Montag, November 22, 2021

Neue Studien: Hassen viele Feministinnen DESHALB Männer und Maskulisten? – News vom 22. November 2021

1. Wer feministische Veröffentlichungen liest, ob als Buch oder als kurzes Statement in den sozialen Medien, findet dabei häufig Ressentiments gegenüber Männern und Menschen, die sich für Männer einsetzen. Wir Männerrechtler(innen) arbeiten daran, diese Feindseligkeit zu überwinden, aber häufig bleibt das eine Sisyphus-Aufgabe. Warum ist starke Aggression gegen als "Feind" etikettierte Gruppen in der feministischen Ideologie von so großer Bedeutung? Die neueste psychologische Forschung weist darauf hin, dass solche Abwertungen eine sinnstiftende Macht ausüben:

Eine im Journal of Experimental Social Psychology veröffentlichte Studie hat ergeben, dass der Hass auf kollektive Einheiten wie Institutionen oder Gruppen - nicht aber auf Einzelpersonen - den Sinn des Lebens stärken kann.

"Ich denke, dass jeder beiläufige Beobachter der menschlichen Natur erkennt, dass viele prominente kulturelle Persönlichkeiten oder politische Bewegungen viel Auftrieb erhalten, wenn sie einen klaren, identifizierbaren Feind haben, gegen den sie kämpfen. Ich habe darüber nachgedacht, warum das so sein könnte, und mir kam der Gedanke, dass ein Feind, jemand, den man hassen kann, die Menschen motivieren könnte", erklärt Studienautor Abdo Elnakouri, Doktorand an der University of Waterloo. "Hass könnte eine starke motivierende Kraft sein, die den Menschen ein klares Ziel gegen einen lohnenden Feind gibt - mit anderen Worten, ein Leben voller Sinn."

(…) Kollektiver Hass, der sich gegen Gruppen, soziale Phänomene oder Institutionen richtet, kann mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Sinn für das Leben vermitteln, der über die mit persönlichen Racheakten verbundenen negativen Erfahrungen hinausgeht. Darüber hinaus kann der Hass auf abstrakte kollektive Einheiten einen einfacheren, bösen Feind darstellen als der persönliche Hass auf eine konkrete Person.

Die Fähigkeit des Hasses, dem Leben einen Sinn zu geben, lässt sich durch motivationale Zustände erklären, die mit einem Gefühl von Zweck und Bedeutung verbunden sind. Sinn wurde mit Motivationszuständen in Verbindung gebracht, die mit dem Verhaltensaktivierungssystem (VAS) zusammenhängen und sich um das Engagement für konkrete oder abstrakte Prioritäten sowie um das "Wollen" drehen, das die Menschen zu ihren Zielen treibt. Das Streben nach ultimativen Werten ist mit denselben VAS-Prozessen verbunden und kann die VAS-Aktivierung aufgrund der Erregung über die transzendente Bedeutung der eigenen Ziele verstärken. Wenn Hass ein Gefühl der Zielsetzung vermittelt, indem er einen Feind darstellt, der gestoppt werden muss, könnten diejenigen, die Hass erleben, durch diese Prozesse ein Gefühl für den Sinn des Lebens gewinnen.

Hass kann auch durch die Beeinflussung von Motivationszuständen, die mit Kohärenz und Bedrohung zusammenhängen, einen Sinn im Leben vermitteln. Kohärenz bedeutet, eine vorhersehbare Sicht der Welt zu haben, die frei von Bedrohung und Unsicherheit ist. Das Verhaltenshemmungssystem wird durch Bedrohungen aktiviert, z. B. durch eine Bedrohung der eigenen kohärenten Weltsicht, die zu inneren Konflikten sowie zu Gefühlen der Unsicherheit und Verwirrung führen kann. So kann Hass den Sinn des Lebens erhöhen, indem er eine vereinfachte "Wir-gegen-die"-Sicht der Welt bietet, die mit dem Verhaltenshemmungssystem verbundene Bedrohungen unterdrückt.


Hier findet man mehr über die Hintergründe der erwähnten Studie.



