Freitag, August 20, 2021

"Ich soll meine Söhne den Taliban überlassen: Das ist Wahnsinn" – News vom 20. August 2021

1. Gestern berichtete Genderama über Alice Schwarzers Forderung, aus Afghanistan flüchtenden Männern kein Asyl in Deutschland zu gewähren. Auf diesem Weg befinden wir uns bereits, wie unter anderem der Spiegel-Online berichtet.

Die Bundesregierung hat versprochen, Ortskräften in Afghanistan unbürokratisch zu helfen. Doch unter anderem die Entwicklungshelfer von der GIZ wollen erwachsene Söhne ihrer Mitarbeiter nicht evakuieren – sondern nur "unverheiratete Töchter".

(…) Seit die Taliban vergangenen Sonntag in Kabul einmarschiert sind, lebt Adib in Todesangst. "Die Taliban geben sich gerade moderat", sagt er mit brüchiger Stimme am Telefon. "Doch sie sind Lügner. Wenn sie uns finden, dann bringen sie uns um."

Adib hatte gehofft, die GIZ würde ihm und seiner Familie helfen, so, wie es die Bundesregierung seit Tagen verspricht. Stattdessen teilte ihm die Organisation mit, dass er selbst zwar einen Platz in einem der Flieger raus aus Kabul bekommen könne, nicht jedoch seine erwachsenen Kinder. "Ich soll meine Söhne den Taliban überlassen. Das ist Wahnsinn", sagt er.

Wie ihm geht es mehreren GIZ-Ortskräften: Sie wurden vor die Wahl gestellt, entweder ihre erwachsenen Söhne zurückzulassen oder in Afghanistan zu bleiben.

(…) Die GIZ beruft sich dabei auf ein Regelwerk, das die Bundesregierung festgelegt hat. Es gilt auch für andere Institutionen, etwa die Bundeswehr, betroffen sind bislang jedoch augenscheinlich vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GIZ. Ortskräfte wurden nach deren Aussagen massiv unter Druck gesetzt, nicht mit Medien über ihre Lage zu sprechen.


Die Männerrechtsbewegung hat wieder und wieder darauf aufmerksam gemacht, dass bei Konflikten, wie sie sich gerade in Afghanistan abspielen, Männer nicht zu den schutzwürdigen Personen gerechnet werden. Grund dafür ist der sogenannte Gender Empathy Gap. Die maskulistische Bewegung engagiert sich gegen eine solche Trennung der Menschenrechte nach Geschlecht und ist aus genau diesem Grund eine wichtige Menschenrechtsbewegung in unserer Zeit. Auch was das angeht, soll die Bevölkerung im Dunkeln gelassen werden.

Ein Angehöriger eines Journalisten der Deutschen Welle wurde von den Taliban bereits erschossen.



2. Hans-Georg Nelles vom Bundesforum Männer fordert in einem vierminütigen Youtube-Beitrag eine längst überfällige Reform des Familienrechts.



3. Vergangenen Dezember berichtete Genderama über William Knowland, der von der britischen Elite-Hochschule Eton entlassen wurde, nachdem er die Männerfeindlichkeit unserer Gesellschaft in seinem auf Youtube veröffentlichten Online-Vortrag "Das Paradox des Patriarchats" kritisiert hatte. Darin wendete sich Knowland gegen den Kampfbegriff der "toxischen Männlichkeit" und argumentierte, dass Wissenschaft und Geschichte Beweise dafür liefern, dass männliche Tugenden wie Stärke und Mut für Frauen, die Familie und die Gesellschaft von Nutzen sein können. "Selbstmord ist die häufigste Todesursache für junger Männer, und ich vermute, dass die verbitterte Sichtweise auf die Männlichkeit, die derzeit so in Mode ist, mitverantwortlich ist", schrieb Knowland nach seiner Entlassung an seine Kollegen. Hunderte seiner Schüler hatten in einer Petition gegen seine Entlassung protestiert.

Wie die BBC aktuell berichtet, hat die Teaching Regulation Agency (TRA) jetzt entschieden, dass Knowland für sein Verhalten nicht bestraft werden wird, er also generell weiter unterrichten darf.

Der Anwalt von William Knowland, Simon Henthorn, sagte, das Eton College habe die Vorlesung der TRA gemeldet, die den Vorwurf der Untergrabung der Toleranz und des mangelnden Schutzes der Schüler geprüft habe.

Er sagte, die Behörde habe den Fall ohne weitere Maßnahmen abgeschlossen.

Herr Henthorn sagte: "Die Entscheidung ist ein Sieg für die Redefreiheit an Schulen. "Mit der Produktion des Videos wollte William Knowland die Gedankenfreiheit fördern und eine Debatte über ein emotionales und aktuelles Thema anregen."


Über die aktuelle berufliche Situation William Knowlands enthält der BBC-Beitrag keine Information. Auf seinem Youtube-Kanal bietet er seine Dienstleistung als privater Tutor an.



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