Auf Druck der FDP: Reform des Unterhaltsrechts geplant – News vom 19. Dezember 2019
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Die Bundesregierung will die geplante Reform des Sorge- und Umgangsrechts für Trennungskinder mit einer Reform des Unterhaltsrechts verknüpfen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion vor, die WELT vorliegt.
"Es ist geplant, einen Reformvorschlag zu erarbeiten, der Regelungen sowohl zum Sorge- und Umgangsrecht als auch zum Kindesunterhaltsrecht beinhaltet", heißt es in der Antwort des Justizministeriums auf die Anfrage der FDP-Politiker Katja Suding, Daniel Föst und Nicole Bauer. Der Meinungsbildungsprozess sei aber noch nicht abgeschlossen. "Genaue zeitliche und inhaltliche Planungen bezüglich eines Referentenentwurfs stehen daher noch nicht fest." Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuletzt eine Reform für das Frühjahr 2020 angekündigt.
(...) Bayerns FDP-Landeschef Daniel Föst nannte es gegenüber WELT "unausweichlich, dass wir nun eine Reform des Umgangs- und Sorgerechts sowie des Unterhaltsrechts angehen – eine Reform, die ein echtes Getrennt-gemeinsam-Erziehen ermöglicht". Erforderlich sei eine mutige und wegweisende Reform. "Das Klein-Klein muss beendet, das Familienrecht endlich an das Hier und Heute, an die Lebensrealitäten angepasst werden."
Die Liberalen bemängeln, dass das derzeit geltende Recht den Nachtrennungsstreit sogar noch forciere. Daher brauche es auch begleitende Maßnahmen wie etwa eine verpflichtende Mediation vor Gerichtsverfahren und entsprechende Fortbildungen für Richter, Gutachter und Verfahrensbeistände, forderte Föst. "Wir müssen alles dafür tun, dass die Kinder auch nach dem Ende der Liebesbeziehung ihrer Eltern Mutter und Vater gleichberechtigt an ihrer Seite haben."
Hier findet man den vollständigen Artikel.
2. Der Softwarekonzern SAP verkürzt die Arbeitszeit für frischgebackene Väter.
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Schaut man sich die gegenwärtige mediale Darstellung von Männern aus nicht-europäischen Herkunftsländern an, kommt man nicht am Bild des defizitären, übergriffigen und gewalttätigen Mannes vorbei. Diese Debatten über "Nordafrikanische Intensivstraftäter" ("Nafris"), „Ehrenmorde“ oder "kriminelle Clanfamilien" sowie "desintegrierte muslimische (junge) Männer" leisten nicht nur rechten und rechtspopulistischen Argumentationen und Strukturen Vorschub. Sie tragen auch zu einer allgemeinen öffentlichen "moral panic" bei, bei der Ängste vor einer als bedrohlich wahrgenommen sozialen Gruppe geschürt und fremdenfeindliche Ab- und Ausgrenzungen weiter verstärkt werden.
Hier geht es weiter.
4. Wer sich für Jungenförderung einsetzt, den Kontakt von Trennungsvätern zu ihren Kindern oder männliche Opfer von häuslicher sowie sexueller Gewalt, könnte genausogut gleich eine Hakenkreuzbinde tragen – so oder ähnlich sieht das Weltbild der Süddeutschen Zeitung aus. Dort hat Julian Dörr (siehe auch hier, hier und hier) einen Artikel über enthaltsam lebende Männer veröffentlicht. Diese hält Dörr für problematisch, weil sich "wie bei so vielen von Männern dominierten Communitys dieser Art" unter ihnen auch "Männerrechtler und andere frauenfeindliche und rassistische Gruppierungen" fänden. Ganz schlimm sei es auch, wenn wie in der "antifeministischen Männerrechtsbewegung" Männerfeindlichkeit "als Diskriminierung auf eine Stufe mit Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Homophobie gestellt" werde.
Erst vor wenigen Tagen wurde wieder mal eine Umfrage veröffentlicht, der zufolge Journalisten zu den am wenigsten respektierten Berufe in unserer Gesellschaft gehören. Artikel wie der von Julian Dörr erklären, wie es dazu gekommen ist.
