Donnerstag, September 05, 2019

Apotheken-Umschau?? Unsere Top-Meldung heute ist die APOTHEKEN-UMSCHAU??? – News vom 5. September 2019

1. Alle, von der SPD bis zur IG Metall oder der "Zeit", wollen immer jünger und weiblicher werden. Nur die Apotheken Umschau will jünger und männlicher werden:

Künftig soll es in der Rubrik "Männersache" um Gesundheitsthemen gehen, die vor allem die Männer betreffen. So wird beispielsweise – illustriert mit einem Comic grummelig dreinschauender Spermien, die erst "Upps" sagen und dann "Hurra!" – das Thema "Müde Spermien" behandelt.

"Wir haben die Männer bislang vielleicht ein bisschen wenig beachtet", sagte Haltmeier. Das solle sich künftig ändern. "Wir werden die Themen gendergerecht aufarbeiten." Die sogenannten Männerthemen sollen "kantiger" und "nicht so bierernst" präsentiert werden.




2. Die Bundesregierung will ihr Gesetz zur Frauenquote verschärfen.



3. Klara Gleywitz aus Brandenburg kandidiert mit Olaf Scholz um den SPD-Vorsitz. Im Interview mit der "Zeit" positioniert sie sich als Feministin:

Ich habe in Brandenburg das erste Gesetz auf den Weg gebracht, nach dem künftig Frauen und Männer zu gleichen Teilen im Landtag vertreten sein müssen. Feminismus umfasst für mich viele Themen: Er will Diskriminierungen abbauen, da sind wir schon weit vorangekommen in den vergangenen Jahren. (...) Ein interessanter Unterschied ist: in Ostdeutschland gibt es nicht diese Sensibilität für Sprache, hier kann es Ihnen passieren, dass Frauen sich heute noch vorstellen mit dem Hinweis: Ich bin Lehrer, ich bin Ingenieur – und gar nichts dabei finden. Aber von westdeutschen Frauen haben wir gelernt, dass eine bewusste Sprache wichtig ist, um auch etwas in Köpfen zu verändern.




4. In Gedenken an engagierte und mutige Frauen, die dauerhaft im Gedächtnis der Stadt bleiben sollen, wird Hamburg drei Verkehrsflächen umbenennen und ihnen die Namen dieser Frauen geben, die für ihre historischen Verdienste bislang zu wenig gewürdigt wurden:

Auf St. Pauli soll zukünftig der Name von Betty Heine (1771-1859) die einmündende Wegfläche von der Talstraße in die Hein-Hoyer-Straße zieren. Die Mutter des Dichters Heinrich Heine sei dem Gedanken der Aufklärung verpflichtet gewesen, erklärte die Kulturbehörde. Die Hochzeit mit ihrem Mann Salomon habe sie gegen den Willen der jüdischen Gemeinde durchgesetzt.

Die Fläche am Endstück der Leo-Leistikow-Allee im Stadtteil Uhlenhorst soll bald den Namen Emily-Ruete-Platz bekommen. Die Lehrerin und Buchautorin (1844-1924) war als Prinzessin von Oman und Sansibar aufgewachsen. Sie floh nach Angaben der Kulturbehörde nach Deutschland, um den Kaufmann Rudolph Heinrich Ruete zu heiraten. Ihr Erstlingswerk sei die erste Autobiographie einer Araberin in der Literaturgeschichte gewesen.


Das macht nachdenklich: Wie sich die Weltgeschichte wohl ohne diese großen Leistungen entwickelt hätte?



5. Der Daily Telegraph berichtet:

Ein Bezirksrat in Ostfrankreich wurde mit einer Geldstrafe von 90.000 € belegt, weil er zu viele Frauen in sein Führungsteam berufen hat, was gegen die Gesetze zur Gleichstellung der Geschlechter im öffentlichen Sektor verstößt.

Öffentliche Einrichtungen werden in der Regel wegen Nichteinhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen 40-prozentigen Quote von Frauen in Spitzenpositionen nach einem Paritätsgesetz von 2012 bestraft. Dies ist das erste Mal, dass ein staatliches Organ dafür bestraft wird, dass es mehr als 60 Prozent Frauen in Führungspositionen berufen hat. Nur wenigen Arbeitgebern war bekannt, dass die Höchstgrenze sowohl für Frauen als auch für Männer gelten könnte.

Jean-François Debat, der Vorsitzende des Rates von Bourg-en-Bresse, sieht keinen Anlass, sich zu entschuldigen. "Ich finde es komisch, aus diesem Grund bestraft zu werden", sagte er. "Ich halte mich nicht nur an unsere Vereinbarungen, sondern bin auch stolz darauf, so viele Frauen in unseren Führungsteams zu haben."

Nach Angaben der örtlichen Präfektur hat der Bezirksrat vier Frauen für jeden Mann in einem höheren Amt ernannt.

Debat plant, an die Regierung zu appellieren, die Geldbuße aufzuheben. "Unser Rat verdient es, dass man ihm applaudiert und nicht, dass man ihn bestraft."




6. Die Post und anderes Feedback. Einer meiner Leser hat mich auf dieses halbstündige Interview hingewiesen, in dem die Kriminalpsychologin Lydia Benecke erklärt, warum weibliche Psychopathinnen oft unsichtbar bleiben, was Sexisten dabei hilft zu propagieren, dass "das Böse" auf Männer begrenzt sei. Wer keine volle halbe Stunde Zeit hat: Die letzten drei Minuten des Interviews, speziell zum Thema "sexueller Missbrauch", sind aussagestark genug. Offenkundig haben wir Maskulisten noch viel Arbeit vor uns.

Herzlichen Dank bei dieser Gelegenheit an den Leser, der mir zum Fünfzigsten Benneckes Buch "Psychopathinnen" geschenkt hat. Ich habe es inzwischen mit Interesse gelesen. Dasselbe gilt (neben anderen Büchern ohne Gender-Zusammenhang) auch für das Buch "Die Teufelin steckt im Detail", in dem auch MANNdat, Michael Kleins Blog "Kritische Wissenschaft" und Genderama erwähnt werden – übrigens durchgehend neutral statt abwertend. Wir werden inzwischen also auch von Wissenschaftlern wahrgenommen; die feministische und Genderszene grenzt uns lediglich aus, um einer offenen Debatte zu entgehen, bei der sie nicht gewinnen kann.

Und schließlich hat mein Leser Peter Müller die erste Rezension meines Buches "Feindbild weiße Männer" verfasst:

Seit den 1970er Jahren hat die Linke wie die Rechte vor allem auf Identitätspolitik aufgesattelt. Erst seit Kurzem wird linke Identitätspolitik auch von linken und liberalen Protagonisten selbst kritisiert. Dabei wird offensichtlich, dass linke wie rechte Identitätspolitik partikularistisch ist und nicht durch universale Normen und Werte, die demzufolge für alle Menschen Geltung beanspruchen, geleitet wird. Das führt dazu, dass antirassistische und antisexistische Politik in ihr Gegenteil umschlagen kann und selbst Rassismus und Sexismus produziert. Das Buch zeigt am Feindbild des "weissen Mannes" minutiös auf, wie gewisse Spielarten der linken Identitätspolitik zur Gegenaufklärung verkommen. Ein wichtiges Buch, das ich gerne weiterempfehlen kann!

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