Asyl-Regeln in Belgien: Keine Unterkünfte mehr für alleinstehende Männer
Heute hat Genderama Menschenrechte als Schwerpunkt. Wir beginnen im Ausland.
1. Die Bildzeitung berichtet:
Alleinstehende männliche Asylbewerber werden in Belgien nicht mehr in staatlichen Heimen untergebracht! Das gab die Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor (39), am Mittwoch bekannt.
Grund für die Maßnahme: Die Flüchtlingsunterkünfte in Belgien sind chronisch überlastet. Laut Schätzungen der belgischen Regierung waren deshalb bereits Anfang des Jahres rund 3000 Schutzsuchende in Belgien obdachlos. Tendenz steigend.
(…) Europas führende Menschenrechtsorganisation und Hilfsorganisationen verurteilten den Schritt als Bruch internationaler Verpflichtungen.
"Wir dachten, wir hätten schon alles gesehen, aber nein. Die belgische Regierung setzt sich nicht nur über die Menschenrechte hinweg, sie begräbt sie sogar, indem sie die Aufnahme alleinstehender männlicher Asylbewerber aussetzt", kritisierte Philippe Hensmans, Belgien-Chef von Amnesty International.
2. In Uganda ist ein zwanzigjähriger Schwuler wegen Homosexualität in besonders "schwerer Form" angeklagt worden. Nach dem Gesetz droht in solchen Fällen bei einer Verurteilung die Todesstrafe.
3. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge werden mehrere Hunderttausend Menschen in Südostasien gezwungen, andere online zu betrügen und um Geld zu erleichtern.
Demnach gehen glaubwürdige Quellen davon aus, dass allein in Myanmar mindestens 120.000 dazu gezwungen werden, Menschen online zu betrügen, in Kambodscha würde das etwa 100.000 Menschen treffen. Betroffen seien außerdem viele Menschen in Laos, Thailand und auf den Philippinen. Die Opfer würden teilweise gefoltert, grausam und unmenschlich erniedrigt, willkürlich inhaftiert, ihnen werde sexuelle Gewalt angetan und es gebe Zwangsarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen.
(…) Einen erheblichen Einfluss auf die beschriebenen Aktivitäten hatte demnach die Coronapandemie und die zur Verlangsamung der Ausbreitung verhängten Maßnahmen. Dadurch waren viele Menschen zu Hause regelrecht eingeschlossen und zu lohnenswerten Zielen für Internetbetrug geworden. Gleichzeitig seien die Einnahmequellen krimineller Banden weggefallen, als unter anderem Casinos geschlossen wurden. Wegen der Grenzschließungen seien gleichzeitig viele Migranten in Ländern gestrandet, in denen sie keine Arbeit mehr fanden. Genau auf diese Personengruppe hätten die Banden immer stärker gezielt und sie unter falschen Versprechen rekrutiert, beziehungsweise dazu gezwungen. Bei den Menschen, die nun zum Internetbetrug gezwungen würden, handle es sich aus diesen Gründen vor allem um Männer, aber Frauen und Jugendliche seien ebenfalls unter den Opfern.
4. Meine Lokalzeitung, der Wiesbadener Kurier, hat diese Woche den Artikel " Gewalt in Partnerschaften: Forderung nach Schutz für Männer" veröffentlicht. Er ist leider nur für Abonnenten online zugänglich, besteht aber aus den in solchen Artikeln üblichen Versatzstücken: Zwar weist er darauf hin, dass männliche Opfer beim Schutz vor häuslicher Gewalt zu kurz kommen, bezieht sich dabei aber selbst nur auf die Kriminalstatistik, die den männlichen Opferanteil bei 20 Prozent verortet, statt auf die zahllosen Dunkelfeldstudien, die eine Gleichverteilung von 50 Prozent nachweisen.
Erfreulich ist der Vergleich Hessens mit anderen Bundesländern, die bereits die ersten Gewaltschutzwohnungen für Männer anbieten, während dieses Problem in Hessen noch ignoriert werde. Das hessische Sozialministerium behauptet, es gäbe "keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse darüber, ob ein Netz an ähnlich ausgerichteten Zufluchtsmöglichkeiten, wie es sie für gewaltbetroffene Frauen gibt, erforderlich ist". Das ist eine etwas dreiste Formulierung: Für die hohe Zahl männlicher Betroffener gibt es zuhauf Forschungsliteratur. Fraglich ist allenfalls, ob Männer Zufluchtstätten ähnlich stark wie Frauen nutzen, oder dies etwa aus Scham vermeiden würden. Das lässt sich aber leicht ermitteln, indem man für Männer nicht augenblicklich "ein Netz an ähnlich ausgerichteten Zufluchtsmöglichkeiten, wie es sie für gewaltbetroffene Frauen gibt", errichtet, sondern, verdammt nochmal, wenigstens mal mit den ersten Einrichtungen beginnt, und dann überprüft, wie stark sie nachgefragt werden oder ob gewaltbetroffene Männer andere Formen von Hilfe benötigen. Das von den Grünen geführte hessische Sozialministerium scheint sich mit diesem Problem schlicht nicht ernsthaft beschäftigt zu haben, weil man sich dort nicht dafür interessiert.