5. Was ist eigentlich aus der Feministin geworden, die die "Hart-aber-fair"-Talkshow gesprengt hatte?
Redaktionsleiter Georg Diedenhofen erzählte, wie es denn nun weiterging, nachdem sein Chef die aufgeregte Dame an ihn verwiesen hatte. Er sei der Frau "sehr dankbar", weil sie "einfach mitgegangen" sei, beginnt Diedenhofen. "Dann haben wir uns vor dem Studio an einen Tisch gestellt und wirklich lange geredet und ich habe ihr auch verschieden Fragen gestellt", berichtet er weiter, kommt dann jedoch zum Problem, das sich bereits während der Sendung andeutete: "Innerhalb dieses Gesprächs ist mir nicht deutlich geworden, was über diesen Datenklau und Feminismus hinaus der konkrete Vorwurf ist.
Eine gute Nachricht wenigstens gibt es für diese Frau: Sollte sie jemals auf Arbeitssuche sein, wird sie von der "Süddeutschen Zeitung" vermutlich mit offenen Armen empfangen.
6. Christian Schmidt lädt ein zur Diskussion: Angenommen, es gäbe statt einer Greta einen 16jährigen Gerd Thunberg, der nicht zur Schule geht und den Leuten Dinge wie "Ich will, dass ihr Panik habt" und "Wie könnt ihr es wagen?" an den Kopf wirft – würde er auch zur Ikone werden und ebenso die unkritische Verehrung der Massen genießen?
7. Die Verantwortlichen des Gebäudeprojekts "The Wing", das in sieben Städten von New York bis London ausschließlich Frauen zur Verfügung stehen soll, haben ein lästiges Problem: Es sind in diesen Räumen immer wieder Männer zu sehen. Und wenn sich solche Viecher erst mal irgendwo eingenistet haben, wird man sie nur schwer wieder los. Die New York Post berichtet:
The Wing sollte der ultimative Zufluchtsort für Frauen sein: ausgesprochen feminin im Design, mit Wänden und Möbeln in Millennial-Rosa und einem Thermostat, das auf 72 Grad für Frauenkleidung eingestellt ist. Konferenzräume und Telefonzellen sind nach feministischen Ikonen wie Anita Hill und fiktiven literarischen Heldinnen wie Hermine Granger von "Harry Potter" benannt. Der Gebäudekomplex bietet Vergünstigungen, die andere Kooperationsräume nicht bieten können - Duschen mit hochwertigen Schönheitsprodukten und Veranstaltungen mit großen Namen wie der Parlaments-Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez.
Kritiker von The Wing wiesen schnell auf die mangelnde Diversity dort hin, aber die Expansion und Popularität des Unternehmens hat ein ganz anderes Thema aufgeworfen, das nie zu erwarten war: Heterosexuelle Männer, die reinkommen und sich dort aufhalten wollten.
Sicher, es ist für Männer nicht gegen die Regeln, sich in dieser Damenwelt aufzuhalten, die in den USA zwischen 185 und 250 Dollar im Monat kostet. Aber nur, weil das Unternehmen Männer aus gesetzlichen Gründen nicht verbieten kann.
"Es gibt normalerweise mindestens einen [Mann], wenn ich zu Besuch bin", sagt Kaitlin Phillips, 29, seit zwei Jahren New Yorker Mitglied von The Wing. "Es ist bizarr, sich dafür zu entscheiden, einen Raum einzunehmen, den Frauen speziell für sich selbst wollten. Klassischer patriarchalischer Berechtigungskomplex."
Vermutlich. Dass Frauen in Sphären eindringen wollen, in denen Männer unter sich bleiben möchten, kommt ja auch praktisch nie vor. Dass diese Kerle sich ernsthaft dieselben Rechte wie Frauen anmaßen, beweist, wie minderwertig sie sind.
"Zuerst war es ein schriller Missklang", sagt ein 30-jähriges, langjähriges New Yorker Mitglied, das darum bat, nicht genannt zu werden. "Es begann vor etwa einem Jahr und es wird immer schlimmer. Ein Typ hat mich sogar vor ein paar Wochen angegafft. Der ganze Zweck des Raumes ist es, sich nicht mit so etwas herumschlagen zu müssen."
(...) Zahlreiche kalifornische Mitglieder berichten der New York Post, dass das Phänomen außer Kontrolle gerät.
"Es ist einfach ärgerlich", sagt Caitlin White, eine 31-jährige West-Hollywood-Mitarbeiterin, die jeden Tag mindestens einen Mann an diesem Ort arbeiten sieht. "Warum müssen Männer da sein? Warum können sie den Geist des Ortes nicht respektieren? Männer müssen alles haben."
