Montag, Januar 20, 2020

Wurden Kinder von Kita-Leiterin vergewaltigt? – News vom 20. Januar 2020

1.
Eine Kita-Leiterin (44) im Münsterland ist suspendiert worden. Der schwere Vorwurf: Sie soll die ihr anvertrauten Kinder in einem Dülmener Kindergarten missbraucht haben. Ebenfalls im Visier der Fahnder: der Ehemann der Erzieherin. Gegen sie wurde schon 2012 wegen Missbrauchsverdachts ermittelt. Mindestens elf Kinder (zwischen 3 und 5 Jahren) hatten von Übergriffen berichtet, es ging um sexuelle wie körperliche Misshandlung. Auch Drogen sollen im Spiel gewesen sein. (…) Jetzt wurde die Kita-Leiterin vorübergehend freigestellt.


Nach nur acht Jahren? Na ob das nicht überhastet war?

Hier erfährt man mehr.



2. An der Frankfurter Goethe-Uni (die dem einen oder anderen Männerrechtler bekannt vorkommen dürfte) ist eine Kopftuchdebatte in einer Schlägerei eskaliert. Das Blog Ruhrbarone berichtet und kommentiert:

Es sind die Sorte intersektionaler und postkolonialer Feministinnen, die ineinandergreifende Strukturen von Ungleichheit, Macht und Herrschaft in den Blick nehmen – sich für Abtreibungen, Gender und Prostitution einsetzen, jedoch über patriarchalisch-archaische Strukturen im Islam schweigen und jegliche Kritik daran als antimuslimischen Rassismus degradieren. Darunter fallen berühmte Journalistinnen wie die Bestseller-Autorin Margarete Stokowski, die taz-Autorin Sibel Schick, die Queerfeministin Hengameh Yaghoobifarah und Teresa Bücker, die ehemalige Chefredakteurin des Magazins "Edition F".




3. Unter der Schlagzeile "Trennung vom Vater macht Kinder krank" berichtet n-tv über eine norwegische Studie:

Wenn nach einer Scheidung das Verhältnis zum Vater schlechter wird, kann sich das auf die Gesundheit der Kinder auswirken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bergen in Norwegen, die im "Scandinavian Journal of Public Health" veröffentlich wurde. Angst, Depression, emotionale Probleme oder Stress könnten die Folge sein, sagte einer der Autoren der Studie, Eivind Meland.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Kommunikation mit dem Vater und der Gesundheit der Kinder. "Die meisten gesundheitlichen Beschwerden hatten Kinder, die angaben, den Kontakt zum Vater verloren zu haben oder die es schwierig fanden, nach der Scheidung mit ihm zu sprechen", sagte Meland von der Universität Bergen. Vor allem vielen Mädchen falle es schwer, mit ihrem Vater zu sprechen.




4. Frauenministerin Giffey droht Unternehmen, die bei der Umsetzung der Quote nicht spuren, Bußgelder an.



5. "Weil Saskia Esken eine Frau ist, wird sie negativer beurteilt" findet Klara Geywitz, die stellvertretende Vorsitzende der SPD.



6. "Frauen sollten nicht länger Sexismus dafür verantwortlich machen, wenn sie versagen" fordert Alex Spender im US-amerikanischen "Western Journal". Aufhänger des Artikels ist die Kontroverse zwischen Bernie Sanders und Elisabeth Warren, die beide um die Kandidatur zum US-Präsidenten wetteifern. Warren hatte Sanders Sexismus vorgeworfen, weil dieser nicht glaube, dass eine Frau derzeit Chancen auf einen Sieg habe; Sanders bestreitet, sich so geäußert zu haben. In Alex Spencers Artikel heißt es:

Als ehemalige Liberale, die ins konservativer Lager gewechselt ist, habe ich diesen angeblichen diskriminierenden Druck nie erlebt, dass eine prominente Persönlichkeit oder Bewegung auf einer der beiden Seiten des politischen Spektrums Frauen von der Macht fernhalten würde. Aber irgendwie wird es immer so dargestellt, als ob die Plattform einer Partei nur auf einem Krieg gegen Frauen basiert.

(...) Wenn es darum geht, legitime Befürchtungen der Wähler zu ignorieren und stattdessen mit geschlechtsspezifischen Schuldzuweisungen an das eigene Scheitern heranzugehen, dann ist die demokratische Präsidentschaftskandidatin von 2016, Hillary Clinton, unvergleichbar. Sie hat sogar ein ganzes Buch veröffentlicht, in dem sie die Verantwortung für ihre Wahlniederlage einer Vielzahl von Faktoren zuschreibt, die sich ihrer Kontrolle entziehen, darunter auch Sexismus.

