Freitag, April 10, 2020

Corona-Urteil: Kreißsaalverbot für werdende Väter rechtens – News vom 10. April 2020

1.
Die Krankenhäuser dürfen einem werdenden Vater in der Coronakrise den Zutritt zum Kreißsaal verwehren. Das hat das Verwaltungsgericht (VG) Leipzig am Donnerstag auf den Eilantrag eines Mannes hin entschieden (Beschl. v. 09.04.20 Az. 7 L 192/20). Der werdende Vater wollte seiner Lebensgefährtin bei der Geburt von Zwillingen in der Uniklinik Leipzig zur Seite stehen. Die Krankenhäuser in der Messestadt verbieten den Partnern aber derzeit den Zutritt. An dieser Entscheidung war viel Kritik laut geworden.

Das Zutrittsverbot sei durch das Hausrecht der Uniklinik gedeckt, begründete das Gericht seine Entscheidung. Es diene der Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus. Die Maßnahme sei verhältnismäßig.


Die Legal Tribune berichtet.



2. Wenn Frauenpolitikerinnen hören, dass Paare wegen Corona mehr Zeit zusammen verbringen müssen, fällt ihnen oft als erstes drohende häusliche Gewalt ein. Tatsächlich bringt der Zwang zum Home-Office vielfach erfreuliche Effekte. Das verrät eine britische Studie:

Jetzt, da die Paare Seite an Seite arbeiten, haben 40% endlich erkannt, dass der Job ihres Partners anspruchsvoller ist, als sie jemals angenommen hatten, und 32% haben gelernt, dass der Job ihres Liebsten interessant ist. Weitere 20% sagten jedoch, dass der Job ihres Partners ziemlich langweilig erscheint.

Mittlerweile ist mehr als ein Drittel selbstbewusster als je zuvor, dass ihr Ehepartner sehr gut in dem ist, was er tut, und 23% sagten sogar, dass ihr geliebter Mensch professioneller ist, als sie zuvor geglaubt hatten. Oh, was wir in der Quarantäne lernen …

Es ist klar, dass all diese gemeinsame Zeit zu mehr Respekt unter den Partnern führt. 29% sagten rundheraus, dass ihr Ehepartner härter arbeitet als sie selbst.

Zuerst klang die Idee, nebeneinander zu arbeiten, nach ziemlicher Anspannung, aber viele Befragte haben schnell einige positive Seiten daran gefunden. Fast ein Drittel (32%) genießt es, den ganzen Tag über jemanden zum Reden zu haben, 26% genießen es, Arbeitsideen an ihren Partner weiterzugeben, und 31% genießen einfach mehr Zeit mit ihrem geliebten Menschen.




3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Hallo Arne,

eventuell könnte diese Meldung des "Landesverbandes Frauenberatung Schleswig-Holstein" für Dich interessant sein (Zitat: " Gewalt gegen Frauen ist das Ergebnis patriarchaler Rollenmuster (...) In Zeiten der Pandemie ist diese Reflektion wichtiger denn je"). Dass auch Frauen sich selbst reflektieren sollten, scheint nicht so wirklich gewollt zu sein. Unterstützt wird diese Kampagne von der Sozialministerin.

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