Alice Schwarzer: Nehmt keine Männer als Flüchtlinge aus Afghanistan auf! – News vom 19. August 2021
1. Auch die Forderung nach einer Frauenquote unter den Flüchtlingen aus Afghanistan lässt sich noch toppen, wenn man nur ausreichend sexistisch ist:
Nachdem die islamistischen Taliban in Afghanistan seit dem Wochenende endgültig wieder an der Macht sind, hat sich Schwarzer, nicht ganz unerwartet, zu Wort gemeldet. In einem zu Wochenbeginn auf der Webseite des von ihr herausgegebenen Magazins "Emma" veröffentlichten Artikel fordert sie wörtlich: "Jetzt nur Frauen und Kinder aus Afghanistan aufnehmen!" Ihre Logik: Einerseits seien Leben und Freiheit von Frauen besonders in Gefahr. Andererseits mischten sich, so Schwarzer, Terroristen unter die Männer, die aus dem Land fliehen, und zwar "gezielter denn je zuvor".. AfD-Namensvetterin Alice Weidel hätte wohl kaum drastischer Panik - und Hass - schüren können. (…) Doch was ist das für ein Menschenbild, in dem Frauen als schützenswerter gelten und Männer als potenzielle Gewalttäter?
Das Neue Deutschland berichtet und analysiert, wie die bekannteste deutsche Feministin immer weiter ins rechte Lager abdriftet. Das Pikante daran: Schwarzer ist damit gerade keine Außenseiterin. Die Vorstellung von der Frau als schützenswertem und dem Mann als gefährlichem Wesen zieht sich durch den größten Teil der feministischen Szene – während ausgerecnet die Männerrechtler, die sich diesem kruden Denken entgegenstellen, von interessierter Seite als "rechts" verleumdet werden. Es ist das Neue Deutschland, das mit dem radikalfeministischen Denken bricht, wenn es jetzt erklärt:
Es liegt darüber hinaus auf der Hand, dass Menschen, die in irgendeiner Form mit westlichen Institutionen und Organisationen oder Militärs zusammengearbeitet haben - und das waren mehrheitlich Männer - akut die am meisten gefährdeten sind. Zudem sind nicht nur Gewalttäter, sondern auch Gewaltopfer in der großen Mehrheit männlich. (…) Frauen sind so verletzlich und schutzwürdig wie Männer, aber wie sie auch verführbar, missbrauchbar und zu Hass und Gewalt fähig.
Kurz: Frauen sind keine besseren Menschen. Exakt das erkläre ich seit zwanzig Jahren – kontinuierlich begleitet von Attacken aus dem feministisch-sexistischen Lager.
2.
Männer werden zu oft als defizitäre Mängelexemplare und Frauen als überlastete Opfer dargestellt. Beides ist falsch. Aber wie kann gleichberechtigte Elternschaft wirklich gelingen?
Hier geht es weiter.
3.
Neun Universitäten aus dem Südwesten Deutschlands wollen, dass geschlechtssensible Sprache benutzt wird. Sie planen dafür bis Herbst, zu gemeinsamen Empfehlungen zu finden. Diese sollen die Universitäten auf einen einheitlichen Kurs bringen.
"Die Welt" berichtet.
4. Die Bild-Zeitung empört sich darüber, dass das ZDF sogar die Taliban gendert und von "Islamist*innen" spricht:
Offenbar geht die Redaktion nicht nur davon aus, dass Frauen und auch Transgender an der Seite der brutalen Steinzeit-Islamisten mitkämpfen – was bislang nicht bekannt ist und als extrem unwahrscheinlich gilt.
Einerseits ist das Vorgehen des ZDF immer noch besser als die in Genderkreisen beliebte Praktik, "böse" Gruppenmitglieder gezielt nicht zu gendern, wie es Judith Sevinc Basad in ihrem gelungenen Buch "Schäm dich!" schildert:
Eine Moderatorin erzählte (…) neulich im DLF, dass es nur richtig sei, wenn man Wörter wie Terrorist und Verschwörungstheoretiker nicht gendere. Denn: Diese Gruppen bestehen hauptsächlich aus Männern und man wolle das Geschlecht "gerecht abbilden". Dabei zeigt sich, worum es beim Gendern der Sprache wirklich geht: Personen, die für Gewalt, Tod und Terror verantwortlich sind, sollen mit dem Genus benannt werden, das man eigentlich als "haram" verteufelte und aus der Sprache tilgen wollte. Das Sternchen übernimmt so eine ganz neue Funktion: Ist es vorhanden, markiert es die Dinge, die moralisch gut sind. Ist es nicht vorhanden, sind die Dinge per se schlecht. Ironischerweise brachte der DLF daraufhin einen Beitrag, in dem die Wörter Bürger*innen, Erb*innen und Demonstrant*innen vorkamen. Die Wörter Rassisten, Kolonialisten, Sklavenhändler und Afrikaner wurden nicht gegendert. Hat sich hier der DLF nur geirrt – oder wollte er tatsächlich Afrikaer abwerten?
Zu solchen Verstiegenheiten verirrt sich das ZDF immerhin nicht, wenn man dort auch Islamist*innen gendert. Wie genau weiß man wirklich, ob die Taliban nicht auch von Frauen unterstützt werden? Aber: GENAU DAFÜR gibt es das generische Maskulinum! Wenn man nicht genau weiß, ob eine Gruppe aus Frauen und Männern besteht, nimmt man einen Oberbegriff: "die Taliban", "die Islamisten" analog zu "die Bürger" und "die Zuschauer". Die Vorstellung, ein Leser könnte glauben, mit "die Bürger Deutschlands" und "die Zuschauer des ZDF" wären nur Männer gemeint, geht in die Irre. Das ZDF hätte sich seinen Genderstern tatsächlich sparen können – allerdings nicht speziell in diesem Fall, sondern durchgehend.
5. Die Verleumdungsklage gegen Johnny Depps Ex-Frau Amber Heard wird vor Gericht kommen, obwohl Heard das zu verhindern versucht hatte. Die Münchner Abendzeitung sieht darin einen großen Sieg des Schauspielers.
Depp soll über die Entscheidung des Gerichts "sehr erfreut" sein, wie sein Anwalt mitteilte.
6. Männerrechte sind noch immer kein Thema in den Leitmedien – dafür ist dort selbst das heutzutage einen eigenen Nachrichten-Artikel wert: Mariette Slomka empfindet Fragen nach ihren blauen Augen nicht als sexistisch.
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