe ansprechen und sich ihrer Probleme annehmen.
Aber wie wahrscheinlich ist es, dass das passiert?
Eben. Es scheint, der Vormarsch der AfD ist derzeit nicht aufzuhalten.
5. In eigener Sache: Nach langer Zeit (für meine Verhältnisse) habe ich in der selbstverlegten Reihe "Hoffmanns Erzählungen" endlich wieder einen neuen Roman veröffentlicht: "Das Haus der zerbrochenen Seelen".
Was Genderama-Leser womöglich mehr interessiert, ist, dass es mir bei meinem Rumgetüftel bei Amazon, das fürs Online-Stellen meines Romans nötig war, endlich auch gelungen ist, die Layoutfehler meines "Lexikons der feministischen Irrtümer" zu beheben, die vielen Besitzern des Buches den Genuss daran getrübt haben. Und es hat kaum fünf Jahre gedauert. Yay!
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