Sonntag, Januar 01, 2023

Frohes neues Jahr!

Ich wünsche euch nur das Beste für 2023 und danke allen, die Genderama in den letzten Tagen unterstützt haben! Zwischen den Jahren war ich nicht untätig und habe die aktuellsten geschlechterpolitischen Meldungen zusammengetragen. Los geht es mit zwei Artikeln darüber, wie zwei vormals renommierte deutsche Leitmedien im MeToo-Rausch gerade ihren guten Ruf verspielen.



1. So berichtet die Berliner Zeitung, wie sich der Galerist Johann König gegen abenteuerliche Berichterstattung der "Zeit" zur Wehr setzt:

Johann König will weiter gegen die Wochenzeitung Die Zeit klagen. Das geht aus einer Mitteilung der Anwälte des Berliner Galeristen hervor, die dieser Zeitung vorliegt. Der Anwalt Simon Bergmann sieht es als erwiesen an, dass die Berichterstattung um angebliche sexuelle Übergriffigkeit "nicht nur rechtswidrig, sondern auch schadensersatzpflichtig ist".

Johann König hat bisher gegen sechs Passagen erfolgreich geklagt, am Dienstag wurde bekannt, dass das Oberlandesgericht Hamburg eine weitere einstweilige Verfügung gegen den Zeit-Text erlassen hat. Wieder mussten fast ein ganzer Absatz und ein weiterer Satz gelöscht werden. Die Zeit spricht dagegen in ihrer Pressemitteilung von "einem Halbsatz", was schlicht nicht der Wahrheit entspricht. Königs Anwalt geht dagegen separat vor.

Der Text mit dem Titel "Ich habe ihn angeschrien und beschimpft, damit er weggeht" vom 31. August 2022 steht damit nur noch in Teilen online. Die Autorinnen Luisa Hommerich, Anne Kunze und Carolin Würfel berichten darin über Anschuldigungen gegen Johann König, von denen Die Zeit selbst sagt, sie seien "keine Kapitalverbrechen". Sie sind aber dazu geeignet, seinen Ruf zu zerstören.

Die eidesstattlichen Versicherungen der Frauen, die laut Zeit-Artikel Vorwürfe gegen König erheben, sind zum Großteil erst nach dem Erscheinen des Textes geliefert worden und widersprechen zum Teil der Berichterstattung der Zeit. Königs Anwälte behalten sich deshalb auch vor, gegen einige der eidesstattlichen Versicherungen strafrechtlich vorzugehen. Von den Frauen ist keine mehr anonym, die Zeit konnte ihre Quellen nicht schützen.


Hier geht es weiter.



2. Die Neue Zürcher Zeitung schreibt über die unsägliche Beschäftigung des "Spiegel" mit Luke Mockridge:

Der "Spiegel" wird in Deutschland reflexhaft als Nachrichtenmagazin bezeichnet. "Wie das Nachrichtenmagazin der ‹Spiegel› berichtet . . .", heisst es oft. Der Redaktion kann das recht sein. Nachrichtenmagazin, das klingt wichtig und vor allem: seriös. Journalistisch betrachtet ist die Bezeichnung irreführend. (…) Ende 2021 hatten mehrere Redaktorinnen des Magazins einen Text über Luke Mockridge veröffentlicht, den derzeit erfolgreichsten deutschen Comedian. Die Autorinnen zitieren darin völlig anonymisierte Frauen, die Mockridge vorwerfen, sie gegen ihren Willen berührt zu haben. Kronzeugin ist eine öffentlich bekannte Ex-Freundin des Comedians, die ihm versuchte Vergewaltigung zur Last legt.

Der Artikel erzeugt eine Aura von Faktizität und stellt den Comedian letztlich als Sexualstraftäter dar. Dass die Staatsanwaltschaft Köln ein entsprechendes Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt hat, schien die Redaktion nicht sonderlich zu interessieren. Die Gerichte, vor denen Mockridge dann klagte, allerdings schon. (…) Wie beim Fall Maria spricht auch hier vieles dafür, dass die Redaktion die Sichtweise von Aktivistinnen übernahm und sich auf Aussagen stützte, die sich nicht unabhängig prüfen lassen. Mockridge stürzte die Berichterstattung in eine schwere persönliche Krise, da der "Spiegel"-Artikel eine gewaltige Kampagne gegen ihn in den sozialen Netzwerken nach sich zog.