(...) Als junge Frau, die in den Vorwahlen 2016 zum ersten Mal wählen würde, war ich von der Idee begeistert, meine erste Stimme für eine zukünftige weibliche Präsidentin abzugeben - ein Gefühl, das aufgrund der anhaltenden Skandale, der wischiwaschiartigen Positionen und der Karrierepolitiker-Persönlichkeit Clintons schnell von Misstrauen abgelöst wurde.

Es war nicht Clintons Geschlecht, das sie meiner Stimme beraubte; es waren ihre Handlungen und ihr Programm.

(…) Eine im Mai durchgeführte Gallup-Umfrage ergab, dass 94 Prozent der Amerikaner für eine Frau als Präsidentin stimmen würden. (...) Die Erfahrung, sich beim Wahlkampf mit gründlichen Überprüfung, Unterstellungen und Verleumdungen auseinandersetzen zu müssen, trifft nicht ein Geschlecht alleine. Anstatt Sexismus die Schuld für Hürden und Niederlagen zuzuschieben, sollten Politiker mehr Wert darauf legen, auf ihre Wählerbasis zu hören und zu lernen, wie man das amerikanische Volk am besten repräsentiert.

Eine zügellose geschlechtsspezifische Voreingenommenheit zu konstruieren und nicht enden wollende Beschuldigungen helfen Frauen nicht dabei, stärker zu werden. Wenn es Frauen darum geht, ernst genommen zu werden, besteht die richtige Maßnahme darin, persönliche Verantwortung zu übernehmen und nicht bei der ersten Gelegenheit Sexismus die Schuld zu geben.




7. Die bekannte US-amerikanische Schauspielerin Kathy Bates hat sich zur MeToo-Kampagne geäußert:

Der 71-jährige erklärte, ein "Geständnis" ablegen zu müssen "über Leute wie Weinstein und die Casting-Couch und all das".

Bates sagte: "Wenn man zu meiner Zeit in ein Hotelzimmer eines Mannes ging, wusste man genau, warum man dorthin ging, und in diesen Tagen war es einvernehmlich. Die Zeiten waren anders, aber ich unterstütze die Frauen, die jetzt nach vorne treten. Ich bin nicht glücklich über die Männer, die fälschlicherweise beschuldigt werden, aber bei denjenigen, die alles verdienen, was auf sie zukommt, denke ich mir: Hey, schnappt sie euch."

(...) Die feministische Schriftstellerin Germaine Greer (...) kritisierte Weinsteins Anklägerinnen im Sydney Morning Herald: "Was den Unterschied ausmacht, ist, wenn der Mann über wirtschaftliche Macht verfügt, so wie Harvey Weinstein sie besitzt. Aber wenn man die Beine breit macht, weil er gesagt hat 'sei nett zu mir und ich gebe dir einen Job in einem Film', dann ist das leider gleichbedeutend mit Zustimmung, und es ist jetzt zu spät, darüber zu jammern."




8. Beim jährlichen Frauenmarsch (unter anderem) in Washington hat sich die Zahl der Teilnehmerinnen von einer geschätzten Millieon im Jahr 2017 zu nach Angaben der Veranstalterinnen "mehreren tausend" Frauen reduziert.



9. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Zu den Genfer Verkehrszeichen wäre noch anzumerken, dass in der Schweiz und Liechtenstein (wie auch in einigen anderen Ländern, aber im Gegensatz zu Deutschland) die Frauen auf Verkehrszeichen tatsächlich noch diskrimniert werden, da sich in den offiziellen Bildtafeln der Strassensignale noch eine Reihe von männlichen Personendarstellungen (mit Hut) gehalten haben.

In der Bundesrepublik Deutschland hingegen werden auf den Verkehrszeichen heute die Männer diskriminiert. Seit der Reform der StVO von 1971 werden sämtliche Fussweg-Symbole durch eine Frau mit Kind dargestellt. (Vorher war es ein Mann mit Kind, wie es auch heute noch u.a. in der Schweiz üblich ist.) Mit der Reform von 1992 wurden dann sämtliche verbleibende Männerdarstellungen in geschlechtsneutrale Darstellungen umgewandelt, die Frauen mit Kindern hingegen wurden bis heute belassen.


Ein anderer Leser schreibt mir zu den MeToo-Vorwürfen gegen Udo Lindenberg:

In Bezug auf die Diskussion um frühere Songtexte von Udo Lindenberg ist es interessant sich den Text "Auf'm Bahnhof Zoo" von Nina Hagen anzusehen, in dem ein sexueller Übergriff auf ein junges Mädchen in einer Damentoilette besungen wird. Der Song endet mit dem Satz "Ich liebe alle Frauen". Ich habe mich schon früher gefragt, warum dieser Text nicht öffentlich problematisiert worden ist.

Interessant in dem von Ihnen verlinkten Artikel des DeutschlandfunkKultur über Udo Lindenberg ist übrigens noch, wenn die Redakteurin des Deutschlandfunks verallgemeinernd von "all diesen weißen Männern" spricht, als würde die Hautfarbe hier eine besondere Rolle spielen.

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