Der Artikel liest sich wie eine Parodie auf rassistische Weiße, die ihre Viertel frei von schwarzen Nachbarn halten wollen; er ist aber offenbar ernst gemeint. Und da wundert sich die "Süddeutsche Zeitung", dass Maskulisten Männerfeindlichkeit mit Rassismus und anderen Erscheinungsformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vergleichen ...
8. Großbritannien debattiert: Sollte der Weihnachtsmann genderneutral oder weiblich werden?
9. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute zu einem in der "Zeit" veröffentlichten Artikel:
Erst mal nichts besonderes. Frauen sind total benachteiligt, wir brauchen mehr Gleichstellung, bla bla.
Dann habe ich mir aber auf Anraten des Leserforums die im Artikel erwähnte Studie des Weltwirtschaftsforums [WEF] angesehen.
Und das haut mich dann doch um. Das WEF hat einen Score entwickelt, wonach sie Gleichberechtigung messen. So weit so gut. Die Idee also ist, wir dividieren eine Kennzahl (meist als Prozentangabe) der Frauen durch die der Männer. Wenn also 90% der Männer und 90% der Frauen einen Schulabschluss machen, ergibt die Division 1 und das System gilt als gerecht. Würden 25% der Frauen und 75% der Männer einen Schulabschluss machen, ergibt die Zahl 0,33333 und das System ist ungerecht.
Nun sollte man denken, dass wenn 75% der Frauen und 25% der Männer einen Abschluss machen würden, als Zahl eine 3 rauskommt und das System ebenfalls ungerecht wäre. Aber Pustekuchen. Wenn die Statistik zugunsten der Frauen ausschlägt, wird der Score einfach auf 1 gesetzt und das System gild als wunderbar perfekt und gleichberechtigt.
Das hat natürlich den Vorteil, dass der Score immer unter 1 bleiben wird, solange auch nur ein Feld bleibt, in dem die Männer besser dastehen (asymptotische Annäherung nennt sich das). Wir lernen also: Das WEF wird auch in 1000 Jahren noch zu berichten wissen, dass Frauen benachteiligt sind. Wir lernen weiter: Wenn Männer benachteiligt werden, ist das kein Problem. Dann wird einfach definiert, es sei gut.
Aber es kommt noch etwas dicker. Bei der Lebenserwartung wird dann doch eine Zahl über 1 ausgegeben. Wir lernen also hier. Je kürzer der Mann im Verhältnis zur Frau lebt, umso gerechter ist eine Gesellschaft.
Zum selben Thema hat ein Männerechtler den Journalisten Jan Fleischhauer angeschrieben:
"Sehr geehrter Herr Fleischhauer,
wie Sie sicher mitbekommen haben, wurde vom Weltwirtschaftsforum jetzt wieder der jährliche Global Gender Gap Report veröffentlicht. Ich wende mich deshalb an Sie, weil es mich nervt dass in den Medien keinerlei Kritik an diesem Report auftaucht. Dabei gibt es an der Methodik Grundsätzliches zu kritisieren. Bei der Erstellung des Reports wird nämlich so vorgegangen, dass es Punktabzüge gibt, wenn in einem untersuchten Bereich Ungleichheit mit einer schwächeren Stellung der Frauen vorliegt. Liegt aber in einem Bereich Ungleichheit mit einer schwächeren Stellung des männlichen Geschlechts vor, wird das genauso bewertet wie Gleichheit.
Diese Methodik ist an sich kein Geheimnis. Sie wird im Report selber so beschrieben. Und selbst wenn man sich nicht die Mühe macht, im über 200 Seiten starken Report nach der Beschreibung der Methodik zu suchen, findet man diesen Kritikpunkt relativ schnell, wenn man mal kurz auf Wikipedia vorbeischaut (was nach meinem Wissen eigentlich viele Journalisten tun). Da Sie ja bekanntlich mit den politischen Linken auf Kriegsfuß stehen (ich selbst sehe mich nicht als Konservativen, betrachte die Linken in ihrer jetzigen Verfassung aber auch sehr kritisch) und der Diskurs über Gender und Gleichstellung ja überwiegend von der linken Seite aus geprägt wird, hoffe ich dass Sie jetzt mal der Ausnahme-Journalist sein werden, der diesen Kritikpunkt aufgreift."
Jan Fleischhauer habe darauf geantwortet mit: "Danke für den Hinweis. Dem gehe ich nach."
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