Sonntag, Mai 03, 2020

Corona, Pornos, Incels – News vom 3. Mai 2020

1. Die Corona-Pandemie hat eine neue Facette zu der endlosen Legende von Frauen als den besseren Menschen hinzugefügt. Ständig neue Artikel verkünden nun, dass von Frauen geführte Länder leichter durch die Pandemie steuern würden. Bei der Neuen Zürcher Zeitung allerdings erläutert Birgit Schmid, warum dieses Hochjubeln von Frauen sexistisch ist.



2.
Schulen und Universitäten nutzen in der Corona-Krise Videochats, um den Unterricht fortzusetzen. So auch die Universität von Miami. Dies sorgte nun dafür, dass ein Lektor seinen Job verloren hat, berichtet Miami Hurricane.

John Peng Zhang hielt über die Videochat-Software Zoom eine Klasse in Business Analytics ab. Dabei teilte er seinen Bildschirm, um den Studenten Inhalte in seinem Browser zu zeigen. Im Browser war auch der Bookmark "Busty College girl fu…" zu sehen. Dieser Bookmark ging höchstwahrscheinlich zu einem pornografischen Video.


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3.Eine Klage von US-Fußballerin wegen vermeintlicher Lohndiskriminierung wurde gerichtlich zurückgewiesen.



4. Der britische "Guardian" bespricht eine neue Dokumentation, die "Incels" (meist Männer ohne Beziehungserfahrung) darstellt, ohne sie in gewohnter Weise entweder als Bedrohung oder als bemitleidenswert zu verunglimpfen.

Es heißt, eines der ersten Anzeichen von Indoktrination sei die Unfähigkeit, irgendwelche äußeren Standpunkte zu berücksichtigen. Alle Nachrichten und Informationen beginnen, durch einen ideologischen Standpunkt gefiltert zu werden, und die Indoktrinierten umgeben sich nur mit Menschen, die diesen Standpunkt teilen. Ich denke, dann können wir mit Sicherheit sagen, dass die Medien indoktriniert worden sind.

Unfähig, über die Epidemie der Einsamkeit und Entfremdung zu diskutieren, die mit der "incel-Kultur" (incel steht für "unfreiwilliger Zölibat") in einen Topf geworfen wird, kann sie nur zwischen hysterischer Verurteilung - diese jungen Männer führen einen Krieg gegen Frauen - oder weichherzigem (und -köpfigem) Mitleid pendeln: Alles, was diese Männer brauchen, ist eine Freundin und einen besseren Job.


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5. Lucas Schoppe kritisiert die Empathielosigkeit des Feminismus während der Corona-Pandemie:

Insgesamt hat sich der heutige Feminismus, Kern einer linken Identitätspolitik, in Corona-Zeiten als leerlaufende Maschine erwiesen.

Jana Hensel beschwert sich auf großer Bühne, in einem Artikel in der Zeit, darüber, dass sie einen "Shitstorm" erlebt habe, als sie sich bei Twitter darüber beschwert hatte, dass vorwiegend männliche Virologen in den Medien wären.

Sie beklagt sich, dass bei häuslich interviewten Männern immer nur Bücher männlicher Autoren wie Albert Camus zu sähen wären, und beschreibt die Corona-Krise insgesamt als eine Gelegenheit zu männlicher Selbstinszenierung in einer "sich momentan wieder so viril zeigenden Gesellschaft".

Wer sich die lange Liste der an Corona gestorbenen italienischen Ärzte anschaut, wird feststellen, dass fast die gesamte Liste aus männlichen Namen besteht. Während diese Männer in den Krankenhäusern krepieren, sinniert Hensel von der sicheren Bude aus über männlichen Geltungsdrang und stellt fest:

Die "Hauptlast" der Krise trügen natürlich Frauen, die – wie die Krankenschwestern – unterbezahlt wären oder die ohnehin – nämlich als Alleinerziehende – "jetzt das härteste Los" treffen würde. Natürlich fehlt auch die Klage über Väter nicht, die keinen Unterhalt zahlen – obwohl die Legende der unterhaltsunwilligen Väter längst widerlegt ist.

