Alice Schwarzer jetzt Antifeministin, feministischer Sklavenhandel, toxische Frauen auf TikTok
1. Wie die Berliner tageszeitung ("taz") in ihrem Artikel "Ruiniertes Lebenswerk" befindet, enthüllt sich Alice Schwarzer durch ihr gemeinsam mit Sahra Wagenknecht veröffentlichten Manifest zum Ukrainekrieg als Antifeministin.
Ich habe der Meldestelle Antifeminismus über ihr Meldeformular Bescheid gegeben, um Beratung gebeten und bin gespannt, ob ich diesmal eine Antwort bekomme.
2. Das Auswärtige Amt will im März Leitlinien für eine feministische Außenpolitik vorlegen. Anschließend sei ein sogenannter Gender-Aktionsplan geplant, der auf eine konkrete Förderung von Geschlechtergerechtigkeit abziele.
3. Weibliche Sachbuchautoren können nicht mit ihren männlichen Kollegen mithalten ... meinen Feministinnen.
4. Das ZDF hat das Statement eines CDU-Politikers mit einem Genderstern verfälscht.
5. Der ORF setzt eine eigene Gender-Arbeitsgruppe ein. Sie soll unter anderem Richtlinien ausarbeiten, wie man zielgruppenorientiert mit der geschlechtertrennenden Sprache umgehen soll.
6. Jens Spahn (CDU) spricht von "toxischer Männlichkeit".
7. Alle, denen mein Buch "Feindbild weiße Männer" gefallen hat, dürfen sich auf vertiefende Kritik dieses Denkens durch den Medienwissenschaftler Professor Norbert Bolz freuen. Dessen Buch "Der alte weiße Mann: Sündenbock der Nation" wird übermorgen erscheinen. Das wesentliche zum Inhalt erfährt man hier.
8. Die britische BBC beschäftigt sich mit dem Stigma des Vaters, der zu Hause bleibt, statt einem Beruf nachzugehen:
"Wir hatten Leute in unserem Umfeld, die sagten: 'Warum nimmst du nicht einen Teilzeitjob an, damit du so viel verdienst wie sie?'", sagt Bugeja. "Und dann gibt es Leute, die sagen, der Mann sei faul." Er habe gehört, wie Leute sagten: "Ich weiß nicht, wie Männer das machen, ihre Frauen arbeiten zu lassen". Andere Arten der Stereotypisierung sind zwar scheinbar harmloser, können aber noch schädlicher sein. Ein Beispiel, das vielen Vätern bekannt vorkommt, ist die Frage von Fremden oder Bekannten, ob sie auf ihre Kinder "aufpassen", z. B. auf dem Spielplatz oder im Supermarkt. "Wenn Sie versuchen, mich zu verärgern, können Sie mich zum Beispiel fragen, ob ich auf mein Kind aufpasse", sagt Taylor. "Denn nein, ich erziehe es. Ich tue das, was ich tun soll."
(...) In Malta kennt Bugeja keine anderen Väter, die zu Hause bleiben. Er hat versucht, mit den Müttern, die er sieht, in Kontakt zu kommen, aber selbst in sechs Jahren als Vollzeitvater hat er keine echten Freunde gefunden. Manchmal fühlte er sich sogar abgelehnt, weil er ein Vater ist. Einmal verlegte eine Eltern-Kind-Gruppe ihren Tag auf den einen Tag in der Woche, an dem er nicht teilnehmen konnte - er vermutet, dass sie ihn brüskieren wollten. Ein anderes Mal fragte ihn eine Mutter, ob er sich mit ihr und einer anderen Mutter auf einen Kaffee treffen wolle. Die zweite Mutter sah unglücklich aus. "Ich sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, und ich habe die Einladung nie erhalten", sagt er.
9. Im Oktober letzten Jahres sorgte der feministische Film "The Woman King" auch in Deutschland für hingerissene Besprechungen - vor allem von weiblicher Seite. Männer bewerteten den Streifen deutlich schlechter, weshalb sie etwa von der Zeitschrift GQ als "wütende Männer" etikettiert wurden.
