SPD-Europawahlprogramm, Diskriminierung ohne Opfer, Hollywood-Sexkult – News vom 10. April 2019
1. Der Bayernkurier setzt sich mit dem Programm der Sozialdemokraten zur Europawahl auseinander:
Ein wenig amüsieren darf man sich also beim SPD-Europawahlprogramm – und wundern. Etwa über die Prioritäten. Exakt in der Mitte des 32-seitigen Dokuments steht Kapitel V. über: "Weiter vorwärts mit der Gleichstellung". Aber dabei geht es fast weniger um die Frauen. Dafür sehr ausführlich um "die Rechte und die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Intersexuellen und queeren Personen" – abgekürzt als "LSBTIQ-" oder "LGBTIQ-Menschen". Deren Rechte und Gleichstellung, betonen die Sozialdemokraten, gehörten "zu den Grundwerten der Europäischen Union und zum Grundpfeiler der europäischen Identität". Das Thema "Gewalt gegen Frauen stoppen" kommt im SPD-Europawahlprogramm erst danach. Von politische "Randthemen" wie Umwelt, Mobilität oder Sicherheit ganz zu schweigen.
Und von Randthemen wie Gewalt gegen Männer erst recht. Die Forderung "Gewalt stoppen" muss bei den Spezialdemokraten bis heute die Einschränkung "Gewalt gegen Frauen" enthalten.
2. Apropos sonderbare Gewichtung: Begleitet von immenser medialer Aufmerksamkeit wird seit Anfang des Jahres die Möglichkeit angeboten, im Geburtenregister statt nur "männlich" und "weiblich" auch "divers" einzutragen. Die Kieler Nachrichten haben sich angeschaut, wie viele neue Einträge dieser Art es seitdem im eigenen Bundesland eigentlich gibt. Die ernüchternde Erkenntnis: keinen einzigen.
3. Die Schauspielerin Allison Mack ("Smallville") räumte vor einem New Yorker Bundesgericht ein, einer organisierten kriminellen Vereinigung angehört und sich zur Erpressung verschworen zu haben. Sie soll für ihren Freund Keith Raniere junge Frauen in die Organisation gelockt und sie dort zum Sex mit Männern und Frauen gezwungen haben. Das Urteil soll am 11. September verkündet werden. Der Schauspielerin drohen bis zu 40 Jahre Gefängnis. Reaktionen von MeToo habe ich bei der Recherche nicht gefunden.
4. Der Schauspieler Richard Madden ("Game of Thrones", "Bodyguard") weist darauf hin, dass männliche Schauspieler genauso stark wie Frauen unter Druck gesetzt werden, für Nacktszenen möglichst viel Gewicht zu verlieren.
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