Odenwaldschule: Frauen an Massenmissbrauch beteiligt – News vom 24. Februar 2019
1. "Das Schweigen der Männer" titelte die "Zeit" zum Missbrauch in der Odenwaldschule, weil es aktuell zur Linie des Blattes gehört, selbst Themen, die sich am wenigsten für Instrumentalisierung anbieten, zum Männerbashing auszuschlachten. Dabei hätte jedem, der über sexuellen Missbrauch mehr weiß als das, was in radikalfeministischen Traktaten steht, ahnen können, wie wenig sich auch hier sexistische Feindbilder aufrecht erhalten lassen:
Anders als vermutet, seien die Täter an dem Eliteinternat auch nicht ausnahmslos Männer gewesen, die Materialien ließen Rückschlüsse auf mindestens fünf pädagogische Mitarbeiterinnen zu. "Die haben noch Täterinnen und Täter entdeckt, von denen wir nichts wussten", sagte Adrian Koerfer, ehemaliger Gründungsvorsitzender von Glasbrechen e.V. und selbst Opfer von sexuellem Missbrauch an der Odenwaldschule. Grund zur Erleichterung gebe es nicht. "Dafür ist die unfassbare Zahl der Opfer, 500 bis 900 laut einer der beiden Studien, zu hoch. Die Zahl der Taten und Täter und Täterinnen ebenso." (...)
Mit der Veröffentlichung der Studie sei das, was an dem Internat passierte, nun amtlich, sagte Landtagsmitglied Marcus Bocklet (Grüne) als Berichterstatter der Petition einer ehemaligen Odenwaldschülerin. Was nicht geglaubt und auch vertuscht werden sollte, müsse eine Lehre sein und dürfe sich nicht wiederholen. "Ein breites System von Personen und Institutionen sind ihrem Schutzauftrag von Kindern nicht nachgekommen, auch Ämter haben versagt", sagte er.
Man braucht schon sehr viel sexistische Phantasie, um zu glauben, dass auch in diesen Ämtern und Institutionen ausschließlich schweigende Männer beschäftigt waren.
2. Auf einer Karnevalssitzung in Köln-Gürzenich schertze der Komiker Bernd Stelter darüber, wie ausländische Medien den schwierigen Namen der CDU-Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer aussprechen würden. Daraufhin stürmte eine Dame auf die Bühne, schnappte sich das Mikro und forderte Stelter auf, keine Witze auf Kosten von Frauen mit Doppelnamen zu treiben:
Die Frau heißt Gabriele Möller-Hasenbeck und war mit ihrem Mann Michael aus Weimar angereist. "Wir kommen seit Jahren in den Gürzenich. Da fahren wir von so weit her und müssen so etwas hören, dieser Witz hat mich verletzt", sagt sie der Rundschau. "Ich habe selbst einen Doppelnamen und muss das nicht über mich ergehen lassen."
3. Die "Bild" hat ein Doppelinterview mit Annegret Kramp-Karrenbauer und Katrin Göring-Eckardt geführt: "Klar sind wir Quotenfrauen, aber das stört uns auch nicht".
4. In der Debatten-Reihe des Duden-Verlags ist das Buch "Gendern?! Gleichberechtigung in der Sprache – Ein Für und ein Wider" erschienen, in dem Anne Wizorek und Hannah Lühmann (natürlich beide mit ähnlichem Hintergrund) gegeneinander argumentieren. Das Rezensionsforum Literaturkritik stellt dieses Buch in einer gelungenen Besprechung näher vor.
5. Amazon hat Dutzende Schwulen-DVDs aus seinem Angebot gelöscht.
6. Wie unter anderem die auflagenstarke Tageszeitung USA Today heute Morgen berichtet, haben Männerrechtler gerade einen Sieg beim Kampf gegen den sexistischen Zwangseinzug zum Militär ("draft") errungen:
Ein Bundesrichter in Texas hat erklärt, dass der auf Männer beschränkte Militäreinzug verfassungswidrig ist, und entschieden, dass die Zeit vorüber ist, als man noch darüber debattierte, ob Frauen zum Militär gehören.
Die Entscheidung stellt den größten rechtlichen Schlag gegen den nach Geschlechtern getrennten Militärdienst dar, seit der Oberste Gerichtshof dieses Konzept 1981 bestätigt hat. In Rostker v. Goldberg entschied das Gericht, dass der Zwangseinzug ausschließlich für Männer "voll gerechtfertigt" sei, weil Frauen für Kampfrollen nicht geeignet seien.