Von der grünen Jugend wiederum wird ein "feministischer Blick auf die Krise" geworfen. Obwohl die weit überwiegende Mehrheit der Corona-Toten männlich ist, fragen die jungen Grünen ungerührt:

Warum ist die Last der Coronakrise so ungleich verteilt? Warum trifft es vor allem Frauen? Was können wir tun, damit sich das ändert?

Natürlich, tote Männer tragen keine Lasten mehr – das aber so offen als Benachteiligung von Frauen zu beklagen, ist selbst für identitätspolitische Verhältnisse erstaunlich empathiefrei.

So wie auch ein Satz im amerikanischen Magazin Politico, das – als ein Beispiel unter vielen – einen Krieg des Coronavirus gegen Frauen beklagt ("Covid’s war on women") und bedauernd feststellt:

"Es stimmt schon, dass weltweit mehr Männer als Frauen an Corona sterben – aber das ist nicht gerade ein Grund zum Feiern." (It’s true that more men are dying than women from Covid-19 around the world — but that’s not exactly cause for celebration.)

Denn am Arbeitsplatz, in der häuslichen Arbeit und im Gesundheitssystem wären Frauen trotzdem erheblichen Schwierigkeiten ausgesetzt.

Diese erstaunlichen, geschlechterfixierten Empathielosigkeiten sind nur drei von sehr vielen Beispielen für feministische Positionsnahmen in der Corona-Zeit, die vor allem von dem Versuch geprägt sind, an den eigenen Vorannahmen und Klischees auch in einer Zeit festzuhalten, in der sie völlig deplatziert und heillos funktionslos sind.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



6. Wir Männerrechtler machen es uns unnötig schwer dabei, Debatten zu gewinnen, argumentiert der Autor eines Gastbeitrags auf "Alles Evolution":

Wir Männerrechtler (und ja, auch ich sehe mich als einer) stehen tagtäglich im Kreuzfeuer der öffentlichen Meinung. Wir gelten als Ewiggestrige, als Angehörige der Frauen-an-den-Herd- Fraktion und als Nazis, oder mindestens als AfD-Anhänger, egal wie unsere politischen Ansichten tatsächlich sein sollten. Man verhöhnt uns abwechselnd als verachtenswerte Schlaffsäcke, die keine Frau abbekommen und als Machos, die sich in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen, wenn man sich ihnen nicht willenlos an den Hals wirft. Wir werden beschimpft, niedergemacht, mit sozialer Ächtung bedroht, und dass wir tatsächlich relevante Anliegen vertreten – von den Rechten der Kinder auf beide Eltern bis zur Stärkung der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Männergesundheit – wird schon alleine deswegen nicht ernst genommen, weil wir als Angehörige des Patriarchats ja sowieso bereits überall bevorzugt werden.

Es ist verrückt: Alle diese Argumente gegen Maskulismus sind Humbug, offensichtlicher Humbug, leicht zu entkräften, wenn man nur eine Minute lang einmal genauer hinschaut und sieht, woher wir kommen und was wir tun. Kaum jemand, der sich fünf Minuten mit Arne Hoffmann beschäftigt hat, oder mit Lucas Schoppe, oder mit der Arbeit eines Alexander Ulfig, kann noch glaubwürdig bestreiten, dass unsere Anliegen Lichtjahre entfernt von dem Zerrbild sind, das über uns verbreitet wird. Wie anders müssen da unsere Gegenspieler auf Seiten der Feministen und der Gender-Ideologen wirken, mit ihren Forderungen nach der Schließung eines nicht vorhandenen Gender-Pay-Gaps oder dem Ruf nach gesetzlich geregelter Elternzeit in Vorständen und Aufsichtsräten.

