Montag, Dezember 19, 2022

Gehaltslücke, Bismarck, Falschbeschuldigung

1.
Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen künftig regelmäßig Daten zum Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen veröffentlichen. Das sieht eine Einigung von Unterhändlern der EU-Staaten und des Europaparlaments vor, wie die zwei Institutionen am Donnerstag mitteilten. So soll es einfacher werden, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern festzustellen. (…) Die Einigung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück. Parlament und EU-Staaten müssen noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

Die Arbeitnehmer und ihre Vertreter sollen zudem das Recht bekommen, Informationen über das durchschnittliche Lohnniveau von Menschen, die die gleiche oder gleichwertige Arbeit verrichten, nach Geschlecht aufgeschlüsselt zu erhalten. Wenn Arbeitgeber Verpflichtungen des Grundsatzes für gleiche Bezahlung nicht beachteten, hätten Arbeitnehmende das Recht, Entschädigung zu verlangen, hieß es.


Die Frankfurter Allgemeine berichtet.



2. Derzeit gibt es Unmut wegen der Umbenennung des Bismarck-Zimmers im Auswärtigen Amt durch Außenministerin Baerbock. Die Bildzeitung hatte schon vor ein paar Wochen über die denkbaren Hintergründe berichtet:

Jetzt ist das Bismarck-Zimmer Geschichte. Annalena Baerbock (41, Grüne) hat den Saal nach nicht einmal einem Jahr im Amt umbenannt, das Porträt des einstigen Reichskanzlers abgehängt. Die konkreten Gründe der Entscheidung? Darüber schweigt die Außenministerin.

(…) Ein Jahr nach dem ersten Nachdenken, im September 2019, gab die damalige Staatsministerin Michelle Müntefering (42, SPD) erstmals einen Empfang nur für Frauen im Auswärtigen Amt. Dabei erklärte sie, die Macht der Männer in der deutschen Diplomatie müsse gebrochen werden, und beschwerte sich, dass "der Flur der Leitungsebene" fast ausschließlich mit Bildern von Männern "gespickt" sei. Auch das Bismarck-Zimmer erwähnte sie als Ärgernis und sagte, es sei "noch eine ganze Menge zu tun".

Musste Bismarck also weichen, weil er ein Mann war? Dazu wollte sich das Auswärtige Amt trotz wiederholter Nachfrage nicht äußern.


Die Tagespost kommentiert:

Will Baerbock unser Geschichtsbild "diversifizieren", Geniekult kritisch reflektieren? Das ließe sich mit einem konstruktiven Ansatz besser verwirklichen: Anstatt "alte weiße Männer" zu marginalisieren, könnte man zum Beispiel die zahlreichen Frauen, die die Geschichte Deutschlands und Europas prägen, sichtbarer machen. Diese gewinnen ja nicht dadurch, dass man ihnen männliche Konkurrenz aus dem Weg räumt, sondern dadurch, dass man zeigt, dass sie sich mit ihren männlichen Zeitgenossen messen konnten.

Vermutlich wählt man intuitiv den umgekehrten Weg. Denn keinesfalls lassen sich alle großen Politikerinnen der Vergangenheit mühelos für säkular-postmoderne Ideologien vereinnahmen. Manch eine war zu fromm, zu konservativ, oder gar zu nationalistisch. Das gilt für alle "Minderheiten": Gewinnen sie an Sichtbarkeit, verlieren sie den kollektiven Opferstatus, kann man den alten weißen Mann nicht mehr pauschal zum Täter erklären.




3. 24 Jahre galt ein Franzose als Vergewaltiger- Zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellt:

Nun aber hat die französische Justiz ein Urteil gegen einen Mann annulliert. Eine Frau hat gestanden, ihn zu Unrecht beschuldigt zu haben.


Hier geht es weiter.



4. Ein Video des Youtube-Kanals "Clownswelt" zeigt, wie der NDR seine Zuschauer beim Thema Gendersprache belügt, um sie politisch zu manipulieren.



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