Freitag, April 19, 2019

Väter sauer auf Obama, Helden von Notre Dame, feministischer James Bond, Selbstmord nach Beschneidung – News vom 19. April 2019

1. Nachdem Michelle Obama erklärte, Donald Trump sei genauso verantwortungslos und schädlich für die USA wie ein Scheidungsvater für seine Kinder, sind mehrere Väter über diesen Vergleich verärgert.

Die Nachrichtensprecherin Tomi Lahren warf Michelle Obama "umgekehrten Sexismus" vor:

"Michelle Obama wird unglaublich geschmacklos. Mit dieser Sprache den Präsidenten anzugreifen: Ich bin nicht besonders schockiert oder überrascht, aber ich werde eines sagen: Können Sie sich vorstellen, dass ein Konservativer jemanden auf eine abfällige Weise mit einer alleinerziehenden Mutter vergleichen würde? Es gäbe Empörung, es gäbe einen Backlash, es wäre ein Riesenthema in den sozialen Medien. Es würde massenhaft zu Entrüstung kommen. Aber weil Michelle Obama eben Michelle Obama ist – sie ist eine Demokratin und sie hat den Nachnamen Obama – kommt sie damit durch. In Wirklichkeit erniedrigt sie jedoch nicht nur Donald Trump, sondern auch all die geschiedenen Väter und Single-Väter da draußen, die einen tollen Job machen."


Ob die Demokratische Partei in den USA jemals begreifen wird, dass es nicht reicht, den politischen Gegner für hoffnungslos minderwertig und sich selbst für Lichtgestalten zu halten und das bei jeder Gelegenheit zu zeigen? Es wird zum Eigentor, wenn man so auftritt, als hätte man im Gegensatz zu den rassistisch-sexistischen Trump-Wählern die Toleranz gepachtet, um tatsächlich nicht mal über Scheidungsväter sprechen zu können, ohne abfällig zu werden.



2. Das Neueste vom toxischen Auslaufmodell: Für die Rettung der Notre Dame haben zwanzig Männer ihr Leben riskiert – zwanzig Männer, die in den "Genderstudien" wohl eher nicht vorkommen werden.

In deutschen Medien werden die Helden ohnehin nicht als "Feuerwehrmänner" (sexistisch) sondern als "Feuerwehrleute" (politisch korrekt) bezeichnet. Das ist auch vollkommen berechtigt bei den vielen Frauen unter ihnen, die man etwa auf diesem Foto sieht.

Aber gut: Wer Feuerwehrleute haben möchte, von denen die Hälfte weiblich sind, dem bleibt immer noch die feministische Shondaland-Serienwelt, bekannt für ihren gnadenlosen Realismus.



3. Eine ebenfalls feministische Autorin soll den nächsten James-Bond-Film für die MeToo-Ära schreiben:

In einer Handlung, die in Betracht gezogen wird, ging Craigs alternder Bond in den Ruhestand und lebt jetzt auf Jamaika. (...) Die Nummer 007 wurde von einem neuen Agenten - einer Frau - übernommen, die sich auf eine Mission begibt, die Bond zwingt, aus dem Ruhestand zu kommen. Trotz des legendären Rufs von Bond als Frauenheld schafft es die neue 007, seinem Charme zu widerstehen.




4. Die britische BBC berichtet ausführlich über einen jungen Mann, der sich nach seiner Beschneidung umgebracht hat, weil er die Folgen nicht ertragen konnte.



5. Das Blog Apokolokynthose legt eine weitere Liste vor: Maskulistin in 40 Schritten.



6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Hi, mein lieber Arne,

eben grad auf den "ZEIT"-Seiten diesen Artikel über sexuelle Belästigung gefunden.

Im Wesentlichen ist er eine kurze, überblicksartige Zusammenfassung eines recht umfassenden englischsprachigen Dokuments. Es dokumentiert eindrucksvoll eine bestimmte Sichtweise auf die Debatte und gibt viele praktische Empfehlungen für betroffene Frauen.

Vor allem in der Existenz von Hierarchien, in der Kompetenz und dem guten Ruf eines Mannes, aber auch dem Auftreten dessen, was man als klassische Verführungstechniken bezeichnen könnte, vor allem aber auch, wenn das "Opfer" selbst es als gar nicht so schlimm empfindet, werden bereits unhintergehbare Vorbedingungen für sexuelle Belästigung gesehen.


In der Tat: Der gute Ruf eines Mannes wird in dem "Zeit"-Artkel tatsächlich als "red flag", also als Alarmsignal, für eine "toxische Umgebung" bezeichnet.

Besonders interessant finde ich, dass gegen Ende besonderer Wert darauf gelegt wird, dass die "unbeteiligten Beobachter" eine besondere Aufgabe und Verantwortung hätten, solche Situationen zu verhindern. Da stellt sich mir die Frage, ob der Weg in Richtung einer möglichen weiteren Verschärfung des Sexualstrafrechts dahin gehen könnte, dass eine Art Straftatbestand für unbeteiligte Beobachter eingeführt wird nach dem Muster etwa der "unterlassenen Hilfeleistung".

Danke dir wieder einmal für all deine tolle und wichtige Arbeit, insbesondere für deinen Mut und Zivilcourage!

Herzliche Grüße und die besten Wünsche für ein schönes Osterfest!


Das wünsche ich euch allen auch.

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