Vielleicht stören sich die Männer auch eher an der massiven Geschichtsklitterung, die der Film betreibt. Er erzählt nämlich von einer weiblichen Spezialeinheit schwarzer Kriegerinnen in Afrika, die tatsächlich existiert hat und die dem Film zufolge ausschlaggebend daran beteiligt war, dass der König ihres Landes den Sklavenhandel einstellte. Eine sehenswerte, deutschsprachige Analyse auf Youtube schlüsselt auf, dass tatsächlich vor allem progressive Menschen gegen den Film protestierten und aus den Reihen der schwarzen Community ein Boykott gefordert wurde, weil die historische Wirklichkeit eine ganz andere war: Einmal mehr hatten sich Frauen nicht als die besseren Menschen erwiesen und entsprachen "nicht einmal im Ansatz der Darstellung im Film": Die angeblich edlen Frauensoldatinnen wurden "in Wirklichkeit die treibende Kraft in der Beschaffung von Sklaven. Im Namen ihres Königs zerstörten sie Dörfer, rissen Familien auseinander und verkauften ihre eigenen Leute einem Höchstbietenden."
"Seien wir ehrlich, Leute", schrieb ein Kritiker dieses Machwerks auf Twitter. "Es ist ein Film über einen afrikanischen Stamm, der berühmt dafür ist, Sklaven an Europäer zu verkaufen, und der von zwei weißen Autorinnen zu einer Geschichte über die Stärkung der Frauen gemacht wurde."
Das liberale Magazin Reason urteilt:
Hollywood hat sich bei der Darstellung von historischen Dramen oft Freiheiten genommen; das ist nicht neu. Aber es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen dichterischer Freiheit und Geschichtsrevisionismus. Dahomey als ein Königreich von Freiheitskämpfern darzustellen, wäre so, als würde man einen Film über die Südstaaten als Anti-Sklaverei-Republik mit Robert E. Lee in der Hauptrolle als Abolitionist produzieren. Die Gesellschaft würde einen solchen Film zu Recht ablehnen, zumindest in unserer heutigen Zeit.
Doch The Woman King wurde in den Kritiken der größten Medien des Landes sehr positiv aufgenommen, ohne dass der historische Konflikt bei der Bewertung des Films berücksichtigt oder auch nur erwähnt wurde. "Viola Davis ist die Hauptdarstellerin", schreibt die Washington Post, deren Kritiker hinzufügt, dass es keine Rolle spiele, ob das moralische Dilemma der Sklaven "buchstäblich dem Leben entspricht". Okay. "Sie ist großartig", meint die New York Times. Der Film ist nicht nur "wirklich inspirierend", so eine Rezension auf ABC News, sondern "weiße Retter sind überflüssig". Der Sklavenhandel, aber mach ihn feministisch.
Solche Bewertungen sind nicht unbedingt eine Überraschung. Der Film hat mehrere Elemente, die dem Publikum gefallen: starke Kriegerinnen, Intersektionalität und Rassengerechtigkeit sind die wichtigsten davon. "Die Frauen sind ihre eigenen größten Waffen, und neben allem anderen, was sie anspricht", schreibt die Times, geht es in The Woman King um starke, dynamische schwarze Frauen, ihre Seelen, ihren Geist und ihre Körper. Wir sollen vergessen, dass dieses Königreich, das wir verherrlichen, durch die Unterwerfung und das Leiden anderer Schwarzer entstanden ist, wozu neben der Sklaverei auch die jährliche Tötung Tausender und Abertausender ihrer Gefangenen in Menschenopferritualen gehörte.
Das ist hier das zentrale Problem: The Woman King verkörpert die Werte, die in der Populärkultur vorherrschen. Aber die Produzenten mussten die Geschichtsbücher umschreiben, um dorthin zu gelangen, denn um eine respektvollere Geschichte zu erzählen, hätten sie sich darüber hinwegsetzen müssen, wie wir über solche Dinge sprechen sollen. Alles muss schwarz-weiß sein, es darf keine Grauzonen geben. (Es wird gemunkelt, dass die Schauspielerin Lupita Nyong'o, die ursprünglich für den Film gecastet wurde, aufgrund von Vorbehalten gegenüber der historischen Darstellung ausgestiegen ist).
Wer allerdings als deutscher Zuschauer nur den Film und seine Begleitung in den hiesigen Medien kennt, wird einmal mehr dazu gebracht, das Märchen von den "wütenden Männern" zu glauben, die mit starken Frauen nicht umgehen können und deshalb einen tollen emanzipatorischen Film verreißen. Wer einen feministischen Film kritisiert, MUSS ja ein sexistischer Hinterwäldler sein.
(Die oben verlinkte Youtube-Analyse behandelt in ihrer zweiten Hälfte übrigens den männerfeindlichen Film "Don't Worry, Darling" mit Harry Styles.)