5. Zuletzt: Mehrere Medien berichten heute von einer Retourkutsche Luke Mockridges gegen die Menschen, die ihn aufgrund einer mutmaßlichen Falschbeschuldigungen sexueller Gewalt einer Hexenjagd ausgesetzt haben. Ich zitiere hier mal die "Bunte", weil sie sonst auf Genderama als Quelle etwas kurz kommt (die Texte lauten ohnehin alle gleich oder zumindest sehr ähnlich, sie entstammen offenbar derselben Agenturmeldung):
2021 wurde Luke Mockridge (34) sexualisierte Gewalt vorgeworfen, die Anzeige seiner Ex-Freundin Ines Anioli (36) wurde fallen gelassen. Damals solidarisierten sich viele mit der Podcasterin – unter anderem auch Komikerin Hazel Brugger (29). Für Hazel hat Luke nun einige scharfe Worte parat.
In seinem neusten Instagram-Video kündigt Mockridge einen Podcast an – gemeinsam mit der Schauspielerin Joyce Ilg (39) möchte der Comedian die vergangenen Monate Revue passieren lassen. Dabei kündigt er an: Es soll besonders um die Reaktionen in der Medienwelt gehen. Denn damals hatten sich nur wenige auf die Seite des 34-Jährigen geschlagen, öffentlich hatten sich viele mit Ines solidarisiert: "Kollegen haben sich ziemlich positioniert in den letzten Jahren. Haben meine private Angelegenheit benutzt, um ihre Podcasts und Profile zu befüllen und Social-Media-Content daraus zu generieren, um gratis Applaus einzuheimsen."
Mit einer gewissen Person hat Luke scheinbar eine besonders große Rechnung offen: "Allen voran natürlich Hazel Brugger, die mit ihrem T-Shirt-Ding beim deutschen Comedypreis ordentliche Welle gemacht hat!" Hier spielt Luke auf die Aktion von Hazel Brugger und ihrem Mann Thomas Spitzer (34) an – die beiden besuchten den roten Teppich der Veranstaltung, mit T-Shirts, die mit dem Aufdruck "Konsequenzen für Comedian XY. Künstler ohne Rückgrat sind Künstler ohne Geschmack" versehen waren.
Hazel forderte also öffentlich Konsequenzen für Luke Mockridge. Das Blatt habe sich nun allerdings gewendet, im Netz wird Hazel nachträglich für die Aktion stark kritisiert: "Damals gab es dafür Applaus und mittlerweile, mit allem, was links und rechts herausgekommen ist, bisschen schwierig. Dementsprechend – ordentlich Feuer auf ihrem Profil!"
Ganz so schlecht scheint Luke die umgekehrte Situation nicht zu finden: "Was ich mit einem Gefühl der Genugtuung wahrnehme [...] und denk' mir so: 'Ja, jetzt siehst du mal, wie das ist!'"
Doch dann stimmt Luke beschwichtigende Töne an: "Aber man muss auch eine Grenze ziehen und die ist dann gezogen, wenn jemand schwanger ist." Da Hazel kürzlich ankündigte, erneut schwanger zu sein, trifft dieser Fall nun zu: "Hazel erwartet ein Kind und ich weiß, was Social-Media-Hass mit einem machen kann! Vor allem, wenn er auf einen Selbstwert trifft, der ein bisschen fragiler ist, das ist bei Hazel der Fall, das sagt sie auch selber und dann noch eine Schwangerschaft dazu, ist einfach nicht cool."
Deshalb hat der 34-Jährige eine Bitte an seine Gefolgschaft: "Deshalb möchte ich die Menschen aus meiner Community darum bitten, bei diesem Hass nicht mitzumachen, ihr seid Luke Mockridge-Fans, ihr seid besser als das."
"Hazel, dir, völlig ironiefrei, eine entspannte, friedvolle Schwangerschaft, toll, dass du deine Community daran teilhaben lässt", wünscht er der schwangeren Hazel.
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