Neue Abgeordnetengruppe fordert Frauenquote im Bundestag – News vom 18. Februar 2019
1.
Noch sind es nur 16 Abgeordnete. Ihre Gruppe könnte jedoch die Keimzelle sein, aus der eine Frauenquote für den Deutschen Bundestag erwächst. An diesem Donnerstag hat sich die neu gegründete Parlamentarierinnen-Gruppe erstmals getroffen. Bei Kaffee und Mohnbrötchen diskutierten sie gut eine Stunde lang, wie der Frauenanteil von derzeit knapp 31 Prozent im Bundestag erhöht werden kann. Mit dabei: Frauen aus allen Fraktionen, mit Ausnahme der Alternative für Deutschland (AfD). "Das war eine sehr konstruktive und offene Debatte", sagt Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin der Bundestags-Grünen im Gespräch mit der [Deutschen Welle]. Mit ähnlichen Worten lobten auch Vertreterinnen von CDU, CSU, SPD, Linke und FDP das Treffen. "Ich bin optimistisch, dass wir uns in dieser Gruppe interfraktionell auf Ziele verständigen und eine kraftvolle Stimme werden", sagt Schauws.
Hier geht es weiter.
2. Die Alternative für Deutschland gewinnt immer mehr weibliche Mitglieder. Warum? Das erörtert die Süddeutsche Zeitung unter der Überschrift "Radikal, rechts, Frau".
3. Die "taz" bereitet Deutschland schon mal auf den bundesweiten Frauenstreik am 8. März vor. Gefordert werden eine Abschaffung des Paragraphen 218 (also vollständige Legalisierung sämtlicher Formen von Abtreibung), gleicher Lohn für gleiche Arbeit (den es längst gibt) und weniger Belastung durch "unbezahlte Care-Arbeit" wie die Führung des eigenen Haushalts oder das Erziehen der eigenen Kinder.
4. Anlässlich der Debatte um das Framing-Handbuch der ARD (einen Ratgeber, welche manipulativen Formulierungen man gegen Kritiker einsetzen sollte) beschäftigt sich das Blog "Maskulismus für Anfänger" mit feministischem Framing.
5. Von den neun Kandidaten der US-amerikanischen Demokraten für die Präsidentschaft ist nur einer ein heterosexueller weißer Mann. Das berichtet das Magazin Politico. Heterosexuelle weiße Männer wie Biden und Sanders führten zwar jedesmal weit in den Umfragen, zugleich aber stelle ihre Kandidatur ein Minenfeld dar:
Die heterosexuellen weißen Männer - darunter Biden und Sanders – verhalten sich nicht irrational, wenn sie zögern. Ja, sie riskieren die Aufmerksamkeit der Medien ebenso zu verlieren wie das beste Personal und Zugang zu Netzwerken von Spendern, indem sie anderen einen Vorsprung verschaffen. Aber sie haben guten Grund, vorsichtig zu sein. Fragen der ethnischen Herkunft und des Geschlechts werden in der Kampagne sicherlich eine wichtige Rolle spielen, und weiße Männer haben nicht gerade die beste Erfolgsbilanz im Umgang damit. (...) Andere darüber zu informieren, was politisch realistisch ist, könnte leicht dazu führen, dass ein Kandidat als "Mansplainer" etikettert wird. Darüber hinaus wäre jeder Angriff eines weißen Mannes auf eine Frau oder ein Mitglied einer Minderheit - sei es vom Kandidaten oder von seinen Anhängern - äußerst gefährlich zu führen, insbesondere wenn diese Angriffe aus dem relativ rechten Flügel der Partei stammen.
Eine Frage, die für jeden männlichen Kandidaten besonders schwierig sein wird: Warum sollte der nächste Präsident keine Frau sein? Schließlich können demokratische Wählerinnen unter den fünf weiblichen Mitgliedern des Kongresses, die sich bereits aufgestellt haben, zwischen verschiedenen Ideologien, verschiedenen geografischen und demografischen Hintergründen und verschiedenen Arten von Erfahrungen wählen. Bei so vielen qualifizierten Entscheidungen: Sollten da die männlichen Kandidaten nicht einfach aus dem Weg gehen?
(...) Sicherlich wird kein Kandidat zu Protokoll geben, was ein Beinahe-Kandidat, Michael Avenatti, im letzten Jahr gesagt hat: Um die besten Chancen zu haben, Präsident Donald Trump zu schlagen, sollte der demokratische Kandidat "besser ein weißer Mann sein".
<< Home