(…) Was haben diese Beispiele mit dem Fall Relotius zu tun? Im Gegensatz zu Relotius haben die beteiligten "Spiegel"-Journalisten wahrscheinlich nichts erfunden oder ihr Publikum bewusst getäuscht. Sie sind bei ihren Recherchen einfach mehrfach falsch abgebogen. Die Gemeinsamkeit zu Relotius ist dennoch offenkundig: Sowohl der Fall Maria als auch die Causa Mockridge passen in ein bestimmtes Weltbild, in dem Grenzschutz Teufelszeug ist und Männer grundsätzlich Täter sind.




3. 91,3 Prozent der Asylanträge werden von Männern gestellt, berichtet in Österreich die Nachrichtenplattform Oe24. Über Flüchtlinge aus der Ukraine heißt es in einer Dpa-Meldung:

Seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs und seit der Ausrufung des Kriegszustands in der Ukraine haben mehrere Tausend junge Ukrainer versucht, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Wie die ukrainischen Grenztruppen am Freitag mitteilten, wurden knapp 12'000 Männer bei dem Versuch gefasst, die Grenze illegal in Richtung westliches Ausland zu überqueren.

Bei der illegalen Grenzüberquerung seien auch 15 Männer ums Leben gekommen. Unter anderem erfroren den Angaben zufolge zwei Männer in den Karpaten auf dem Weg nach Rumänien.

Auch in Russland versuchten Tausende junge Männer, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Unmittelbar nach der Mobilmachung im September flohen Tausende ins Ausland, in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken entstanden kleinere russische Kolonien.




4. Mehrere deutsche Verbände stören sich an der "nicht gendergerechten" Formulierrung "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker." aus der Arzneimittelreklame.

ABDA-Chefin Overwiening sprach sich für eine gesetzliche Lösung aus, bei der mehrere Varianten erlaubt sind: So könnten "Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihre Apothekerin", "Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin" oder "Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker" erlaubt sein.


Karl Lauterbach ist natürlich dafür.



5. Ricarda Lang (Grüne) fordert eine feministische Wirtschaftspolitik, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen.



6. Nordrhein-Westfalen lehnt eine Frauenquote bei Verdienstorden ab.



7. In seiner Sendereihe "Aktuelle Stunde" bringt der WDR den Beitrag "Flucht ins Männerhaus: Wenn die Partnerin gewalttätig wird". Der Beitrag kommt ohne die gängigen Relativierungen wie "Frauen viel stärker betroffen" aus, sondern zeigt die ganze Schwere dieses Problems: etwa dass auch ein männliches Opfer dazu gezwungen werden kann, die eigene Wohnung zu verlassen.



8. Ein bemerkenswerter Beitrag beschäftigt sich mit dem richtigen Verhalten gegenüber Obdachlosen im Winter.



9. Bizarre These der Woche: "Toxische Männlichkeit wird von einem Parasiten ausgelöst, der das Gehirn verändert."



10. Auf Twitter gab es Aufruhr wegen angeblich "unverhüllter Frauenfeindlichkeit", nachdem der erfolgreiche Tennisspieler Stefanos Tsitsipas den Feminismus mit folgenden Worten kritisiert hat:

Meiner Meinung nach ist jeder gleich und sollte auch gleich sein. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder Rasse. Der moderne Feminismus hat sich von der Gleichstellung der Geschlechter entfernt und ist zu einem Kult der Empörung geworden, der darauf abzielt, Männer herabzusetzen. Wie kann das fair sein?




11. Erwähnenswert sind aktuell gleich vier Artikel der britischen Presse. So berichtet die Zeitung "Metro" unter der Schlagzeile "Frau bleibt von Gefängnis verschont, nachdem sie einen Mann begrapscht hatte, der nun forderte, dass sie wie ein Mann verurteilt wird"

Die sechsfache Mutter Jemma Whiteside (40) griff den Mann am 26. Februar beim Spiel des FC Everton gegen Manchester City im Goodison Park in Liverpool sexuell an.

