Freitag, September 15, 2023

Kann Deutschland Kriegsverweigerer an die Ukraine ausliefern?

1. Der FOCUS beschäftigt sich mit der Frage, wie Deutschland mit wehrpflichtigen Männer aus der Ukraine umgehen kann, die trotz Verbot während des Krieges das Land verlassen und in Deutschland Zuflucht gefunden haben



2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet:

Der Softwarekonzern SAP hat angekündigt, von kommendem Jahr an in Deutschland Väter und alle anderen Partner ab der Geburt ihres Kindes sechs Wochen bezahlt freizustellen. "Wir wollen damit zeigen, dass Familienvereinbarkeit und Karrieremachen keine Widersprüche sind", sagte der Personalchef von SAP in Deutschland, Cawa Younosi.




3. "Wer soll das lernen? Kinder? Migranten?" fragt der Sprachwissenschaftler Professor Dr. Roland Kaehlbrandt, der den Genderstern für ein Unding hält.

Wenn es neuerdings heiße, "du kannst dein Paket bei deine*m nächste*n Nachbar*in abholen", schrillten bei ihm intellektuell und emotional sofort die Alarmglocken. "Seit wann hat der Nachbar oder haben unsere Nachbarn ein Geschlecht?", fragt Kaehlbrandt. "Es geht einfach um Menschen, die neben uns wohnen."




4. Die Website hochstrittig.org bespricht sehr kritisch das Buch "Im Zweifel gegen das Kind": Es präsentiere "die Sichtweisen einer kleinen, aber radikalen Gruppe von Müttern, welchen jedes Mittel recht ist, um den Vater aus dem Leben der Kinder zu verdrängen."



5. Das Schweizer Onlinemagazin "Das Lamm" beleuchtet eine Debatte um das Buch "Oh boy", das Männlichkeit kritisch reflektieren soll und wegen einer Kontroverse durch den Verlag vom Markt genommen wurde, unter der Überschrift " Wenn 'kritische Männlichkeit' antifeministisch wird". Ein Auszug:

Viele stellen sich jetzt die Frage: Wie viel reaktionärer Maskulismus steckt eigentlich in diesen heutigen Versuchen, sich mit Männlichkeit auseinanderzusetzen? (…) Denn im Nachwort der Publizistin Mithu Sanyal bezieht sie sich explizit und positiv auf Bliss. Sanyals Gedanken zu "toxischer Männlichkeit" heute sind dabei ganz im Sinne des Erfinders: Männer würden viel zu einseitig als Täter und zu wenig als Betroffene von einengenden Anforderungen und Bildern begriffen. Sanyal, die 2019 einen Beitrag im Buch des deutschen Maskulisten Arne Hoffmann über "ganzheitliche Geschlechterpolitik" veröffentlichte, lobt 'Oh Boy' in ihrem Nachwort für seinen "warmen Blick auf Männlichkeit". Doch genau dieser Blick scheint nicht nur im Fall von Moritz zu maskuliner Gefühligkeit statt feministischer Reflexion geführt zu haben.


Klar. Wenn Männer Emotionen zeigen und jetzt schon die ersten Feministinnen einen warmen Blick auf sie richten – wo kommen wir denn da hin?



6. Die Financial Times berichtet, dass zumindest einige Incels mehr Mitgefühl als Hass verdient haben:

Westliche Sicherheitsbehörden machen sich Sorgen über eine neue Bedrohung - durch Incels, männliche "unfreiwillige Zölibatäre". Incels haben es in die im Juli aktualisierte Antiterrorstrategie der britischen Regierung geschafft. Die Geheimdienste der USA und Kanadas waren bereits beunruhigt. Das Phänomen der "Killer-Incels" tauchte 2014 auf, als Elliot Rodger, ein 22-jähriger Junggeselle, in Kalifornien sechs Menschen ermordete - aus "Vergeltung", wie er schrieb, weil er sich von Frauen zurückgewiesen fühlte.

Einige wenige Incels sind tatsächlich gefährliche Frauenfeinde. Es gibt jedoch eine viel größere und wachsende Gruppe von unsichtbaren "Incels", die in harmlosem, frustriertem Elend leben. Auch um sie sollten wir uns Sorgen machen. (…) Viele Incels sind Jungfrauen. Viele sind noch nie geküsst worden. (…) Incels stacheln sich gegenseitig zum "Blackpill" an, was bedeutet, dass sie ihre eigene sexuelle Minderwertigkeit als unabänderlich akzeptieren. Selbstmordgedanken sind weit verbreitet und werden oft gefördert, stellt Miriam Lindner, Psychologin in Harvard, in ihrer preisgekrönten neuen wissenschaftlichen Arbeit über Incels fest.

