Freitag, Mai 20, 2022

Utrecht startet Massenbelästigung von Männern – News vom 20. Mai 2022

1. Eine großangelegte Kampagne in den Niederlanden geht sexuelle Belästigung auf unkonventionelle Weise an:

Die Stadt Utrecht startet am Freitag eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung auf der Straße, indem sie Männern hinterherpfeifen lässt. Die Stadt will auf diese Art der Belästigung - der die Hälfte der Frauen und Mädchen in Utrecht regelmäßig zum Opfer fällt - aufmerksam machen, indem sie Männer spüren lässt, "wie unangenehm und manchmal sogar bedrohlich" sie ist.

Eine Frau auf einem Bildschirm wird am Freitag zwischen 15.00 und 17.00 Uhr Männer ansprechen, die durch die Straßen von Stadhuisburg gehen. Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden auf die Männer zugehen, die angesprochen wurden, um mit ihnen über den Zweck der Kampagne zu sprechen und sie zu fragen, was sie davon halten.

Der Auftakt der Kampagne sei bewusst konfrontativ und aggressiv, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. "Mit dieser Aktion werden Männer und Jungen wirklich angesprochen oder belästigt, so wie es Frauen oft passiert", sagte er. "Männer können Teil der Lösung sein, indem sie ihre Freunde mit dieser Art von Verhalten konfrontieren."




2. Die Neue Zürcher Zeitung wundert sich über die deutsche Innenministerin:

Befremdlich stimmt auch, dass Faeser "Antisemiten und Antifeministen" in einem Atemzug nennt. Offenbar hält die SPD-Politikerin den Hass auf Juden und die Ablehnung des Feminismus unter "überzeugten Demokratinnen und Demokraten" für gleichermassen verabscheuungswürdig.




3. Ein weiterer Artikel aus demselben Blatt:

Die klassische Rollenverteilung in der Ehe ist schon immer ein finanzielles Risiko gewesen. Wenn Frauen zugunsten der Familie beruflich zurückstehen, werden sie vom Partner finanziell abhängig. Kommt es zur Scheidung, können sie sich nun aber nicht länger darauf verlassen, finanziell abgesichert zu sein. Das zeigen mehrere Bundesgerichtsentscheide.


Hier geht es weiter.



4. Und ein dritter:

Im Parlament wird darüber diskutiert, die alternierende Obhut bei Scheidungen zum Regelfall zu machen. Väter sollen ein Recht haben, das Kind im Alltag zu betreuen. Doch wie steht es mit einer Betreuungspflicht?


Hier geht es weiter.



5. Andreas Kemper erklärt, wie Männer durch eine "Rente ab 70" benachteiligt würden.

Das Thema "Rente mit 70" behandelt heute auch Christian Schmidt.



6. Die Volkshochschule Ammersee West verzichtet zukünftig auf das Gendersternchen. Das ist für die Süddeutsche Zeitung dermaßen skandalös oder hat zumindest so großen Nachrichtenwert, dass sie dieser Entscheidung einen langen tendenziösen Artikel widmet:

Dass sie im Jahr 2022 über Gendersternchen diskutieren muss, ist für die Dießener Gemeinderätin und Verbandsrätin Hannelore Baur (SPD) unbegreiflich. Das Sternchen, gesprochen als Glottisschlag, wird als Mittel zu einer geschlechtergerechteren Sprache eingesetzt.


Man muss der Süddeutschen zugute halten, dass sie von Anfang an deutlich macht, keinen sachlich-neutralen Artikel vorzulegen.

Im Programmheft der 2020 neu gegründeten Volkshochschule Ammersee-West verwendet Geschäftsstellenleiterin Heike Gerl das Asterisk Schriftzeichen. Daran störte sich ein Verbandsrat des Zweckverbandes der VHS Ammersee West mit Sitz in Utting. Dieser umfasst die Gemeinden Dießen, Windach, Eching, Greifenberg, Schondorf und Utting.