Warum gelingt es uns nicht, unsere Themen einzubringen? Warum tun wir uns so schwer damit, die öffentliche Debatte auf unsere Seite zu ziehen, trotz der wirklich für jeden leicht zu durchschauenden Schwächen der Gegenseite? Die Antwort auf diese Frage ist ebenso kurz wie schmerzhaft: Wir schießen uns in dieser Schlacht allzu oft in die eigenen Füße, indem wir uns auf das unterirdische Gesprächsniveau unserer Kontrahenten herablassen und teilweise alles tun, um dieses noch zu unterbieten.

Für jeden Maskulisten, der sachlich und überzeugend argumentiert, finden sich fünf, die ihre Position mit dem Selbstverständnis eines Al Bundy verteidigt. Jeder Fakt, der von einem von uns vorgebracht wird verschwindet in einem Meer von Ad-hominem-Beleidigungen, die aus unseren Reihen gegen unsere Kritiker ausgekotzt werden. All unsere Versuche, etwas Konstruktives zu den Debatten beizutragen, werden abgewiegelt, und man zeigt mit dem Finger auf diejenigen unter uns, deren Diskussionskultur sich regelmäßig in der Toilettenschüssel abspielt.


Hier geht es weiter und dort kann auch über diesen Beitrag diskutiert werden. Allerdings muss ich feststellen, dass sehr viele Feindseligkeiten von Antimaskulisten ja gezielt gegen mich stattfinden, obwohl ich keinen rüpelhaften Tonfall wähle. Kein Andreas Kemper hat je auf der Sachebene mit mir zu diskutieren versucht, sondern immer nur auf der Ebene persönlicher Anfeindungen, und wenn nach einem Genderkongress in Nürnberg 20jährige Aktivisten "F*CK ARNE HOFFMANN" auf die Terrasse sprühten, waren sie danach ausdrücklich zu keinerlei Diskussionen bereit. Maskulisten, die dem erwünschten Zerrbild des Neandertalers nicht entsprechen, scheinen Feministen, die sich als Vertreter der in ihren Augen einzig gerechtfertigten Ideologie, besonders auf die Palme zu bringen. Mir scheint, es liegt nicht am Tonfall alleine, sondern daran, dass solche Leute insgeheim um die Schwäche ihrer Position wissen.



7. Neulich abends will ich mir einen aktuellen Film online ansehen. Meine Wahl fällt auf "The Assistant", auch weil der Wikipedia-Artikel darüber von 91 Prozent positiven Rezensionen spricht. Auch "Die Zeit" ist von dem Film sehr angetan. Dabei wird deutlich, dass der Film das MeToo-Weltbild vertritt, aber es hat mich noch nie gestört, mich mit Filmen und Texten zu beschäftigen, die meiner eigenen Auffassung zuwiderlaufen. Nur so kann man schließlich seinen Horizont erweitern.

Also beginne ich den Film zu schauen, werde dann aber immer unruhiger, als ich kaum etwas anderes zu sehen bekomme als eine junge Frau bei der Erledigung diverser Bürotätigkeiten vom Kopieren bis zum Akten-Ordnen. Nach einer halben Stunde Langeweile überlege ich mir, selbst mal bei Rotten Tomatoes vorbeizuschauen und zu sehen, ob das einer dieser Fälle ist, wo das Urteil der Filmkritiker in den Medien und das Urteil des Publikums weit auseinander klaffen.

Oh gottverdammt, allmählich wird es lächerlich.

Der Druck auf journalistische Filmkritiker, ein bei ihren Kollegen sozial unerwünschtes Urteil abzugeben, scheint unfassbar hoch geworden zu sein.

Wir lernen: Wenn immer Filmkritiker einen Film mit einer klaren politischen Botschaft über den grünen Klee loben, sollte man sich unbedingt erst mit dem Urteil des breiten Publikums vertraut machen, um nicht wertvolle Lebenszeit zu verschwenden.

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