Medien-Schlachtfest, Gendersprache, Andrew Tate
1. Die Staatsanwaltschaft in Vilnius hat die Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann eingestellt. Man habe "keine objektiven Tatsachenbeweise" gefunden, denen zufolge "zum Tatzeitpunkt ein Verhalten vorlag, das die Tatbestandsmerkmale einer Straftat oder eines Vergehens enthielt."
Käme es auch in Deutschland zu keinem Gerichtsverfahren, dann würden die dafür gesammelten mehr als 730.00 Euro Spenden, zu denen auch die Amadeu-Antonio-Stiftung aufgerufen hatte, an ihren hauseigenen "SHEROES Fund für Held*innen der Demokratie" gehen.
Währenddessen sprechen Markus Lanz und Richard David Precht in ihrem hörensweren aktuellen Podcast darüber, warum "es so ein Medienfest sei, jemanden öffentlich zu schlachten", und führt das bis auf die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein zurück.
2. In einem Beschlussentwurfs für die Fraktionsvorsitzenden-Konferenz von CDU und CSU werden Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk angemahnt:
Ungewöhnlich deutlich formuliert das Papier zudem Kritik an der Berichterstattung. "Die Menschen erwarten verlässliche Informationen zur eigenen Meinungsbildung statt Belehrung und Haltungsjournalismus." Die Sender müssten die Lebenswirklichkeit "außerhalb urbaner Zentren oder akademischer Milieus" beachten, Berichterstattung und Kommentierung trennen und "eine Gendersprache vermeiden, die eher zur gesellschaftlichen Polarisierung als zur Integration beiträgt".
3. Der Landrat im Saalekreis in Sachsen-Anhalt hat die geschlechtertrennende Sprache in der Verwaltung per Anweisung verboten und begründet das mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
4. "Die Presse" fragt skeptisch, ob es Frauen in Österreich wirklich schlechter als in Burundi und Liberia gehe, wie es der Gleichstellungsindex des Weltwirtschaftsforums besagt. (Vermutlich schon, schließlich gibt es hier viel mehr alte, weiße Männer.)
5. Die japanische Tennisspielerin Miyu Kato wurde beim French Open disqualifiziert, weil sie unabsichtlich ein Ballmädchen abschoss. Kato berichte, der Schiedsrichter und der Supervisor hätten nach der Aktion mit ihr gesprochen und gesagt: "Wenn das Ballkind ein Bub gewesen wäre, wäre es okay gewesen." Das Mädchen jedoch hätte mehr als eine Viertelstunde lang geweint.
6. Die Daily Mail berichtet:
Australische Lehrer haben sich über männliche Schüler aufgeregt, die ihre Unterstützung für kontroverse Persönlichkeiten in den sozialen Medien im Klassenzimmer zum Ausdruck bringen.
Ein Lehrer aus Perth fragte kürzlich auf Reddit: "An der High School, an der ich unterrichte, haben die Jungen, die Jordan Peterson und Andrew Tate vergöttern, stark zugenommen."
(...) Einige Lehrer argumentierten, dass sie Ansichten dieser Personen zwar nicht unbedingt unterstützen, sie aber eine Lücke für Jungen füllen.
Einer sagte: "Kinder werden mit Botschaften über die Rechte der Frau, die Rechte von Minderheiten, die Rechte von Lesben, Schwulen und Bisexuellen und die Rechte indigener Völker bombardiert. Nichts davon ist schlecht, aber es kann überwältigend sein. Wir müssen ihnen etwas anderes als diese Themen bieten, an dem sie sich orientieren können."
Ein anderer merkte an: "Manche Lehrer haben extreme Ansichten und zwingen sie den Kindern auf. Wenn man aufhören würde, den Jungen zu sagen, dass sie das Problem sind, dann würden sie nicht mehr nach solchen Leuten suchen.
Ein dritter fügte hinzu: "Bei all dem Hass, der Männern entgegenschlägt, und all den Schuldzuweisungen an das 'Patriarchat', kann man da wirklich nicht verstehen, warum junge, beeinflussbare und verletzliche Kinder nach Helden suchen, wo sie nur können?"
<< Home