2. Die aktuelle psychologische Forschung erklärt ebenfalls, warum es vielen Feministinnen so wichtig ist, in einem Wettbewerb ums Opfer-Sein ("Opferolympiade") als unterdrücktes Geschlecht siegreich hervorzugehen, statt zu akzeptieren, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der beide Geschlechter Erfahrungen von Benachteiligung machen. Ein naheliegender Grund für den feministischen Glauben an die anhaltende Unterdrückung der Frau: Opfer werden als moralisch höherstehende Menschen wahrgenommen.

Eine Reihe von 17 Studien, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlicht wurden, dokumentieren den Virtuous Victim Effect - die Tendenz der Menschen, Opfer von Fehlverhalten als moralisch tugendhafter anzusehen als Nicht-Opfer, die sich in gleicher Weise verhalten haben.

Erzählungen über Opfer unmoralischer Handlungen sind im heutigen Diskurs weit verbreitet - im Privat- und Arbeitsleben, in den Nachrichten und in den sozialen Medien. Die Wahrnehmung von Opfern kann sich auf die Gesellschaft auswirken, z. B. auf die Gestaltung politischer und rechtlicher Maßnahmen, auf die Behandlung von Opfern in ihren sozialen Netzwerken, auf die Entscheidungen von Opfern, ob ihre Geschichte mit anderen geteilt werden soll, und auf die gesellschaftliche Gestaltung und Bewertung moralischer Debatten über angebliche Viktimisierung.

Einige Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass den Opfern zuweilen die Schuld an ihrer eigenen Viktimisierung gegeben wird. Andere Arbeiten haben ergeben, dass Opfer als weniger aktiv und eher passiv wahrgenommen werden. In dieser Arbeit fragen Jillian J. Jordan und Maryam Kouchaki: "Wie nehmen Menschen den moralischen Charakter von Opfern wahr?"

Insgesamt wurden 9.676 Teilnehmer für 17 Experimente rekrutiert, wobei 16 der Studien online und eine in einem Labor durchgeführt wurden. Das grundlegende Design dieser Forschung bestand darin, die Teilnehmer einer neutralen oder einer Opferbedingung zuzuordnen, bei der ihnen Erzählungen mit identischen Informationen über das Verhalten einer Zielperson vorgelegt wurden. In der Opferbedingung wurden die Teilnehmer darüber informiert, dass eine andere Figur die Zielperson unmoralisch behandelte, während dies in der neutralen Bedingung nicht der Fall war.

Nach dem Lesen der Erzählungen gaben die Teilnehmer eine Moral- und Vertrauenswürdigkeitsbewertung für die Zielperson ab. In einigen Experimenten wurden auch sekundäre Messgrößen, wie z. B. die Sympathie für die Zielperson, einbezogen. Dieses grundlegende Design wurde auf sechs verschiedene Erzählungen mit sechs unterschiedlichen moralischen Verfehlungen (z. B. Diebstahl, verbaler Angriff, medizinischer Kunstfehler) angewandt. (…) Jordan und Kouchaki fanden heraus, dass Opfer bei einem breiten Spektrum moralischer Übertretungen oft als tugendhafter angesehen werden als Nicht-Opfer - nicht aufgrund ihres eigenen Verhaltens, sondern aufgrund der Art und Weise, wie andere sie misshandelt haben.


Beide Studien zusammengenommen, erklären, warum viele Feministinnen weder hinsichtlich ihrem Hass auf Männer noch ihrer Opfer-Propaganda nachlassen dürften. Beides ist zu stark mit einem psychologischen Gewinn verbunden. Solange Feministinnen sich selbst beziehungsweise alle Frauen als Opfer markieren, dürfen sie sich auch ein Fehlverhalten leisten, das, wenn etwa Männerrechtler dasselbe täten, als absolut inakzeptabel verpönt wäre: Kein großer Verlag würde beispielsweise ein Gegenstück zu Hermanges "Ich hasse Männer" (Rowohlt) oder gar ein Gegenstück zu Valerie Solanas faschistisches Manifest über Männer als lebensunwerte Untermenschen veröffentlichen. Das Opfer-Paradigma erlaubt jedoch, seinen Hass auf eine Weise auszuleben, die wir in jedem anderen Zusammenhang als psychotisch erkennen würden.



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