Bei der jüngsten Verbandssitzung Anfang Mai wurde deshalb über einen Antrag vom Dezember 2021 des Dießener Michael Hofmann (Bayernpartei) beraten. Er hatte moniert, dass die im Programmheft verwendeten Gendersternchen wie beispielsweise Anfänger*innen "falsches Deutsch" seien. Weiter begründete er seinen schriftlichen Antrag, dass so "eine sehr umstrittene Ideologie" verbreitet werde und man sich dem "Zeitgeist" beuge. In der Verbandsversammlung sitzen neben den zwei Bürgermeisterinnen und vier Bürgermeistern der sechs Mitgliedsgemeinden noch weitere sieben Gemeinderäte und Gemeinderätinnen. Überraschenderweise stimmte die Mehrheit mit acht zu vier Stimmen dennoch für den Antrag - und verbannte damit künftig die Gendersternchen aus dem Programmheft. Baur kommentiert das so: "Dass ein Gemeinderat der Bayernpartei so einen Antrag stellt, ist schon schrecklich, aber dass der Antrag mit Mehrheit übernommen wird, ist für mich als Frau nicht mehr nachvollziehbar."


"Schrecklich". "Nicht mehr nachvollziehbar". Nachdem auch in der Gesamtbevölkerung die Mehrheit das Gendersternchen ablehnt. Wie besoffen kann man von seiner eigenen Ideologie sein?

Dass Hofmann nun der VHS vorschreibt, wie diese Frauen anzusprechen hat,


Dass also die VHS schlicht die Regeln der geltenden Rechtschreibung und keine Sondersprache verwenden soll …

empört die Dießener Gemeinderätin Miriam Anton (Grüne), die stellvertretend an der Sitzung teilnahm. Anton war fest davon ausgegangen, dass "dieser unsinnige Antrag abgelehnt wird".


Wow. Anmaßung hat ein neues Gesicht bekommen.

In aller Regel kommunizieren bei den Volkshochschulen Frauen mit Frauen. Ähnlich wie bei allen bayerischen Volkshochschulen meldet Leiterin Gerl für das abgelaufenen Herbstsemester ein Verhältnis von achtzig Prozent Teilnehmerinnen und zwanzig Prozent Teilnehmer. Dies gilt mit einer leichten Differenz zu Gunsten der Dozenten auch für die Kursleiterinnen.


Aber auch Frauen lehnen das Gendersternchen mehrheitlich ab. Und vermutlich würden zumindest einige Männer das VHS-Angebot stärker nutzen, wenn es dort keinen so stark auf Frauen zentrierten Kosmos gäbe, dass selbst das generische Maskulinum, also die gültige Rechtschreibung, inzwischen als unerwünschter Fremdkörper erscheint. Seit wann dürfen Minderheiten einfach so diskriminiert werden?

Viele Volkshochschulen folgen bereits den Empfehlungen des Bayerischen Volkshochschulverbands, der bei der Umsetzung gendergerechter Sprache den Genderstern und die Variante des Gender-Doppelpunktes als wünschenswert vorschlägt.


Hat man die Besucher dieser Volkshochschulen denn vorher befragt, ob das von ihnen auch so gewünscht wird?

Auch der bayerische Kultusminister Michael Piazolo hatte vor Kurzem bei der Landestagung des Bayerischen Volkshochschulverbands die Rolle der Volkshochschulen bei der Demokratieerziehung gelobt. "Sie klären auf, geben Orientierung und optimieren die Urteilskraft. Damit stärken die Volkshochschulen eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft", sagte Piazolo.


Eben: demokratisch: Nicht: bestimmt von Lobbygruppen, die irgendwas für eine ganz tolle Idee halten.

Christine Loibl, Leiterin der VHS Starnberg, sieht es beispielsweise als "wissenschaftlich erwiesen, dass die weibliche Form nicht mitgedacht wird".


Viele Sprachwissenschaftler sind anderer Auffassung. Es gibt ganze Bücher dazu.

Vor einem Jahr hat sie daher bei der VHS Starnberg das Gendersternchen eingeführt, denn "geschlechtergerechte Sprache ist wichtig". Auch bei der VHS Herrsching werde das Gendersternchen verwendet, bestätigt die dortige Leiterin Michaela Wirries. "Wir versuchen darauf, zu achten", sagt sie. Bei der VHS Gilching gibt es laut Mitarbeiterin Imke Gloth "noch keine ganz konsequent einheitliche Linie", aber in Zukunft werde das Gendersternchen auch dazu gehören. Nicht aber am Ammersee-Westufer. Dort steht die VHS-Leiterin Gerl nun vor einer schwierigen Aufgabe: Sie muss, ohne das Asterisk Schriftzeichen zu verwenden, eine gendergerechte beziehungsweise gendersensible Schreibweise umsetzen. Darauf wird schließlich weiterhin Wert gelegt.




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