Sonntag, Januar 15, 2023

Wolfgang Kubicki (FDP) fordert: Bei Lambrechts Nachfolge darf Frauenquote keine Rolle spielen

1. Die Bildzeitung berichtet:

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (57, SPD) will ihr Amt zur Verfügung stellen, erfuhr BILD am Freitag exklusiv. Schon wird über Lambrechts Nachfolge diskutiert – und selbst aus den Reihen der Bundesregierung wird die Forderung laut: Eine Frauen-Quote, auf die Kanzler Scholz bei seinem Kabinett bisher so viel Wert gelegt hat, darf bei der Neu-Besetzung dieses wichtigen Postens keine Rolle spielen!

FDP-Vize und Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (70, FDP) mahnt in BILD am SONNTAG: "Der Bundeskanzler sollte das für Deutschlands Sicherheit wichtige Verteidigungsministerium nicht unter paritätischen Gesichtspunkten nach Geschlechtern, sondern nur nach Kompetenz besetzen. Nach vier schwachen Ministerinnen und Ministern hat die Bundeswehr endlich jemanden verdient, der oder die etwas von der Sache versteht."


Ein Kommentar von Paul Ronzheimer, Chefredakteur der Bildzeitung, zielt in dieselbe Richtung:

Wenn Scholz jetzt erneut den Fokus vor allem darauf legt, nach Quote auszusuchen und nicht nach Qualifikation, wird es auch für den Kanzler selbst gefährlich. (…) Eine weitere Fehlbesetzung im Amt kann sich der Kanzler nicht leisten!


Andere aktuelle Beiträge ziehen mit. Matthias Brodkorb (SPD) etwa bezeichnet Lambrecht als die oberste Quotenfrau im Staate und fordert, es solle zukünftig um Kompetenz statt Geschlecht gehen (Bezahlschranke). Im "Focus" titelt Ulrich Reitz: "Lieber Herr Scholz, nach Lambrecht bitte keine Quotenfrau mehr". In der "Welt" fordert Dagmar Rosenfeld: "Bei der Lambrecht-Nachfolge darf Parität keine Rolle spielen". Und in der NZZ sieht Susanne Gaschke Lambrechts Rücktritt nur dann als einen Befreiungsschlag für Kanzler Scholz, "wenn er den Quotendruck seiner Partei ignoriert".



2. Die Neue Südtiroler Tageszeitung berichtet über die Ausstellung der Semesterarbeiten der Fakultät für Design und Künste am Campus in Bozen:

Licht in die "patriarchale Dunkelheit" zu bringen versuchten Studierende in einem Photographie-Workshop zum Phänomen der "old white man", der alten weißen Männer: "Woher kommen sie, was machen sie, wofür sind sie verantwortlich? Sind sie alle gleich – in ihrer Hilflosigkeit, ihrer Angeberei, ihrer Art, jung sein zu wollen, etwas darstellen zu wollen…sind sie ein Phänomen? Sollen wir lachen?"




3. Eine aktuelle Schweizer Umfrage führt zum gewohnten Ergebnis: Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung lehnen das Gendern durch Behörden ab. Bei den Männern können nur 20 Prozent etwas damit anfangen, bei den Frauen sind es 33 Prozent.



4. In der Neuen Zürcher Zeitung berichtet Josef Joffe, der sonst für "Die Zeit" schreibt, über die neuen Sprachregeln an der US-Uni Stanford und darüber hinaus:

Verpönt ist die tausendfach benutzte Grussformel "ladies and gentlemen". Das sei "binäre Sprache", schliesse also alle anderen Geschlechter aus. "Gentleman" sei überdies "maskuline Sprache", welche Frauen und Transgender-Menschen ignoriere. Also "Hallo, ihr alle". Das Adjektiv "seminal" ist verboten, weil darin "semen" ("Samen") steckt und "männlich-dominierte Sprache bevorteilt". So sollen wir also zugunsten der Inklusion "bahnbrechend" oder "fruchtbar" walten lassen.

Stanford folgt hier dem gendergerechten Beispiel des US-Kongresses, der 2021 für das Parlament das binäre "Väter und Mütter" mit "Eltern" ersetzte. "Bruder und Schwester" schrumpften zu "Geschwister" zusammen. Zur Eröffnung der 117. Legislaturperiode endete das Einführungsgebet mit "Amen and A-women". Der inklusiv denkende Abgeordnete war nicht ganz fit in der Liturgie. "Amen" hat nichts mit Geschlecht zu tun. Es ist eine Bekräftigungsformel aus dem Hebräischen, etwa "So soll es sein!".




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