Regierungskoalition einigt sich auf Frauenquote – News vom 21. November 2020
1. Ihr habt es vermutlich alle schon in den Nachrichten gehört:
Die Große Koalition hat sich grundsätzlich auf eine verbindliche Frauenquote in Vorständen geeinigt. In Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern muss demnach künftig ein Mitglied eine Frau sein, teilte Justizministerin Christine Lambrecht nach einer Einigung der vom Koalitionsausschuss eingesetzten Arbeitsgruppe zu diesem Thema mit.
Für die Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes wurde eine Aufsichtsratsquote von mindestens 30 Prozent und eine Mindestbeteiligung in Vorständen vereinbart. Bei den Körperschaften des öffentlichen Rechts wie den Krankenkassen und bei den Renten- und Unfallversicherungsträgern sowie bei der Bundesagentur für Arbeit soll ebenfalls eine Mindestbeteiligung eingeführt werden. "Das ist ein großer Erfolg für die Frauen in Deutschland und bietet gleichzeitig eine große Chance sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen selbst", sagte Lambrecht.
(…) Giffey sagte nun: "Penetranz schafft Akzeptanz - dieser Satz hat sich heute mal wieder bewahrheitet. Die Vorstandsquote wird kommen." Sie sprach von einem "historischen Durchbruch". "Wir schöpfen alle Potentiale unseres Landes aus, damit die Besten in gemischten Teams erfolgreicher sein können. Weil sich freiwillig nichts tut und wir Vorgaben brauchen, um voranzukommen", so die SPD-Politikerin.
"Die heutige Vereinbarung ist ein Meilenstein für mehr Frauen in Führungspositionen - in allen Bereichen", sagte die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Nadine Schön. "Dass in den Vorständen von Kranken- und Rentenversicherungen bisher kaum Frauen sind, nehmen wir nicht länger hin. Dabei arbeiten im sozialen Bereich besonders viele Frauen." Der Kompromiss sei ein wichtiger Schritt für mehr Diversität in den Führungsetagen deutscher Unternehmen.
Und Staatsministerin Annette Widmann-Mauz erklärte: "Auf dem Weg zu mehr Frauen an der Spitze geht der Bund mit gutem Beispiel voran: im öffentlichen Dienst, bei Unternehmen mit mehrheitlicher Bundesbeteiligung und den Krankenkassen." Mit abgestuften gesetzlichen Vorgaben für Vorstände und Aufsichtsräte würden unterschiedliche Gegebenheiten in privaten und öffentlichen Unternehmen berücksichtigt. Gemischte Teams seien nicht nur in Krisenzeiten ein Erfolgsrezept.
Die Tagesschau berichtet.
Es gibt dazu auch nichts wirklich Neues mehr zu sagen. Dass die Quote in den Vorständen Frauen in unteren Positionen nicht hilft, hatte ich hier und hier schon erklärt. Was bleibt, ist die sexistische Diskriminierung von Männern.
Immerhin hat Giffey mit "Penetranz schafft Akzeptanz" eine Motto formuliert, an das sich auch die Männerrechtsbewegung halten sollte, wenn sie jemals größeren politischen Erfolg haben möchte.
2. Der Focus beschäftigt sich mit der Doppelmoral der SPD im Fall Giffey. Ähnlich kritisch äußert sich die "Bild".
3. Der Tagesspiegel spricht sich gegen feministische "Zwangsbeglückung" aus.
4. Die Ruhrbarone haben "Generation beleidigt" von Caroline Fourest rezensiert.
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