Mittwoch, September 11, 2019

Neu im Spielwarenladen: Feministisches Monopoly – News vom 11. September 2019

1. Der Nachrichtensender CNN berichtet über das Neuste auf dem Spielemarkt:

Eines der bekanntesten Brettspiele Amerikas bekommt ein Upgrade. Hasbro stellt ein neues Spiel vor, das die Ermächtigung der Frauen feiert – "Ms. Monopoly", wobei zum ersten Mal in der Geschichte von Monopoly ein neues Maskottchen auf dem Cover des Spiels zu sehen sein wird. Der besondere Kniff? Bei "Ms. Monopoly" erhalten Spielerinnen mehr Geld.


Der Grundgedanke mancher feministischer Strömungen ist den Machern also klar geworden.

Im Gegensatz zum klassischen Spiel sammeln Frauen 240 Monopoly-Bucks, wenn sie "go" passieren, während männliche Spieler die üblichen 200 sammeln. Die Idee ist, ein Spiel zu schaffen, in dem Frauen mehr verdienen als Männer – laut Hasbro das erste Spiel, wo dies der Fall ist. (...) "Aber keine Sorge, wenn Männer ihre Karten richtig spielen, können sie auch mehr Geld verdienen."


Und wenn die Männer trotz aller Frauenförderung gewinnen, nennt man es "Patriarchat"?

Anstatt Grundtücke zu kaufen, können die Spieler hier in Erfindungen investieren, die von Frauen gemacht wurden - Dinge wie Wi-Fi und Schokoladenplätzchen.


Das feministische Monopoly scheint mehr satirisch gemeint zu sein, wenn man sich die Spiele anschaut, in deren Reihe es sich einfügt:

Die Ankündigung von "Ms. Monopoly" erfolgt einige Wochen, nachdem das Unternehmen Kritik an "Monopoly Socialism" erhalten hat - ein augenzwinkerndes Spiel, das die Debatte über seinen leichtfertigen Umgang mit dem Sozialismus entfachte. Hasbro präsentierte 2018 auch "Monopoly für Millennials" und machte sich über stereotype Millenniums-Trends wie Avocadotoast und Veganismus lustig.


Bei beiden Spielen wäre ich augenblicklich dabei.

Auf Twitter erhält die feministische Monopoly-Variante kreative Verbesserungsvorschläge wie beispielsweise diesen von einer jungen Dame namens Michelle Malkin:

Statt einer Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte können Frauen eine Steckt-sie-ins-Gefängnis-Karte mit falschen #MeToo Behauptungen gegen Männer spielen und danach durch Multi-Millionen-Dollar-Zivilprozesse und -Buchgeschäfte profitieren.


Einige kritisieren auch, dass das feministische Monopoly Mädchen die Botschaft vermittle: "Du kannst im Leben nur gewinnen, wenn du von Anfang an einen unfairen Vorteil genießt, und deshalb wird dich jeder dafür hassen."



2. Die Frankfurter Allgemeine preist in einem aktuellen Artikel die Männer, die als mutige Unternehmensgründer die Frauen in diesem Bereich weit hinter sich lassen und durch ihren Einfallsreichtum und ihre Kühnheit zahllose Arbeitsplätze für beide Geschlechter schaffen. Dass nur 4 Prozent der seit dem Jahr 2008 aus der Taufe gehobenen Start-ups von Frauen gegründet wurden, sei armselig und zeige bedauerliche Mängel beim weiblichen Geschlecht. Schlimmer noch: Versuchen sich Frauen doch einmal mit der Unternehmensgründung, wirken sie auf Investoren oft wenig vertrauenswürdig und außerdem naiv.