10. Unter Schlagzeilen wie "Belästigung im Fitnessstudio: Frauen zeichnen heimlich lüsterne Männer auf" berichten deutsche Medien über einen aktuellen Trend auf TikTok. Einen treffenden Youtube-Kommentar Tamara Wernlis zu diesem Unsinn hatte ich hier schon verlinkt. Jetzt fragt die Journalistin Kara Kennedy im britischen Politikmagazin "Spectator" unter der Schlagzeile "Die toxischen Frauen von Fitness-TikTok", wer die wahren Opfer dieser viralen Videos sind:
Der Hashtag "gym creep" hat jetzt mehr als 37,3 Millionen Aufrufe auf TikTok. Ehrlich gesagt, habe ich mir Hunderte dieser Videos angesehen und das einzige seltsame Verhalten, das ich in den Clips erkennen kann, ist das der Frauen, die die ahnungslosen Männer beim Training filmen. Sieh dir diesen Widerling an", sagt die Frau, während ein verwirrter Mann zufällig in die Kamera blickt, die man ihm vor die Nase gehalten hat. Skandalös!
Gina Love ist eine dieser Frauen. Die TikTokkerin, deren Feed hauptsächlich daraus besteht, dass sie verschiedene Farben von Lipgloss ausprobiert, wurde viral, nachdem sie ein Video von sich beim Kreuzheben gepostet hatte, in dem sie angeblich einen dieser so genannten #gymcreeps ertappt hatte. "Seht euch diesen Widerling an, der in meine persönliche Blase kommt, während er Rumänisches Kreuzheben macht", schrieb Love. Sie fügte hinzu: "Das Fitnessstudio war praktisch leer und es gab so viele Ecken, in denen man sich aufhalten konnte, und er hat sich diese eine ausgesucht". Der Guardian schrieb, dass "in dem Clip der Mann direkt hinter Love steht, während sie Hanteln stemmt, bevor sie sich entschließt zu gehen".
Vielleicht bin ich naiv, aber in diesem Clip sehe ich nur einen Mann, der fünf Meter von einer anderen Person entfernt trainiert. Wie groß muss die persönliche Blase von Love sein? Der Raum zwischen den beiden ist größer als meine Wohnung. Wenn er sie ansieht, was wir nicht sehen können, da sein Gesicht von der Erstellerin des Videos verdeckt wurde, dann wahrscheinlich, weil sie beschlossen hat, ihn ohne seine Zustimmung beim schweißtreibenden Workout zu filmen. Aber wie alles auf TikTok hat sich auch der Trend, ahnungslose Fitnessstudioburschen zu filmen, schnell durchgesetzt. In der öffentlichen Meinung ist dieser Mann nun ein unheimliches Raubtier, und die Anklägerin hat dadurch eine große Anhängerschaft gewonnen. Jetzt kann man darauf wetten, dass jedes Mitglied der Sweaty-Betty-TikTok-Bande kein Fitnessstudio mehr ohne Stativ betreten wird, bereit, ihr neuestes Opfer für ein virales Video zu finden.
Auf die Frage, wie sie sich fühle, wenn der Mann einen Meter von ihr entfernt Gewichte stemmt, antwortete Love: "Es ist, als ob sie versuchen, dich in ihrem Kopf auszuziehen." Erstens: Für wie heiß halten sich diese Frauen? Zweitens befinden wir uns jetzt in der Post-#MeToo-Ära, in der es als sexuelle Belästigung gilt, wenn ein Mann eine Frau im Fitnessstudio beobachtet. Denken wir an die Doppelmoral: Würde ein Mann heimlich seine Zeit im Fitnessstudio und seine Interaktionen mit anderen filmen, würde er als Raubtier oder Pick-up-Artist gebrandmarkt werden. Wenn das eine Frau tut, ist das ein gefundenes Fressen für Instagram: Sie macht sich selbst zur Hauptperson in einer Reihe von sabbernden Perversen.
Es wird nicht lange dauern, bis eine Social-Media-Influencerin im Livestream von einem schweren Gewicht erdrückt wird, weil die Männer um sie herum zu viel Angst haben, Hilfe anzubieten, weil sie fürchten, als Raubtiere abgestempelt zu werden. Sie denken vielleicht, dass ich übertreibe, aber es ist schon fast passiert. Letzten Monat hat Jessica Fernandez, eine Lifestyle-Content-Erstellerin - was auch immer das sein mag - ein Video auf Twitter gepostet, in dem sie schrieb: "Dieser Typ hat mich im Fitnessstudio immer wieder in Verlegenheit gebracht." Fernandez sagte: "Das ist der Grund, warum ich am Ende im Stream weinen werde, [weil] ich mich manchmal so ekelhaft fühle angesichts der Menge an Sexualisierung, die ich erlebe. Ich hoffe, dass dies das Bewusstsein für Mädchen schärft, die diese Art von Behandlung im Fitnessstudio erfahren."