Ein Gericht hörte, wie sie dem Mann an die Genitalien fasste, sich an ihm "rieb" und sagte: "Ich werde ihn f**ken und ich kenne nicht einmal seinen Namen".

Das "schockierte und aufgebrachte" Opfer sagte in einem Polizeibericht: Es sollte keine Rolle spielen, ob der Übergriff von einem Mann oder einer Frau begangen wurde, es sollte gleich behandelt werden".

Whiteside drohten bis zu zehn Jahre hinter Gittern, nachdem das Amtsgericht von Sefton sie letzten Monat der sexuellen Nötigung für schuldig befunden hatte. Sie wurde jedoch zu einer neunmonatigen gemeinnützigen Maßnahme, 15 Tagen in einem Rehabilitationsprogramm und einer Geldstrafe von 200 Pfund, 400 Pfund Schadenersatz, 200 Pfund Kosten und einem Zuschlag von 95 Pfund verurteilt.

(…) Whiteside sagte der Polizei, sie habe sich während des Spiels gut gefühlt, bestritt, betrunken gewesen zu sein, und sagte, sie fühle sich "gedemütigt", weil sie wegen sexueller Nötigung verhaftet wurde.

(…) Nach Angaben von Rape Crisis England und Wales ist einer von 20 Männern als Erwachsener vergewaltigt oder sexuell missbraucht worden.


Diese verdammten Männerrechtler mit ihren kranken Phantasien von einer Gleichbehandlung der Geschlechter vor Gericht stecken inzwischen überall.



12. Eine andere Britin entgeht einer Gefängnisstrafe, nachdem sie einen Mann fälschlich der Vergewaltigung beschuldigte. Das berichtet der "Mirror".

Eine Frau entging dem Gefängnis, nachdem sie einen Mann um Geld erpresst und ihn fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt hatte. (…) Die 22-Jährige gestand, den Mann, der nicht namentlich genannt werden will, zwischen Juli und August 2019 um 200 Pfund erpresst zu haben.

Orton ging sogar so weit, der Familie des Mannes von der erlogenen Vergewaltigung zu erzählen, um ihre Geschichte zu untermauern.

Doch die alleinerziehende Mutter wurde schließlich ertappt, als ihr Opfer den Mut aufbrachte, sie bei der Polizei anzuzeigen.

Orton aus Nuneaton, Warwickshire, gab die Erpressung zu und wurde vor dem Warwick Crown Court zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt, die für 12 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurde.

(…) Erst nachdem sich das Opfer einem Kollegen wegen der Erpressung anvertraut hatte, schlug dieser vor, zur Polizei zu gehen. Am 5. August ging Orton dann ebenfalls zur Polizei und behauptete, sie sei vergewaltigt worden, was eine polizeiliche Untersuchung der angeblichen Vergewaltigung vor der angeblichen Erpressung auslöste.

(…) In einer von Staatsanwältin Harris verlesenen Erklärung des Opfers heißt es, dass er Antidepressiva benötige, um über die Vorwürfe hinwegzukommen.

Er sagte: "Als das alles passierte und Chelsea mich erpresste, fühlte ich mich gefangen. Ich war verängstigt, und das hat mich beunruhigt. Als es weiterging und der Polizei gemeldet wurde, wurde ich depressiv. Ich hatte schlaflose Nächte. Obwohl ich nichts Falsches getan hatte, konnte ich nur daran denken, dass ich wegen ihrer Lügen verhaftet werden würde. Ihr Verhalten hat sich auf mein soziales Leben ausgewirkt. In meiner Stammkneipe kam es zu Vorfällen, bei denen mich irgendwelche Leute ansprachen und mich als Vergewaltiger bezeichneten."




13. Die Daily Mail schlagzeilt: "So viel zur Gleichberechtigung: Männer werden einem Bericht zufolge aufgrund von geschlechtsspezifischen Vorurteilen seltener Grundschullehrer oder Krankenpfleger". In dem Artikel heißt es:

Die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts hindert Männer daran, Grundschullehrer und Krankenpfleger zu werden, warnen Experten.

