Sonntag, April 26, 2020

Filmprojekt "Genderwelten" kämpft für Gleichberechtigung – News vom 26. April 2020

1. Wie einige von euch wohl schon bemerkt haben, prangt rechts oben auf der Blogroll von Genderama ein schicker neuer Banner. Klickt man darauf, führt er einen auf die Website der gestern online gegangenen Filmreihe "Genderwelten". In einer Pressemitteilung, die ich von Tom Todd, dem Initiator dieses Projektes erhalten habe, heißt es:

Auch in Zeiten von Corona geht das Bestreben um Gleichberechtigung weiter!

Mal sind es die Frauen, die das größte Opfer bringen, mal sind es deutlich mehr Männer.

Die Geschlechterpolitik hat viel geschaffen – doch Frust und Ungerechtigkeit leider auch. So entstehen oft noch tiefere Gräben zwischen Männern und Frauen. Die gewünschte Gleichberechtigung bleibt auf der Strecke.

In acht Filmen will GENDERWELTEN mit Wissenschaftlern und Experten zeigen, warum manche Annahmen und manche politischen Bestrebungen zur Gleichberechtigung kontraproduktiv sind.

Dargestellt werden die Themen: Sprache, Familie, Identität, Gewalt, Bildung, Arbeit & Leben, Gesundheit, Recht und jeweils auch immer Gleichberechtigung. → Die Pilotfolge "Gendersprache" ist jetzt online auf genderwelten.de.


Die über Spenden immer noch laufende Finanzierung des Projekts wird von MANNdat e.V. unterstützt.



2. Hebammen protestieren dagegen, dass während der Pandemie werdende Väter bei der Geburt ihres Kindes nicht mit in den Kreißsaal dürfen: "Die Familie ist eine Einheit, deren Trennung während und nach der Geburt weitreichende Folgen für die Familienbindung und Familiengesundheit hat."



3. In Österreich wird derweil eine Pensionskürzung für Väter vorbereitet.



4. In der Frankfurter Allgemeinen bespricht Heike Hupertz die neue Pro7-Comedyserie "Frau Jordan stellt gleich", von der nach enttäuschenden Quoten letzten Mittwochabend alle Folgen versendet wurden, wobei eine zweite Staffel aber schon in der Mache ist.

Bei Joyn müssen diese Comedys funktionieren, der Rest, das heißt die Ausstrahlung im Linearsender Pro Sieben, ist Mitnahmeeffekt. Im Fall von "Frau Jordan stellt gleich" kommt der allerdings einer Geschäftsschädigung gleich. Obwohl das feministische Engagement in lustig auf dem Papier zunächst vielversprechend klingt. (…) Andererseits weiß man als Zuschauerin auch nach zehn Folgen nicht, ob es hier um Haltung oder Satire gehen soll. "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen"-Sprüche treffen mit Katrin Bauerfeinds Frau Jordan auf eine Figur, die am Ende nämlich doch alles furchtbar ernst meint, was sie sagt. Weil sie alles andere, aber Feministinnen nicht lächerlich machen will. Ohne Treffer versenkt.




5. Das nächste ist ein bisschen off-topic, aber ich finde es einfach so erhellend, wenn der Virologe Professor Christian Drosten über seine Erfahrungen mit den Medien berichtet:

Ich habe bald gemerkt, dass in dieser Krise viel Information verloren geht. Ich hatte über den Januar und Februar versucht, deutliche Warnungen auszusprechen - ohne Panik zu verbreiten. Aber aus den Interviews wurde viel herausgeschnitten. Mich hat das geärgert, ich habe da jeweils viel Zeit investiert. Irgendwann nahm das auch zeitlich überhand, ich habe jedes Interview sechsmal gegeben - und meine Frau war genervt, weil ich beim Frühstück immer wieder nach nebenan gehen musste, für Interviews. Auch da wurde verkürzt, der Kontext verändert.


Es ist irgendwie tröstlich, wenn nicht nur ich solche Erfahrungen machen muss, auch wenn das Geschilderte einem als Experten bei Themen, zu denen die meisten Journalisten ganz andere Ansichten haben, in verschärfter Form gilt. Mir scheint, die meisten "Qualitätsjournalisten" wollen in erster Linie Recht behalten, ob sie sich bei einem Thema auskennen oder nicht. Ist der Befragte ein Experte, dem diese Journalisten neutral gegenüberstehen, werden seine Aussagen ins gewünschte Narrativ hinein gepresst; erläutert der Experte eine dem journalistischen Glauben entgegengesetzten Forschungsstand, wird er als Scharlatan dargestellt.

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