Männeraktivisten, Johnny Depp, Sexualtäterinnen – News vom 4. März 2019
1.
Markus Theunert und seine Männeraktivisten gehen vielen Männern auf die Nerven. Aber die Bilanz ihrer Lobbyarbeit lässt sich sehen. Nun steht der nächste Streich an: ein Vaterschaftsurlaub.
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2. Das Bundesforum Männer hat das Männerberatungsnetzwerk übernommen. Tristan Rosenkranz, Mitbegründer des Netzwerks, kommentiert.
3. Der Schauspieler Johnny Depp reicht eine auf 50 Millionen bezifferte Klage gegen seine Ex-Partnerin ein, das Model Amber Heard, weil sie ihn als Täter bei häuslicher Gewalt erscheinen ließ. Heards Behauptungen erschienen schon vor Jahren als ausgesprochen zweifelhaft; damals zog sie die Vorwürfe schließlich zurück.
4. Im kanadischen Calgary Herald beklagt ein männliches Opfer weiblicher Sexualgewalt, dass weibliche Täter bei der MeToo-Kampagne kein Thema sind:
Nicht, weil es sie nicht gibt, sondern weil die Gesellschaft nicht bereit ist, sie zu hören. Das würde eine unbequeme Umgestaltung der Geschlechterstereotypen erfordern. Es ist viel einfacher, Sexualtäter in die Reihen der betrunkenen Verbindungsburschen, Hollywood-Mogulen und gruseligen Männer in weißen Kastenwagen zu verbannen. Es ist viel beängstigender, sich vorzustellen, wie ein Teenagermädchen ein Kind, das an einem sonnigen Sommertag draußen spielt, mit dem Versprechen von Spielen in ihr Haus lockt, nur um es in einem Schrank sexuell zu missbrauchen, wie es mir passiert ist. Es war das Ereignis, bei dem meine Kindheit starb und das Schockwellen durch den Rest meines Lebens schickte. Ich brauchte 30 Jahre, um mich mit dem Trauma auseinanderzusetzen. Es ist ein Fleck, der nie verschwindet. Ein Schatten, der den sonnigsten Tag verdunkelt.
Leider ist meine Geschichte nicht einzigartig. Auch weibliche Sexualstraftäter sind es nicht. Es ist einfacher zu behaupten, dass Babysitter keine Hintergedanken haben oder dass Lehrerinnen nur an dem Verstand ihrer Schüler interessiert sind. Es ist schwer, sich eine Frau Bill Cosby oder eine Frau Harvey Weinstein vorzustellen. Aber es gibt weibliche Sexualprädatoren und Pädophile, und das Trauma, das sie verursachen, ist real und lebensvernichtend.
5. Die Post. Einer meiner Leser spricht drei Punkte an, die ihn, wie er schreibt, schon seit längerer Zeit beschäftigen:
1.) Warum ist es heutzutage eigentlich selbstverständlich, dass sich Männer (mindestens) paritätisch an der Haushaltsarbeit beteiligen, während alle handwerklichen Tätigkeiten, zum Beispiel rund ums Haus - wie auch viele weitere oft unangenehme, anstrengende Tätigkeiten - weiterhin fast nie von Frauen erledigt werden, es geradezu beleidigend wirkt, sowas zu fordern, kein Systemmedium darüber debattiert und Millionen Männer das alles für völlig in Ordnung halten und durch das eigene Verhalten sogar stützen?
2.) Ich habe den Verdacht, dass in den mittelgroßen Städten, in denen in der Verwaltung von oben herab die Gender-Sprache aufgezwungen wurde/wird, jeweils einige wenige - besonders stark ideologisierte - Strippenzieher für diese Entwicklung gesorgt haben. Oft Professoren und sonstige Personen in staatsnahen Bereichen mit viel Zeit, die über die ohnehin schon für nichts repräsentativen Organe der lokalen Parteien als Sprachrohre/Vehikel ihrer Ideologeme nutzen. Bei Augsburg habe ich Konkretes im Kopf. Das sind natürlich massive Angriffe auf die Demokratie bzw. demokratische Entscheidungsprozesse.
3.) Warum wird - mein Eindruck in letzter Zeit verstärkt - vom Tatort bis zur FAZ darauf hingewiesen, dass sich (auch muslimische) Männer unbedingt vor Ärztinnen/sonstigen Autoritäten wie zum Beispiel Wettkampfrichterinnen vollständig zu entblößen hätten bzw. sich im Allgemeinen anfassen lassen müssten - und wenn sie Vorbehalte hätten sei das sexistischen? Und wie passt das damit zusammen, dass sonst - gerade von Parteien und Medienangebote - stets betont wird, wie wichtig es sei, dass - zum Beispiel bei der Polizei und beim Arzt - Frauen auf Frauen träfen, damit sie sich wohlfühlen und offenbaren könnten?
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