Nein, ich mache natürlich nur Spaß, Journanlisten unserer Leitmedien können nicht einmal mehr so DENKEN: Tatsächlich werden Gründerinnen natürlich "abgehängt", dadurch entgehe der Wirtschaft anormes Potential, es werde bei diesem Tempo bis zum Jahr 2139 dauern, bis endlich Gleichstellung zwischen den Geschlechtern herrsche, Deutschland hinke in Sachen Diversität hinterher, obwohl Frauen natürlich auch als Existenzgründer Männern überlegen sind und so weiter und so fort, die übliche Litanei. Die "Frankfurter Allgemeine" und Alice Schwarzers "Emma" sind hier kaum noch zu unterscheiden. Überraschend ist allenfalls, dass weder eine Quotierung bei Unternehmensgründungen, noch eine Bestrafung der männlichen Firmengründer gefordert wird.



3. Eine weitere geschlechtsbezogene Neid-Debatte findet in der Schweiz statt: In Abteilen der ersten Klasse sitzen vor allem arrogante, alte Männer, behauptet die Ex-Juso-Chefin Tamara Funiciello, die deshalb die erste Klasse komplett abschaffen möchte.



4. "Ältere Männer versauen die Diskussionskultur im Internet", findet Jakob Augstein, weil sie immer nur schimpfen würden, statt so freundlich zu sein wie beispielsweise die jungen Frauen von Fridays for Future. Früher sei die Diskussionskultur besser gewesen – obwohl die alten weißen Männer damals an den Schaltstellen in den Medien saßen.

Haben ältere Männer heute vielleicht einen Grund für ihren Unmut? Leider formuliert Augstein das nicht geschlechtsbezogen, sondern nur vage und allgemein:

Die Probleme sind da draußen - und die spiegeln sich nur bei uns. Wir bilden nur ab, was bei euch los ist. Das ist ein sehr wichtiger Gedanke. Wenn sich die Debatte im Netz verschärft, deutet das auf eine verschärfte soziale Situation in der Gesellschaft.


Leider gelingt es Augstein, sich innerhalb weniger Absätze selbst zu widersprechen. Zuerst heißt es bei ihm:

Leute aus anderen Generationen können mit diesen Dynamiken nämlich nicht umgehen. Wenn Sie nicht digital sozialisiert sind, fliegt Ihnen das Netz einfach um die Ohren. Dann halten Sie dessen Kraft nicht aus, haben nicht die Selbstdisziplin und Achtsamkeit, die es braucht.


Kurz darauf erklärt Augstein zu den ""Rechten", die er als "alt" identifiziert:

Die so genannten Rechten nutzen das Netz für ihre rechte "Revolution" viel, viel besser als liberale, demokratische und linke Kräfte. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass sich das Netz als Werkzeug zunächst besser als Knüppel denn als Feder eignet. (...) Die Rechten haben innerhalb weniger Jahre das politische Feld komplett umgepflügt. Sie haben Diskurselemente in die Debatte eingepflanzt, die zuvor völlig unvorstellbar waren. Es ist ihnen gelungen, die politische und sozio-kulturelle Landschaft in kurzer Zeit total zu verändern. Wenn das keine Revolution ist.


Immerhin macht sich Augstein keine Illusionen, dass die Grünen politisch irgendwo "links" stünden.

Zur Rettung der Diskussionskultur im Internet fordert Augstein "Selbstertüchtigung und Selbsterziehung des Einzelnen". Aber warum sollten alte rechte Männer das tun, wenn sie Augsteins Logik nach mit ihrem Verhalten durchaus erfolgreich sind? Noch mal genauer darüber nachzudenken, welche Thesen man eigentlich vertritt und wie man sie miteinander in Übereinkunft bringen könnte, hätte Augstein nicht geschadet. Andererseits: Reicht ja für eine Dokumentation auf 3sat. Auch wenn die nur die eigenen Anhänger überzeugt.



5. Auf "Geschlechterallerlei" beschäftigt sich Jonas mit der zweifelhaften feministischen Rhetorik von Annette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauenunion (CDU). Fazit der Analyse.

