Mittwoch, Januar 11, 2023

Thüringen: Grüne drängen eigenen Justizminister aus dem Amt, weil er ein Mann ist

1. "Die Welt" berichtet über Thüringens Justizminister Dirk Adams (Grüne), der sein Amt seit 2019 "skandal- und unfallfrei" führt und es jetzt trotzdem verliert.

Ein Hauptgrund: Als Mann stand er der "kraftvollen" Neuaufstellung im Weg, mit der sich nun Landesparteichef Stengele ins Kabinett manövriert. (…) Das Revirement im Kabinett hatte sich bereits im Dezember angedeutet, als Umweltministerin Anja Siegesmund ihren Rückzug aus der Politik angekündigt hatte. Sie verlässt das rot-rot-grüne Minderheitskabinett von Ramelow zum Ende des Monats.

(…) Das Amt von Siegesmund will nun der bisherige Landesvorsitzende der Grünen, Bernhard Stengele, übernehmen, ein aus Bayern stammender Regisseur, der vor zehn Jahren nach Thüringen zog. Seit drei Jahren führt er als Co-Chef den mit 1000 Mitgliedern eher kleinen Landesverband. Da bei den Grünen aber ein strenges Quotenregime herrscht, war Dirk Adams nun ein Mann zu viel.

(…) In einer Erklärung bezeichnete der Landesvorstand der Grünen den Schritt als "für uns alle schmerzlich". Das Schreiben wurde mit allerlei Krokodilstränen garniert. "Egal ob als Abgeordneter, Fraktionsvorsitzender oder zuletzt als Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz – Dirk Adams hat Thüringen, aber auch unseren grünen Landesverband politisch über Jahre maßgeblich mitgestaltet", heißt es da. Besonders würdigen möchte man "seinen steten Einsatz für ein weltoffenes Thüringen. Wir danken dem Minister für die geleistete Arbeit und wünschen Dirk Adams für die Zukunft alles Gute", so die Landesvorsitzende Ann-Sophie Bohm.

Ebenso überraschend wie der Rauswurf ist die Nachfolge geregelt. An Adams‘ Stelle soll nun die Thüringer Grüne Doreen Denstädt das Ministerium für die Restlaufzeit übernehmen. Im Freistaat bekannt wurde die 44-jährige Mutter zweier Kinder vor allem deshalb, weil sie die einzige afrodeutsche Polizistin in Thüringen ist.




2. Mit einer Bonuszahlung von 3000 Euro wollen die bayerischen Grünen Eltern dazu bringen, jeweils die Hälfte der ihnen zustehenden Elterngeld-Monate zu nehmen. Dafür müssten Mütter und Väter jeweils sieben Monate Elternzeit beantragen. Gut ausgebildete Frauen könnten so leichter im Job bleiben, argumentieren die Grünen, und für die Väter sei es eine große Chance, viel Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen. Bislang nimmt nur jeder zehnte Vater in Deutschland mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch.



3. Bei einer Online-Umfrage der Bildzeitung zum Unwort des Jahres 2022 liegt derzeit "feministische Außenpolitik" auf Platz 2 und "toxische Männlichkeit" auf Platz 3 der Stimmen. Ähnlich wie bei der Wahl zum tatsächlichen Unwort des Jahres ist die Wahl alles andere als repräsentativ, umfasst aber, anders als beim echten Unwort des Jahres, immerhin mehr als fünf Personen.



4. Der britisch-amerikanische Autor Richard Reeves, Verfasser des vor einigen Monaten erschienenen Buchs "Of Boys and Men", hat vor einigen Tagen ein viertelstündiges Video veröffentlicht, das Felder aufführt, in denen Männer gesellschaftlich benachteiligt werden.

Obwohl die genannten Fakten uns Männerrechtlern seit Jahren, teils Jahrzehnten, wohlbekannt sind, würde ich jedem mit Interesse am Thema empfehlen, sich diesen Clip einmal näher anzuschauen. (Zur Not genügen die ersten zwei Minuten.) Ich kenne nämlich sonst kein von Männerrechtlern aus welchem Land auch immer produziertes Video, das die maskulistischen Argumente mit einer so professionellen Bildästhetik unterlegt wie dieses. Dass uns diese Qualität bislang noch allzu häufig fehlt, macht es Polemikern leichter, solche Aktivisten als Sonderlinge und Witzfiguren darzustellen, obwohl Männerrechtler auf Sachebene alle Argumente auf ihrer Seite haben.



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