Mittwoch, Januar 29, 2020

FDP will Vaterschaftstests vor der Geburt erlauben – News vom 29. Januar 2020

1.
Die FDP strebt eine generelle Legalisierung von Vaterschaftstests vor der Geburt eines Kindes an. Das geht aus einem Gesetzentwurf der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über den die "Süddeutsche Zeitung" vorab aus ihrer Dienstagsausgabe berichtet. Das bisherige Verbot vorgeburtlicher Vaterschaftstests sei "aus der Zeit gefallen", kritisierte die FDP-Abgeordnete Katrin Helling-Plahr.


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Die Erlaubnis eines Vaterschaftstest vor oder bei der Geburt eines Kindes gehört seit langen Jahren zu den Forderungen der Männerrechtsbewegung.



2. Von dem Professor für Soziologie Walter Hollstein erscheint am 12. Februar bei NZZ Libro ein neues Buch: "Das Gären im Volksbauch. Warum die Rechte immer stärker wird":

Die Welt ist in Aufruhr. Immer häufiger bricht der Ausnahmezustand in Form von Klimakatastrophen, Anschlägen, Amokläufen oder Wirtschaftskrisen in den Alltag ein. Diese Erfahrung droht inzwischen zur Normalität zu werden. Als Folge empfinden die Menschen zunehmend Unsicherheit und Angst, aber auch Wut und Frustration darüber, dass sich nichts ändert. Den gewachsenen Protest versucht man, unter dem Begriff des Populismus zusammenzufassen. Damit setzt sich das vorliegende Buch kritisch auseinander. Der Autor hat viele Gespräche und Interviews geführt, populäre Zeitungsartikel und Social-Media-Posts analysiert, um zu verstehen, was im Empfinden der Menschen gärt und sich politisch ankündigt.


Eines dieser Themen ist natürlich das Männerthema, weshalb dieses Buch auch das Kapitel "Der entwertete Mann" enthält. Darin heißt es:

Männer sind aber nicht nur die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt, sondern bereits dort, wo in Schulen und Ausbildung für die späteren Berufsqualifikationen vorbereitet wird. Ihre Bedürfnisse werden zunehmend ignoriert, ihre Leistungen bei gleicher Qualität wie die der Mädchen schlechter benotet, ihre Versetzungen in höhere Schulstufen oder Klassen erschwert. Schulversager, Schulabbrecher, Schulschwänzer sind heute fast ausschließlich männlich. Die amerikanische Philosophien Christina Hoff-Sommers, selber Feministin, spricht in ihrem gleichnamigen Buch vom "Krieg gegen die Jungen". Das mag übertrieben sein, aber Tatbestand ist, dass Jungen in Kindergärten, Horten, Ganztagseinrichtungen, Schulen und Beratungsinstanzen ständig an weibliche Verhaltensmuster und Grenzsetzungen stoßen. In ihrer Motorik und Renitenz drücken sie dann häufig ihren Widerstand gegen die Erziehungseinrichtungen als weibliche Bastionen aus. Sarkastisch notiert Hoff-Sommers, dass Tom Sawyer und Huckleberry Finn heute in der Frauenschule Ritalin verordnet bekämen, um ruhiggestellt zu werden.




3. Die deutschen Leitmedien schätzen Männer immer noch sehr. "Die teure Last mit alten Männern" titelt die FAZ, und "Die Welt" schlagzeilt "Alte weiße Männer spüren jetzt, was andere Menschen seit jeher erleben". Letzteres stimmt: Sobald wir in Rente gehen, können auch wir ab 14 Uhr Nachmittags-Soaps wie "Sturm der Liebe" gucken. Aber ich fürchte, gemeint ist der Satz eigentlich als "Ätsch-bätsch, endlich werdet ihr auch diffamiert und diskriminiert." So sieht Feminismus im Jahr 2020 aus. Beide Artikel liegen hinter einer Bezahlschranke, und bei diesen Überschriften habe ich schon das Interesse an ihnen verloren.



4. Im britischen Guardian zeigt sich eine Mutter zweier Söhne besorgt angesichts der wachsenden Schönheits-Standards für junge Männer:

Bei all dem ist es keine Überraschung, dass junge Männer heute fast genauso mit dem Körperbild kämpfen wie junge Frauen. Wir sind im Jahr 2020 chancengleich, was körperdysmorphe Störungen angeht: Die Zahl der Männer, die sich wegen Essstörungen behandeln lassen, ist laut der offiziellen Gesundheitsstatistik zwischen 2010 und 2016 um 70% gestiegen, und im letzten Jahr hat der Bericht der "Children's Society Good Childhood" gezeigt, dass einer von 12 Jungen mit seinem Aussehen unzufrieden ist.

Bei zwei Söhnen im Teenageralter trifft mich das ganze unangenehme Geschäft mit dem Körperbild junger Männer sehr unmittelbar. Eiweiß ist bei uns eine Haushaltsgottheit, und unsere Schränke sind voller Pulver und Tränke vor und nach dem Training, die mit wuchtigen Namen versehen sind (Beast, Curse, X-Plode, Venom). Die Eltern anderer mir bekannter Teenager-Jungen berichten das Gleiche; eine meiner Freundinnen schrieb sogar ein Gedicht über die Proteinpulver ihres Sohnes, die sich ein Regal mit der Asche ihres Vaters teilen.

Jungen interessieren sich auch auf unerwartete Weise dafür, wie sie aussehen. Das Badezimmerregal meiner Söhne enthält eine Menge Peelings und Feuchtigkeitscremes, AHA-Peelings und Gesichtsöle. Einer meiner Jungs bat mich sogar, ihm eine Augencreme für 40 Pfund zu kaufen. Augencreme! Ich bin 45 und ich kann mich nicht mit Augencreme belasten. Mit 15 und 17 Jahren strahlen sie und ihre Kumpels vor Gesundheit und Jugend, und ein einziger Moment, in dem sie sich Gedanken über ihr Aussehen machen, erscheint mir eine lächerliche Zeitverschwendung.




5. Manche Feministinnen haben Probleme, die andere Frauen nicht kennen: "Ich bin eine heterosexuelle Frau, die politisch gegen Heterosexualität eingestellt ist. Mit wem verabrede ich mich?" Eine wahrhaft tragische Situation, bei der es schwer fällt, einfache Ratschläge zu geben.



6. Die Vorwürfe der Vergewaltigung gegen den jüngst verstorbenen Basketball-Star Kobe Bryant standen auf noch tönernen Füßen, als ich dachte. Schlimm, wenn man so etwas sofort nach dem Tod eines Menschen wieder hervorkramt.



7. Nachdem der australischen Männerrechtlerin Bettina Arndt der Orden von Australien verliehen wurde, sind Feministinnen des Kontinents am Toben. Das geschieht unter anderem durch Shitstorms auf Twitter, zwei Hit Pieces in der australischen Ausgabe des "Guardian" sowie durch eine bislang von über 30.000 Menschen unterschriebene Petition, man solle Arndt diese Ehrung wieder aberkennen. Die frühere Australierin des Jahres Rosie Batty, die sich für weibliche Opfer häuslicher Gewalt einsetzt, bezeichnete es als empörend, dass eine Frau geehrt werde, die "Männer und Frauen gegeneinander ausspiele". In einem Interview mit Sky News Australia nimmt Arndt zu den Vorwürfen gegen sie Stellung.

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