Immer mehr Männer leiden unter Depressionen
1. Die Berliner Morgenpost berichtet über die Zunahme von Depressionen bei Männern:
Die Symptome kommen oft schleichend. Man fühlt sich erschöpft, schläft schlecht, kann sich beim Arbeiten nicht richtig konzentrieren, die Freude fehlt, das Selbstwertgefühl schrumpft oder das Herz rast – und plötzlich geht irgendwie nichts mehr. Immer mehr Beschäftigte in Deutschland werden wegen psychischer Leiden und Depressionen krankgeschrieben. Vor allem bei Männern haben die Ausfalltage im Job extrem zugenommen.
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat im vergangenen Jahr bundesweit rund 57.500 Krankschreibungen mit 2,3 Millionen Fehltagen wegen seelischer Leiden registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Zunahme von 16 Prozent, wie diese Redaktion erfuhr. Damit wächst die seit Jahren steigende Zahl von Patienten mit Depressionen weiter.
Die Ursachen für die Zunahme sind vielfältig. Die Folgen der Corona-Pandemie, des Lockdowns, der angespannten Homeoffice-Situationen, damit verbundener Überforderungen, aber auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges haben das Leben nicht einfacher gemacht. Während sich in den ersten beiden Corona-Jahren noch keine großen Veränderungen bei den Erkrankungen ergeben hatten, wird die Krise 2022 umso deutlicher, so die KKH.
(…) Neben Angststörungen (8,2 Prozent) entfallen 12,3 Prozent der Krankschreibungen auf sogenannte somatoforme Störungen – das sind psychosomatische Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen, die aber keine organische Ursache haben.
Ich bin also nicht der einzige, dem es derzeit so geht.
Besonders auffällig ist, dass die aktuellen Krisen den Männern stärker auf die Seele schlagen als den Frauen. Während bei Frauen die Zahl der psychischen Erkrankungen im vergangenen Jahr um 11,9 Prozent zugelegt haben, betrug der Anstieg unter Männern 24,1 Prozent. (…) Besonders stark nahmen bei Männern Angststörungen (40,2 Prozent plus) zu, während es bei Frauen nur 19,2 Prozent mehr waren. Auch litten 21,8 Prozent mehr Männer unter somatoformen Störungen, während diese bei Frauen nur um 6,2 Prozent zulegten.
"Es sind vor allem die Folgen der Einschränkungen während der Corona-Krise, die sich nun offensichtlich bei den Männern psychisch bemerkbar machen", sagt die KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick. Viele Männer hätten während der Corona-Pandemie weniger Sport getrieben wie Fußball oder Handball. "Der dadurch entstandene Bewegungsmangel und der fehlende soziale Austausch scheinen sich nachhaltig negativ auf die Psyche, also auf Antrieb und Motivation und die allgemeine Stimmungslage ausgewirkt zu haben", schätzt Judick.
Durch den Ukraine-Krieg habe sich die Finanzlage in manchen Haushalten zudem durch die hohe Inflation verschlechtert. „Da sich Männer häufig mehr Sorgen um ihre Perspektiven im Job und die wirtschaftliche Situation ihrer Familie machen als Frauen, leiden sie möglicherweise besonders stark unter Existenzängsten“, meint Judick.
(…) Nicht jede Depression und jedes seelische Leiden lässt sich vermeiden, sagt Könitz. "Auf sich zu achten, sich körperlich zu bewegen, sich gesund zu ernähren, mit Menschen über Probleme zu sprechen kann aber vorbeugend die eigenen Kräfte stärken." Wichtig sei es, sich frühzeitig Hilfe zu suchen, um Stress und Belastungen abzubauen.
Das Blog Tichys Einblick veröffentlicht denselben Text und fügt einen kritischen Absatz hinzu:
Zu den Opfern der Corona-Politik gehörten aber vor allem auch Kinder und Jugendliche, die am wenigsten gefährdet waren und dennoch von zig Maßnahmen betroffen waren – Maßnahmen, die nun nach und nach von den Verantwortlichen, insbesondere von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, als im Nachhinein für unnötig erklärt werden.
2. Harald Martensteins Artikel zur Meldestelle Antifeminismus steht inzwischen online (Bezahlschranke). In dem Beitrag heißt es:
Dort darf man Personen melden, die sich etwa als Journalisten kritisch über gendergerechte Sprache geäußert haben, Medien, die "antifeministische Narrative" veröffentlichen, Veranstalter, bei denen Leute auftreten dürfen, denen das Etikett "Antifeminist*in" aufgeklebt wurde. Die Vorfälle werden dann in einer Liste veröffentlicht. Anonymität genießen dabei laut der Web-Seite der modernen Hexenjäger nur Angeklagte, die sich nicht öffentlich kritisch geäußert haben, ich vermute, in einer Kneipe.
(…) Es lohnt sich, die Website der Meldestelle zu besuchen. Als Beispiel für gefährlichen Antifeminismus gilt es dort, sich öffentlich gegen die Einrichtung weiterer Gleichstellungsstellen auszusprechen. Eine Meinung dieser Art wird dann, kein Witz, mit "Hasskriminalität", mit "Rechtsterrorismus" und, dies ist nun wirklich unverschämt, mit "Antisemitismus" in einen Topf geworfen.
Am schönsten aber ist der Titel des Denunziationsprojektes, es läuft unter dem Namen "Demokratie stärken". Wäre es nicht wirklich langsam an der Zeit, unser Land offiziell in "Deutsche Demokratische Republik" umzubenennen? Wir haben also wieder etwas, das es in einer Demokratie niemals geben dürfte, eine Staatsideologie, der man besser nicht widerspricht. In den linken Diktaturen der Vergangenheit half es Oppositionellen wenig, wenn sie sich selbst für Linke hielten, das beste Beispiel war Wolf Biermann.
(…) WELT hat übrigens die FDP nach ihrer Meinung zur "Meldestelle Antifeminismus" gefragt. Von den Liberalen kam keine Antwort. Was seid ihr nur für Feiglinge.
3. Die Berliner Zeitung beschäftigt sich mit aktuellen Äußerungen Alice Schwarzers und den Reaktionen darauf. Von der Demonstration in Berlin, die von Schwarzer und Wagenknecht ausgerichtet wurde, hat das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus einige eindrucksvolle Aufnahmen zusammengestellt.
Bei ihrer Rede auf der Veranstaltung positionierte sich Schwarzer klar als Feministin und analysierte entsprechend die Ursachen des Ukrainekriegs aus ihrer Sicht:
Krieg ist ja immer auch der Gipfel des Männlichkeitswahns. Der Weg von der Gewalt im Ehebett zu der Gewalt an der Front ist nicht weit.
Bedenklich sind hier nicht nur die sexistischen Sprüche, die Schwarzer seit Jahrzehnten unverdrossen raushaut, sondern dass diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit so dominant in unserer Gesellschaft wurde, dass inzwischen sogar eine staatlich geförderte Meldestelle Kritik daran ins Zwielicht rückt.
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