Mittwoch, Februar 08, 2023

"Warten auf Godot" abgesagt, weil in dem Stück nur Männer mitspielen

1. Der Berliner Kurier berichtet über die neueste Gender-Posse:

Das Stück des irischen Dramatikers und Literatur-Nobelpreisträgers Samuel Beckett (1906-1989) ist schon absurd genug. Vor 70 Jahren wurde sein Stück uraufgeführt, in dem es um zwei Landstreicher geht, die auf einen gewissen Godot warten, der bekanntlich nicht kommt. Doch was daraus nun die Verantwortlichen des Kulturzentrums in Groningen machen, ist an Absurdität nicht zu überbieten.

In der Kultureinrichtung wollte nun die englischsprachige Theatergesellschaft der Groninger Universität "Warten auf Godot" im März aufführen. Doch als zu dem Casting für die fünf Männerrollen auch nur männliche Schauspieler eingeladen wurden, platzte den verantwortlichen Herrschaften in dem Kulturzentrum der Kragen.

"Es gehe nicht an, dass Gruppen von Menschen ausgeschlossen würden", sagte eine Sprecherin des Zentrums der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Dies sei nun auch der Grund, warum man in dem Haus das Theaterstück nun abgesetzt hätte.

Nun könnte die Theatergesellschaft ja klein beigeben und wenigstens eine oder zwei Männerrollen mit Frauen besetzen. Doch das geht aus rechtlichen Gründen nicht. Denn Beckett selbst hatte unter Androhung von gerichtlichen Verfügungen bestimmt, dass die Männerrollen in dem Stück nur von Männern gespielt werden dürfen.


Vielleicht könnte man das Dilemma lösen unnd den Streit beilegen, indem man statt "Warten auf Godot" Becketts Stück "Atem" aufführt? Das kommt komplett ohne Schauspieler aus.



2. Einer neuen Studie zufolge haben Väter heute genauso mit dem Vereinbarkeitsproblem zu kämpfen wie Mütter:

Job, Kita, Pflege, Verein: Wenn Väter überall glänzen wollen, stoßen sie schnell an Grenzen. Viele Papas in Deutschland werden einer neuen Studie zufolge ihren eigenen Vorstellungen von guter Vaterschaft nicht gerecht. "Das Vereinbarkeitsproblem ist ein enormes Thema", sagte die Soziologin Kim Bräuer von der Technischen Universität Braunschweig am Montag. Vom Selbstbild des Familienernährers haben sich viele Väter laut der Studie aber gelöst.

Nur rund zwölf Prozent der Papas halten es für ihre wichtigste Aufgabe, der Familie finanzielle Sicherheit zu bieten, wie Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig und der Fachhochschule Kiel gemeinsam mitteilten. Das Bild vom Vater, der mit seinem Job die Familie ernähre und mit den Kindern höchstens am Wochenende spiele, sei passé. Aus Sicht der Studienteilnehmer zeichnet sich ein guter Vater vielmehr durch Zeit und Zuneigung aus.

(…) Alle interviewten Väter berichteten, dass sie ihren eigenen Vorstellungen einer Vaterschaft nicht gerecht werden, wie im Abschlussbericht zur Studie heißt. Das sei unabhängig von der Branche, der Position und vom Umfang der Arbeit der Fall. "Hier zeigen sich Parallelen zur Mutter als Allrounderin, die im Job erfolgreich sein muss und gleichzeitig liebevoll die Kinder und ihre Verwandten umsorgt", sagte die Soziologin Bräuer.


Hier geht es weiter.



3. Im britischen Telegraph setzt Celia Walden die von der Londoner Times begonnene Debatte über die reaktionäre Dämonisierung von Jungen und Männern fort:

"Ich beobachte, wie das Leben von Jungen durch einen übertriebenen Kulturwandel zerstört wird... Das ist nicht fair, es ist nicht gerecht und es ist potenziell gefährlich." Wer würde es - im Zuge von MeToo, der Anti-Vergewaltigungskultur-Website Everyone's Invited und im aktuellen Klima - wagen, so etwas zu sagen?

Jeder, der auch nur die gemäßigtste Version dieser Aussage twittert, wird sofort unterdrückt. Ein Anstieg der psychischen Probleme bei Männern und der Aufstieg des Influencers Andrew Tate haben zu der Befürchtung geführt, dass unsere Jungs in einer Krise stecken. Doch solche Andeutungen werden oft mit Empörung aufgenommen. Erwartet eigentlich jemand, dass wir Mitleid mit jungen Männern haben? Nach dem, was sie getan haben? Nach dem, was sie sind?

