CSU-Generalsekretär: "Frauenquote ist urkonservativ" – News vom 2. Dezember 2020
1. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) hat CSU-Generalsekretär Markus Blume zum Linksruck der Partei und dabei insbesondere zu der neuen Begeisterung für die Frauenquote interviewt:
NZZ: Seinen jüngsten, Sie würden sagen "hellen" Moment hatte Söder im Streit um staatlich verordnete Frauenquoten für Firmenvorstände. Er ist dafür. Warum kann der Vorsitzende einer Partei, die eigentlich als wirtschaftsnah gilt, die Eigentümer von Unternehmen nicht selbst entscheiden lassen, wer ihr operatives Geschäft führt?
Markus Blume (CSU): Weil wir im 21. Jahrhundert leben und manche Fragen keine Fragen mehr von konservativ oder liberal sind, sondern von selbstverständlich. Es ist nicht Aufgabe der Politik, nur in der eigenen Sphäre dafür zu sorgen, dass Frauen angemessen, also gleichberechtigt repräsentiert sind. Das gilt auch für die Wirtschaft. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist eine urkonservative Position, genauso wie übrigens die Bewahrung der Schöpfung.
NZZ: Es gibt aber einen Unterschied zwischen Chancen- und Ergebnisgleichheit. Ihr Parteifreund Alexander Dobrindt, der vor ein paar Jahren noch von einer "konservativen Revolution" geträumt hat, sagt heute, man habe der Wirtschaft in puncto Frauenförderung genug "Chancen" gegeben. Das klingt so, als sässen die Erwachsenen in der Regierung, und Deutschlands Unternehmen würden von bockigen Kindern gelenkt. Glaubt die CSU noch an die freie oder inzwischen an die schwer erziehbare Wirtschaft?
Markus Blume (CSU): Wir glauben an die soziale Marktwirtschaft, und die braucht im 21. Jahrhundert eine Aktualisierung. Sie muss ihr Wohlstandsversprechen auf eine Weise einlösen, die in die Zeit passt. Wenn Frauen trotz gleicher Qualifikation nicht die gleiche Repräsentation finden, dann ist es Aufgabe der Politik, gerade auch konservativer Politik, dies zu ändern.
2. Der Ex-Freund einer Schweizer Profi-Boxerin berichtet: "Viviane schlug mich, bis ich blutete".
3. Nachdem die britische Hochschule Eton einem Lehrer mit Rausschmiss drohte, der gegen die Behauptung argumentierte, Männlichkeit sei "toxisch", kündigen mehrere Großspender an, ihre Spenden zurückzuziehen. Einer möchte Eton aus seinem Testament streichen, ein anderer wird vom britischen Telegraph mit den Worten zitiert: "Dieses jüngste Beispiel für eine Anspruchshaltung der Schulleitung führt mich und andere Geldgeber zu der Frage, warum wir eine Institution noch immer unterstützen sollten, die sich so öffentlich gegen ihre eigenen Gründungsprinzipien der Fairness und der offenen Debatte wendet."
4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Hallo Arne,
ich bin heute auf ein interessantes Detail gestoßen:
Es gibt einen deutschen Gender Index der Börse.
"Der GERMAN GENDER INDEX bietet Ihnen die Aktien von 50 deutschen Unternehmen, die bei der Unternehmensführung durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften in Vorstand und Aufsichtsrat hervorstechen."
Jetzt schau Dir mal die Performance an:
1. Jahr: minus 3,46%
3 Jahre: minus 3,29%
5 Jahre: plus 8,29%
Zum Vergleich der DAX
1. Jahr: plus 0,36%
3 Jahre: plus 2,58%
5 Jahre: plus 18,08%
International ist das ähnlich, geht aber nicht so lange zurück. Hier ein Vergleich von einem Gender ETF (Lyxor Global Gender Equality) zu einem (ebenfalls thesaurierenden) MSCI World ETF.
Ich schätze, wenn man mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis in der Firmenspitze einen wirtschaftlichen Vorteil einstreichen würde, müsste die Regierung Giffey Unternehmen nicht dazu zwingen. Die schlechtere Performance ist ein Opfer, das Firmen eben bringen müssen, damit sich gutverdienende Frauen noch mehr Macht und Einkommen sichern können. Schön wäre es, wenn wir Medien hätten, die so etwas recherchieren und darüber aufklären, statt die Regierung unkritisch zu bejubeln.
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