Aber U.S.-Bezirksrichter Gray Miller entschied am späten Freitag, dass, während historische Beschränkungen für Frauen, die im Kampf dienen, "vergangene Diskriminierung gerechtfertigt haben könnten", Männer und Frauen jetzt gleichermaßen kämpfen können. Im Jahr 2015 hob das Pentagon alle Beschränkungen für Frauen im Militärdienst auf.
Der Fall wurde von der National Coalition For Men vorgebracht, einer Männerrechtsgruppe, und zwei Männern, die argumentierten, dass der auf Männer beschränkte Zwangseinzug unfair sei.
Männern, die sich nicht an ihrem 18. Geburtstag beim Selective Service anmelden, können öffentliche Leistungen wie Bundesbeschäftigung und Studienkredite verweigert werden. Frauen können sich nicht für den Selective Service registrieren lassen.
Das Urteil ergeht, während eine elfköpfige Kommission die Zukunft des Zwangseinzugs untersucht, einschließlich der Frage, ob Frauen eingezogen werden sollten oder ob es überhaupt noch eine Registrierung für den Zwangseinzug geben sollte.
Die Nationale Kommission für Militär, Nationalstaat und Öffentlichen Dienst hat letzten Monat einen Zwischenbericht veröffentlicht, der keine Hinweise darauf gibt, wohin sie in diesen Fragen gehen würde. Aber der Kommissionsvorsitzende Joe Heck sagte zu USA TODAY: "Ich glaube nicht, dass wir beim Status quo bleiben werden."
Die Regierung hatte argumentiert, dass das Gericht sein Urteil verschieben sollte, bis diese Kommission ihre Empfehlungen abgibt. Aber Miller sagte, dass Kongress die Ausgabe seit 1980 behandelt hat, und der Abschlussbericht der Kommission nicht bis nächstes Jahr anstehe. Und weil die Kommission nur beratend ist, gebe es keine Garantie, dass der Kongress entsprechend handeln wird.
Richter Miller sagte, dass der Kongress nie vollständig die Frage untersucht hat, ob Männer körperlich besser in der Lage sind zu dienen als Frauen. Tatsächlich bemerkte er in einer Fußnote: "Die durchschnittliche Frau könnte für einige der heutigen Kampfpositionen körperlich besser geeignet sein als der durchschnittliche Mann, je nachdem, welche Fähigkeiten die Position erfordert. Der Einsatz im Kampf erfordert nicht mehr einheitlich eine bestimmte Größe oder Muskelkraft."
Miller zitierte das Urteil des Obersten Gerichtshofs, mit dem Verbote von gleichgeschlechtliche Ehen aufgehoben wurden, und entschied, dass geschlechtsspezifische Beschränkungen "heute im Wesentlichen einem wichtigen Regierungsinteresse dienen müssen".
Der Richter lehnte den Antrag der Regierung auf einen Aufschub des Urteils ab. Die Beamten des Justizministeriums reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Aber das Urteil erging in Form eines Feststellungsurteils und nicht in Form einer einstweiligen Verfügung, was bedeutet, dass das Gericht der Regierung nicht ausdrücklich befahl, den Selective Service zu ändern, um ihn verfassungsmäßig zu machen.
"Ja, bis zu einem gewissen Grad ist dieses Urteil rein symbolisch, aber es hat einige Auswirkungen in der Praxis", sagte Marc Angelucci, der Anwalt der Männer, die den Zwangseinzug anfechten. "Entweder sie müssen die Registrierung für den Zwangseinzug loswerden, oder sie müssen von Frauen verlangen, das Gleiche zu tun wie Männer."
Auf der News-Website Medium erinnert John Davis daran, dass auch das Wahlrecht für Männer in allen 50 US-Bundesstaaten an die Registrierung zum Zwangseinzug gekoppelt ist:
Männern werden auch Führerscheine, Bundesjobs sowie Studienkredite des Bundes verweigert und sie werden auf andere Weise bestraft, wenn sie sich nicht für den Zwangseinzug registriert haben.
Davis kommentiert das aktuelle Gerichtsurteil:
Das ist eine gute Nachricht für Feministinnen, die hart für die Rechte der Frauen gekämpft haben. Diese Entscheidung ist ein historischer Meilenstein in der Geschichte der Gleichstellung der Geschlechter. Frauen sind jetzt ermächtigt, Kanonenfutter und Mörserfleisch direkt neben Männern zu sein.
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