Das obige Zitat stammt von Julie Lynn-Evans, einer führenden britischen Psychotherapeutin mit 35 Jahren Erfahrung und einer aktuellen Klientel, die ausschließlich aus Jungen besteht. Verlorene, unsichere und traumatisierte Jungen, die als Sexualstraftäter gebrandmarkt, geächtet, bestraft und manchmal von der Schule verwiesen wurden für das, was sie als wenig mehr als ungeschickte "pubertäre Fummelei" beschreibt.

(…) Zunehmend warnen Experten wie Lynn-Evans vor einer reaktionären Kultur, die Jungen dämonisiert. Die Strafverteidigerin Sandra Paul sagte, sie erhalte derzeit vier bis fünf Anfragen pro Monat, bei denen es um Vorwürfe gehe wie "unwillkommenes Anfassen in der Warteschlange beim Mittagessen" und "Wahrheit-oder-Pflicht-Spiele, die schieflaufen".

Für mich ist das alles nicht überraschend. Ich habe drei Stiefsöhne und genug Freunde mit Jungen im Teenageralter, um zu wissen, dass so alltägliche Dinge wie eine Taxifahrt mit einem Mitglied des anderen Geschlechts jetzt mit einem Unterton der Angst einhergehen: Was ist, wenn sie später behauptet, es habe unangemessene Berührungen gegeben? Schlimmer noch: Was ist, wenn ein Junge sich unangemessen verhalten hat, ohne es zu merken? Die Grauzonen zwischen zwei Erwachsenen sind grenzenlos, und es handelt sich um heikle Situationen, in die Kinder verwickelt sind, die per definitionem ungeschickt und unerfahren sind.

Ich bin der Meinung, dass die Frage der sexuellen Einwilligung - was sie ist und warum sie wichtig ist - in den Schulen gelehrt werden sollte. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Eltern dieses Gespräch bereits geführt haben, also geht es bei Jungen wie bei Mädchen um grundlegende Schutzmaßnahmen. Es ist eine Erweiterung des Safer-Sex-Unterrichts, den ich in der Schule erhalten habe.

Doch als ich gestern von den ausverkauften Lehrerkursen zum Thema "Umgang mit toxischer Männlichkeit" in Schulen las, läuteten bei mir die Alarmglocken. Denn ich bin nicht damit einverstanden, dass jeder Junge implizit als potenzieller Vergewaltiger abgestempelt wird. Ich sage "implizit". Im Fall des 13-jährigen Sohnes meiner Freundin war es explizit. Nach dem schrecklichen Mord an Sarah Everard wurden er und alle Jungen seines Jahrgangs in die Aula der Schule gebracht und ihnen gesagt, dass sie Frauen respektieren müssten, weil sie alle das Potenzial hätten, Wayne Couzens zu werden. Mein Freund erzählte mir, dass er einsilbig nach Hause kam, bevor er schließlich in seiner Verzweiflung ausplauderte, was passiert war. Ich habe absoluten Respekt vor Frauen, aber stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlen muss, wenn man Ihnen sagt, dass Sie allein aufgrund Ihres Geschlechts die DNS eines Psychopathen in sich tragen?

(…) Figuren wie Andrew Tate werden nicht in einem Vakuum populär. Sie sind die eklatanteste Reaktion darauf, dass einem gesagt wird, man habe als Gattung etwas Krankhaftes an sich, das ausgetrieben werden muss. An wen wenden sich die Jungen dann? An eine Art frauenfeindlichen Paten, der ihnen die Führung gibt, die sie so dringend brauchen. Mehr noch, Tate ist in der Lage, die Frage zu beantworten, die sich Jungen höchstwahrscheinlich stellen: Wenn ich das nicht sein sollte und ich das nicht tun oder fühlen darf, wer bin ich dann?

Kampagnen wie MeToo und Everyone's Invited haben viel Gutes bewirkt - das möchte ich unterstreichen. Aber für die Rechte und die Sicherheit von Frauen zu kämpfen, bedeutet nicht, gegen Männer zu kämpfen. Frauen sollten sich nicht triumphierend über die "Jungenkrise" freuen, sondern alles tun, was sie können, um zur Lösung der Krise beizutragen.




kostenloser Counter