Sie sagen, dass der Kampf der Frauen um wissenschaftliche, technische und ingenieurwissenschaftliche Berufe zwar gut bekannt ist, die berufliche Diskriminierung von Männern jedoch nicht.

Es wird angenommen, dass die Vorurteile gegenüber Männern in der Früherziehung und im Gesundheitswesen mit der Wahrnehmung zusammenhängen, dass Frauen fürsorglicher und weniger gefährlich sind.

In zwei neuen Studien, die heute von der American Psychological Association veröffentlicht wurden, hat man die Auswirkungen dieser Stereotypen untersucht.

In einem Experiment mit 296 Teilnehmern in den USA las eine Gruppe einen Artikel, in dem Forschungsergebnisse beschrieben wurden, die zeigten, dass Arbeitgeber im Schul- und Gesundheitswesen weibliche Bewerber gegenüber männlichen Bewerbern bevorzugten, selbst wenn sie die gleichen Qualifikationen hatten.

Eine andere Gruppe las einen Artikel, in dem behauptet wurde, es gäbe eine Gleichstellung der Geschlechter in der frühen Grundschulbildung, und eine Kontrollgruppe las gar nichts.

Die Männer, die den Artikel über geschlechtsspezifische Vorurteile lasen, rechneten mit mehr Diskriminierung in der frühen Grundschulpädagogik und fühlten sich weniger zugehörig, waren weniger positiv gestimmt und hatten weniger Interesse, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben.

(…) Ein Experiment mit 275 Studenten am Skidmore College in New York kam zu ähnlichen Ergebnissen. Die Forschungsergebnisse wurden online im Journal of Experimental Psychology veröffentlicht.

Nur drei Prozent der US-amerikanischen Vorschul- und Kindergärtner sind Männer. Sie sind häufig von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen und gelten als weniger sympathisch und vertrauenswürdig.

(…) In früheren Untersuchungen haben die Forscher festgestellt, dass männliche Krankenpfleger über ein höheres Maß an Mobbing am Arbeitsplatz berichten als ihre weiblichen Kollegen.

Männliche Grundschullehrer haben über höhere Diskriminierungsraten berichtet und werden als weniger sympathisch, weniger begehrenswert und als größeres Sicherheitsrisiko für Kinder wahrgenommen als weibliche Lehrer.




14. Der Guardian schließlich widerlegt die Behauptung, die Corona-Pandemie habe zu einer traditionelleren Aufteilung der Geschlechterrollen geführt:

Die Zahl der Väter, die zu Hause bleiben, ist im Vereinigten Königreich seit der Zeit vor der Pandemie um ein Drittel gestiegen. Experten begrüßen einen "monumentalen" kulturellen Wandel, der einen Anstieg der von Vätern mit ihren Kindern verbrachten Zeit ermöglicht hat.

Einer von neun Elternteilen, die zu Hause bleiben, ist ein Vater. 2019 war es noch einer von 14, wie eine Analyse der neuesten Daten des Office for National Statistics zeigt. Die Zahl der Väter, die aus dem Berufsleben ausgestiegen sind, um sich um ihre Familie zu kümmern, ist im gleichen Zeitraum um 34 % gestiegen.

Zwischen Juli und September dieses Jahres hatten 141.000 Väter keinen bezahlten Job und blieben zu Hause, verglichen mit 105.000 Vätern im gleichen Zeitraum 2019, was dazu beiträgt, dass seit der Pandemie mehr als 600.000 "fehlende Arbeitskräfte" gezählt wurden.




15. Zuletzt: Ein interessierter Leser hat die künstliche Intelligenz OpenAI nach mir und meinem Wirken befragt. Das Resultat ist fast schon eine Parodie auf meine Darstellung in der Wikipedia und auf anderen ideologisierten Websites. Ihr braucht keine Zeit damit zu verschwenden, nach meinen "Containervideokanälen" oder einem von mir gegründeten Verein "Männerrechte Deutschland" zu googeln: Die gibt es genausowenig wie meine angebliche Frauenfeindlichkeit und meinen Geschichtsrevisionismus. Offenbar dreht das antimaskulistische Lager zunehmend am Rad, nachdem die Männerrechtsbewegung durch bisherigen Rufmord nicht totzukriegen ist.



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