Undemokratische bzw. zweifelhaft demokratische Staaten und massenhafte Männervernichtung gelten der Frauenunion unter Widmann-Mauz als Vorzeigebeispiele für "Gleichberechtigung".




6. Im Herbst letzten Jahres überboten sich viele Leitmedien in Empörung darüber, dass der US-Politiker Brett Kavanaugh nach einer quälenden Anhörung zum Richter des Obersten Gerichtshofes ernannt wurde, obwohl Christine Blasey Ford plötzlich behauptete, Kavanaugh sei ihr gegenüber als Teenager sexuell übergriffig gewesen. Inzwischen berichtet das renomierte Nachrichtenmagazin Newsweek über neue Enthüllungen, was die Anschuldigungen gegen Kavanaugh angeht:

Ein Video, das in den sozialen Medien zirkuliert, zeigt Christine Blasey Fords Rechtsanwältin [Debra Katz], wie sie den Teilnehmern einer feministischen Konferenz erklärt, dass die Aussage ihrer Klientin gegen den jetzigen Obersten Bundesrichter Brett Kavanaugh ein politisch motivierter Schachzug war, um "Roe v. Wade", [ein Präzedenzurteil zur Durchsetzung des Abtreibungsrechts,] zu schützen.

Konservative wettern gegen Kommentare, die die Anwältin Debra Katz im April in ihrer Grundsatzrede auf der Feministischen Rechtstheoriekonferenz der Universität Baltimore über Kavanaughs umstrittenen Bestätigungsprozess geäußert hat. (...) Anlässlich des Themas "Angewandter Feminismus und #MeToo" sagte Katz zu den Teilnehmern: "Nach diesen Anhörungen glaube ich, dass Christines Aussage mehr Gutes bewirkt hat als frauenfeindliche Republikaner an Schaden angerichtet haben, indem sie Kavanaugh als Bundesrichter zugelassen haben."

Die selbsternannte "Aktivistin für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit" fuhr fort: "Wir werden einen konservativen [Bundesrichter] haben ... Wahlen haben nun mal Konsequenzen. Aber er wird immer ein Sternchen neben seinem Namen stehen haben. Wenn er sich Roe v. Wade vornimmt, werden wir wissen, wer er ist, wir kennen seinen Charakter, und wir wissen, was ihn motiviert, und das ist wichtig; es ist wichtig, dass wir es wissen, und das ist Teil dessen, was Christine motiviert hat."

(...) Ein Reporter des "American Lawyer Magazine", Ryan Lovelace, hat letzte Woche ein Buch mit dem Titel "Search and Destroy: Inside the Campaign against Brett Kavanaugh" veröffentlicht, in dem er Katz als parteiische, politisch motivierte Feministin darstellt, die Ford ermutigte, Kavanaugh zu verleumden.

Kavanaugh wurde mit 50 zu 48 Stimmen von Senatoren am 6. Oktober bestätigt. Lovelaces Buch behauptet, dass Katz wütend auf die weißen Männer war, die für den Bestätigungsprozess des Senats verantwortlich waren, und dass sie mit ihnen aus ideologischen Gründen ein Hühnchen zu rupfen hatte, als sie versuchte, einen Konservativen vom Obersten Bundesgericht fernzuhalten.

Mit den Worten von Lovelace: "Fords Publikum war nicht der Senat, wie Katz zuvor angedeutet hatte, sondern das amerikanische Volk. Wenn die Bürger überzeugt werden konnten, dass Richter Kavanaugh ein Triebtäter war, dann würden sie ein zukünftiges Urteil dieses Gerichts vielleicht nicht akzeptieren, wenn es das Abtreibungsrecht wieder einschränkte, das durch "Roe v. Wade" herbeigeführt worden war. Hätte der Senat die wirkliche Motivation von Ford verstanden, wie sie von Katz beschrieben wurde, hätte er den Druck, den die 'organisierten Kräfte' ausübten, besser einschätzen können."

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