Mittwoch, April 15, 2020

Studie: Kontaktabbruch zum Vater schadet Gesundheit der Kinder – News vom 15. April 2020

1. Die Föderation der Schweizer Psychologen hat gestern diesen Beitrag online gestellt:

Eine Studie der norwegischen Universität Bergen hat nun untersucht, was mit der Kommunikation zwischen Scheidungskindern und ihren Eltern passiert und wie dies die Gesundheit der Kinder beeinflusst. Die Studie umfasste 1225 Jugendliche, die 2011 und 2013 befragt wurden. Zu Beginn waren 213 der Teenager Scheidungskinder, zwei Jahre später 270. Sie gaben Auskunft, ob sie es als schwierig empfinden, mit ihren Eltern zu sprechen, und ob sie den Kontakt zu einem Elternteil verloren haben. Zudem wurden sie zu ihrem Selbstvertrauen und zu gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Depressionen und Schlafstörungen befragt.

Die Studie ergab, dass insbesondere die Kommunikation zwischen den Kindern und dem Vater leidet. "Die meisten gesundheitlichen Probleme hatten Kinder, die angaben, den Kontakt zum Vater verloren zu haben, oder die es schwierig fanden, nach der Scheidung mit ihm zu sprechen", schreibt Eivind Meland, Professor am Institut für öffentliche Gesundheit. Besonders den Mädchen falle es schwer, mit ihrem Vater zu sprechen. Die Scheidung scheint die Kommunikation mit der Mutter nicht zu beeinflussen. Dass insbesondere das Vertrauensverhältnis zum Vater leidet, führt der Studienautor darauf zurück, dass vor Gericht oft die Mütter das Sorgerecht bekämen.

Die Studie zeigte aber auch, dass die Trennung das Selbstvertrauen und die Gesundheit derjenigen Teenager nicht negativ beeinflusste, die nach der Scheidung angaben, ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen zu haben.




2. Die Empfehlungen der Nationalakademie Leopoldina zu den nächsten Schritten in der Corona-Pandemie wurden mittlerweile vielfach bemängelt. Dabei ist die offensichtliche Kritik an diesem Papier doch diese:

"Das Wohlergehen der Frauen wird nicht adressiert."

Wenigstens Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, und der "Tagesspiegel" denken noch daran, was bei jedem Lösungsvorschlag für jegliches x-beliebige Problem das Wichtigste sein sollte.

(Allmendinger ist selbst Mitglied der Leopoldina, wurde aber nicht in die Arbeitsgruppe berufen. Mit dem "Tagesspiegel" hat sie eine Zeitung gefunden, über die sie ihre Auffassung trotzdem unters Volk bringen kann.)

Dabei sind die Fragen, die Amory Burchard für den "Tagesspiegel" stellt, schon für sich genommen brillant:

Auf Twitter wird ja wissenschaftspolitisch in eine andere Richtung diskutiert. Sabine Hark, Soziologin und Geschlechterforscherin an der TU Berlin, schreibt, dass sich die Männerdominanz der Wissenschaft an der Leopoldina in aller Deutlichkeit zeige. Sie stellt das Mitgliedschaftskriterium der "Exzellenz" infrage, weil es nicht hinsichtlich seines Gender-Bias reflektiert werde.


Auch andere Feministinnen beklagen, dass sich in dem Gremium der Leopoldina zu wenig Frauen befanden (siehe etwa hier und hier). Während die verschiedensten Fachbreiche an konkreten Lösungen tüfteln, wie die Pandemie bewältigt werden kann, zählt das feministische Lager also bei diesen Denkern die Zahl der Brüste. Selbst wenn eine Katastrophe unsere Welt in Trümmer legen würde: Der feministische Elfenbeinturm bliebe unerschüttert stehen.



3. Im eigenen Sektor halten Feministinnen wenig von Diversität. Mit der Schlagzeile "Lauter Frauen: Die neue Führungsspitze der taz ist da" begrüßt Ulrike Simon die neuen Chefinnen der Berliner "tageszeitung": Ulrike Winkelmann, Barbara Junge und Katrin Gottschalk.

Bei der "taz" allerdings gibt es den Sexismus, den Feministinnen gerne auf andere Gruppen projizieren: Für Männeranliegen ist in diesem Blatt kein Platz. Dass Feministinnen einfach mal mit gutem Beispiel vorangehen könnten, scheint ihnen kaum in den Sinn zu kommen.



4. In der öffentlichen Debatte wird häusliche Gewalt gerne auf Mann-schlägt-Frau-Gewalt reduziert – oft nicht ohne die Wehklage, dass es ja leider komplett tabuisiert sei, über diese Gewalt zu sprechen. Die wahren Tabus beim Thema "häusliche Gewalt" liegen jedoch bei denjenigen Formen, über die es keine Flut von Artikeln gibt. Weiß jemand von euch beispielsweise, wie häufig Gewalt ist, die Frauen gegen ihre Geschwister ausüben? Der britischen Polizei zufolge hat sich beispielsweise Gewalt von Frauen gegen ihre Stiefschwestern in den letzten zehn Jahren vervierfacht.

Die Zahlen der Metropolitan Police zeigen, dass sich die von Schwestern an ihren Geschwistern begangenen häuslichen Missbrauchsdelikte von 641 im Jahr 2010 auf 1.325 im Jahr 2018 mehr als verdoppelt haben.

Und die Fälle von Misshandlungen durch Stief- und Halbschwestern haben sich in dieser Zeit von 33 auf 142 mehr als vervierfacht.

(...) Der Missbrauch durch Töchter, Stieftöchter und Schwiegertöchter hat ebenfalls zugenommen.


Ich halte diese Fallzahlen nicht für erschreckend hoch, allerdings handelt es sich auch lediglich um das kriminalpolizeilich erfasste Hellfeld.

Misshandlungen von Geschwistern werden aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen oder wegen der verschwommenen Grenze zwischen Misshandlung und "akzeptabler" Geschwisteraggression weniger häufig gemeldet.




5. "Wer tritt mit Joe Biden gegen Trump an?" fragt die Neue Zürcher Zeitung. "Die Demokraten müssen sich jetzt auf einen möglichen Vizepräsidenten festlegen. Klar ist, es wird eine Frau."



6. Der nicht nachlassende Druck hat gewirkt: Die New York Times liefert eine windige Entschuldigung dafür, die Vorwürfe, Joe Biden sei sexuell übergriffig gewesen, bislang ignoriert zu haben. Der Artikel, den die New York Times, jetzt doch noch fabriziert hat, sieht die Vorwürfe jedoch vor allem als strategisches Problem für die Demokratische Partei: "Was macht man nur mit Tara Reades Anschuldigungen gegen Joe Biden? Das wahre Problem sind diesem Artikel zufolge Antifeministen, die mit Tara Reades Vorwürfen die MeToo-Bewegung "trollen" würden.

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