(…) Abgesehen von der winzigen Gruppe der Incels, die diese Websites besuchen, gibt es sicher zig Millionen unfreiwillig Zölibatäre, die nie dorthin gehen. Die überwältigende Mehrheit hasst Frauen wahrscheinlich nicht. Sie könnten Ihre harmlosen Nachbarn oder Kollegen sein. Und sie vermehren sich. Während sich die Alten traditionell Sorgen machen, dass die Jungen "übersexualisiert" sind, scheint die neue Generation untersexualisiert zu sein.

In China und Indien haben die Abtreibung von Mädchen und die Tötung von Frauen zu einem, wie Lindner es nennt, "erschütternden Überschuss von 70 Millionen Männern geführt, die keine Partnerin finden können". In den USA hatten 2019 28 Prozent der jungen Männer innerhalb eines Jahres keinen Sex mit einer Frau, während es zehn Jahre zuvor nur etwa 10 Prozent waren, berichtet der General Social Survey der Universität Chicago. In einer nationalen Umfrage unter Japanern im Alter von 18 bis 34 Jahren im Jahr 2016 gaben 42 Prozent der Männer an, noch Jungfrau zu sein.

Lindner sieht einen größeren Auslöser dafür: die weibliche Autonomie. Jetzt, da Frauen gute Karrieren machen können, oft glücklich alleinstehend sind und seltener ausschließlich heterosexuell sind, brauchen viele von ihnen keine Männer - schon gar nicht Männer mit niedrigem Status. Lindner führt Beweise dafür an, dass Frauen sexuell wählerischer sind als Männer. In einer Studie "bewerteten Frauen 80 Prozent der Männer als unterdurchschnittlich attraktiv". Diejenigen Frauen, die Gelegenheitssex wollen, suchen ihn in der Regel bei den gut aussehenden, gut bezahlten und gut ausgebildeten "Chads". Eine Studie ergab, dass ein Mann im obersten Perzentil der Attraktivität 190 Mal mehr Likes auf Dating-Apps erhält als ein Mann in den unteren 50 Prozent.

Das Ergebnis: Eine männliche Elite genießt eine sexuelle Hochkonjunktur, auch wenn sich "Incels" ausbreiten. Die obersten 5 Prozent der Männer haben die Zahl ihrer Sexualpartner in den zehn Jahren bis 2013 um 38 Prozent erhöht, so die US National Survey of Family Growth. Kurz gesagt: In der Weltanschauung der Incels steckt ein Körnchen Wahrheit. Frauen sind zwar keineswegs gesellschaftlich dominant, doch neigen die zunehmend mächtigeren Frauen dazu, Männer mit niedrigem Status zu meiden.

Die typische Incel-Reaktion ist nicht Mord, sondern Elend. In einer Umfrage im Forum von incel.co gaben 68 Prozent der Befragten an, unter "lang anhaltenden" Depressionen zu leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass "viele Incels auf dem autistischen Spektrum vermutet werden", bemerkt Sugiura. "Es ist unfair zu behaupten, dass die gesamte Incel-Gemeinschaft auf Gewalt und Hass ausgerichtet ist", schreibt sie, "wenn sie sich hauptsächlich auf Selbsthass konzentriert."




7. Die Post. Einer meiner Leser plaudert heute aus dem Nähkästchen, was seine beruflichen Erfahrungen betrifft:

In meiner Nachbarabteilung meines Leiterkollegen ist eine Managementstelle ausgeschrieben. Diese ist seit geraumer Zeit unbesetzt, und ihm wurde dann genehmigt, auch außerhalb der Firma zu besetzen. Also eine externe Einstellung. Dies wird dann bei uns in der Firma im System dokumentiert. Selbstverständlich sind diese Arten der Besetzung die attraktivsten, weil man intern wie extern freie Wahl hat. Mir hingegen wurde nur genehmigt intern zu suchen, obwohl die Qualifikation die ich suche, viel schwieriger intern zu finden ist.

Heute habe ich dann rausgefunden, warum es so ist. Bei meinem Kollegen haben sich ausschließlich Männer beworben, aber er darf keine Männer einstellen. Daher wurde ihm erlaubt extern zu gehen. Obwohl die Firma wirtschaftlich eigentlich schlecht da steht.

Und nun, wo er langsam Bewerberinnen hat, hat die Firma in Summe festgestellt, dass wir doch nicht extern einstellen wollen, wegen der wirtschaftlichen Lage, und alle genehmigten externen Einstellungen werden ersatzlos gestrichen. Mein Kollege geht nun also komplett leer aus, obwohl er qualifizierte Bewerber hatte.




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