Der Clip zeigt Fernandez beim Heben von Gewichten, während ein Mann im Hintergrund zu ihr hinüberschaut. "Ich hasse das. Ich hasse es, wenn da so komische Typen sind. Da fühle ich mich so unwohl. Barbarisch, barbarisch, barbarisch, barbarisch,", sagt sie in dem Video. Der Mann kommt dann auf sie zu und bietet ihr an, ihr zu helfen, das Gewicht auf die Stange zu legen.
Fairerweise muss man sagen, dass sich Fernandez später entschuldigt hat. Sie schrieb auf Twitter: "Er hat mir nichts Böses getan und ich habe unsere Interaktion überbewertet" - aber solche Schuldeingeständnisse sind selten.
Nun, ich bin kein Experte. Ich gehe vielleicht dreimal im Jahr in ein Fitnessstudio, aber wenn ich das tue, sind die Fitnessstudiobosse, die dort arbeiten, einfach nur nett zu mir. Sie sind immer zur Stelle, um mir zu zeigen, wie die Geräte funktionieren, oder um mir zu helfen, ein paar Gewichte auf die Stange zu legen. Im Gegensatz zu den TikTok- und Instagram-besessenen Influencern sind sie nur aus dem Grund da, um zu trainieren. Für die Frauen von TikTok ist das Fitnessstudio jedoch die neueste Kulisse für ein Modeshooting. Früher war es eines dieser Cafés mit einer Blumenwand und zehn Pfund teurem Matcha-Latte.
(…) Es gibt noch eine andere Sache, über die niemand sprechen will. Online-Influencer haben Workouts sexualisiert. Warum sonst sollte man im Fitnessstudio durchsichtige Minishorts, einen BH und ein komplettes Make-up tragen? Kann man es jemandem wirklich verübeln, wenn er einen Blick auf einen wirft, wenn man wie für einen Nachtclub gekleidet ist? Diese Tatsache ist so offensichtlich, dass einige Fitnessunternehmen daraus Kapital schlagen: Das britische Fitnessunternehmen Gymbox kündigte kürzlich eine Zusammenarbeit mit der App OnlyFans für Erwachseneninhalte an. Fabletics, das Unternehmen für Fitnessbekleidung, verkauft Fitness-Leggings, die den gesamten Hintern zeigen.
Wenn ich auf die Warnungen hören würde, könnte ich nirgendwo mehr hingehen. Ich könnte nicht in ein Taxi steigen oder eine Gasse entlanggehen. Auch Parkhäuser sind tabu. Kneipen? Vergiss es, da wirst du betatscht. Nach 21 Uhr darf man sich eigentlich nirgendwo mehr bewegen, weil man befürchten muss, dass man in winzige Stücke zerhackt und in Plastiktüten verpackt wird. Jetzt kommen auch noch Fitnessstudios dazu.
Als Frauen werden wir indoktriniert, Angst zu haben. Uns wird gesagt, dass, egal was wir tun, egal was wir anziehen, egal wo wir hingehen, eine Art "Jack-the-Ripper"-Gestalt in den Schatten lauern wird. Es ist keine Überraschung, dass der Trend #gymcreep aufgekommen ist, denn als Frauen suchen wir immer nach dem Schlimmsten im Mann. Aber meine Damen, wenn Sie das nächste Mal ins Fitnessstudio gehen, denken Sie bitte daran, dass die Person, die Ihnen am meisten Aufmerksamkeit widmet ... Sie selbst sind.
11. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute zu einem aktuellen Spiegel-Online-Artikel:
Und mal wieder sind nur die Frauen Opfer. Der Spiegel berichtet zurecht, dass Gewalt gegen Journalisten ein Problem ist. Allerdings natürlich mit dem Fokus nur auf Frauen, denn: "Auch männliche Journalisten werden bedroht, wenn sie Mächtige und Reiche kritisieren. Aber so brutal, so persönlich, mit derart großem Zerstörungsdrang der Täter wie bei Journalistinnen wird es selten."
Schauen wir mal, was die Datenbank des CPJ so hergibt. Da gibt es eine Statistik über während beziehungsweise wegen der Berufsausübung getötete Journalisten.
2022 insgesamt 67, davon 59 Männer und 8 Frauen.
2021 ingesamt 28 (27/1).
2020 insgesamt 32 (30/2).
2019 insgesamt 27 (25/2)
und so weiter. Wir bleiben (bis auf das letzte Jahr) immer unter zehn Prozent Frauen.
Irgendwie das übliche feministische Muster.
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