Geschlechterpopulismus – News vom 20. April 2019
1. In dem auf Telepolis veröffentlichten Artikel "Geschlechterpopulismus" argumentiert Thomas Moser gegen die Forderung nach einer Frauenquote im Parlament und vertritt dabei Positionen des linken Maskulismus:
Die Konformierung sozialer Individuen zu einer gemeinsamen Gruppe qua Geschlecht ist ein Konstrukt. Hier findet keine Dekonstruktion der Geschlechter-Frage statt, sondern ihre Restauration.
Deswegen habe ich, obwohl Mann, auch nichts davon, dass eine Bundestagsmehrheit aus Männern besteht. Die verfolgen nämlich ganz andere Interessen als es meine sind. Und das hat Allgemeingültigkeit: Trotz Männer-Mehrheit in den Parlamenten werden die sozialen Belange einer großen Mehrheit der Männer dort nicht vertreten. "Mann sein" ist also keine politische Kategorie, "Frau sein" genauso wenig - siehe oben.
(...) Was bleibt, ist, dass sich allgemein weniger Frauen als Männer um ein Mandat bewerben. Frauen haben wie Männer das aktive (wählen) und das passive (gewählt werden) Wahlrecht. Woran liegt es also, dass weniger von ihnen Abgeordnete werden?
Es liege an der "strukturellen Benachteiligung" von Frauen, heißt es. Die Forderung nach Parität zieht ihren Antrieb aus dieser Behauptung. Strukturelle Benachteiligungen existieren im Kapitalismus in vielfältiger Weise. Sie treffen aber nicht automatisch jede Frau, und vor allem treffen sie nicht ausschließlich Frauen. Das zu behaupten oder zu suggerieren, ist purer Geschlechtspopulismus. Auch andere gesellschaftliche Gruppen werden benachteiligt: Migranten, Behinderte, Alte - und selbstverständlich auch Männer.
Wenn beispielsweise unter den Hunderttausenden von Obdachlosen, die unter den Brücken liegen, vor allem Männer sind ("weiße Männer"!), dann muss ganz offensichtlich auch hier eine besondere Benachteiligung bestehen. Nur über die prekäre Lage von Frauen zu reden und nicht über die von Männern, heißt aus einem allgemeinen sozialen Problem ein halbes zu machen.
Und wenn Frauen per Gesetz in die Parlamente delegiert werden sollen, weil sie strukturell benachteiligt sind - wer vertritt dann die strukturell benachteiligten Männer, die auf der Straße leben?
(...) Die Geschlechterfrage verdrängt die soziale Frage. Und man könnte auf die Idee kommen, das sei bezweckt.
2. Der Schwule Christopher W. soll von Rechtsextremen zu Tode gefoltert worden sein.
3. Mit der Parole "Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit" treten die Grünen zur Europawahl an. Gut, dass wir die Männer aus dem Slogan eleiminiert haben: "Brüderlichkeit" wäre allzu toxisch gewesen.
4. Junge Menschen hören deshalb so selten klassische Musik, weil deren bekannteste Vertreter alte weiße Männer wie Mozart, Bach und Beethoven sind, glaubt eine Direktorin der Londoner Royal Albert Hall.
5. Hass auf Männer kann tödlich sein.
6. Auch Desinteresse an den Problemen von Männern kann tödlich sein. Warum ignorieren unsere Politiker das Thema Männergesundheit? fragt der britische Telegraph. Vor kurzem wies die Weltgesundheitsorganisation darauf hin, dass ein 30jähriger Mann ein 50 Prozent höheres Risiko als eine 30jährige Frau hat, an einer nicht-ansteckenden Krankheit wie Krebs zu sterben, bevor er 70 ist. Aber trotz solcher Erkenntnisse und obwohl Männer weltweit mehrere Jahre früher sterben als Frauen, gibt es nur in drei Ländern (Australien, Brasilien und Irland) eine Gesundheitspolitik speziell auch für das männliche Geschlecht.
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