Dienstag, März 05, 2019

Google will gegen Gehaltsdiskriminierung vorgehen und stellt fest, dass der Konzern viele MÄNNER zu schlecht entlohnt - News vom 5. März 2019

1. Eine wichtige strategische Weisheit des Frauen-snd-Opfer-Denkens lautet, bei zentralen Fragen ja nicht zu gründlich nachzuforschen oder gar zu untersuchen, wie stark auch Männer von bestimmten Problemen betroffen sind. Das sieht man vor allem beim Thema "häusliche Gewalt", das sieht man aber auch bei der sogenannten "Gehaltslücke". Diese Erfahrung macht gerade der Konzern Google, wo man verblüfft über etwas ist, was für die meisten Männerrechtler alles andere als überraschend ist: Tatsächlich werden männliche Mitarbeiter schlechter entlohnt als weibliche und haben deshalb einen Anspruch auf Entschädigung.

Daisuke Wakabayashi berichtet in der New York Times (und tut sein Bestes, um den Erkenntnissen doch noch einen feministischen Spin zu geben):

Als Google kürzlich eine Studie durchführte, um festzustellen, ob das Unternehmen Frauen und Mitglieder von Minderheitengruppen unterbezahlt, stellte es fest, dass mehr Männer als Frauen weniger Geld für ähnliche Arbeiten erhielten.

Die überraschende Schlussfolgerung der neuesten Version der jährlichen Studie stand im starken Kontrast zu den Erfahrungen von Frauen, die im Silicon Valley und in vielen anderen Branchen arbeiten.

Als Reaktion auf den Befund gab Google 10.677 Mitarbeitern für dieses Jahr 9,7 Millionen Dollar zusätzliche Vergütung. Männer machen etwa 69 Prozent der Belegschaft des Unternehmens aus, erhielten aber einen überproportional höheren Anteil am Geld. Die genaue Anzahl der Männer, die Erhöhungen erhalten haben, ist unklar.

(...) Die Studie umfasste 91 Prozent der Mitarbeiter von Google und verglich ihre Vergütung - Gehälter, Boni und Firmenaktien - innerhalb bestimmter Jobtypen, Joblevel, Leistung und Standort.

Google sagte, es sei wichtig, die Ergebnisse seiner Analyse konsequent zu verfolgen, auch wenn die Ergebnisse unerwartet waren.

Joelle Emerson, Geschäftsführerin von Paradigm, einem Beratungsunternehmen, das Unternehmen bei Strategien zur Steigerung der Vielfalt berät, sagte, dass die Korrektur der Lohnunterschiede nur dazu diente, "einer Gruppe zu helfen, die im Ingenieurwesen dramatisch überrepräsentiert ist und weniger Hindernisse für den Zugang und die Möglichkeiten in diesem Bereich hat".

Google, sagte Frau Emerson, schien ein "mangelhaftes und unvollständiges Gleichheitsgefühl" zu fördern, indem der Konzern dafür sorge, dass Männer und Frauen das gleiche Gehalt erhielten. Das ist nicht dasselbe wie die Auseinandersetzung mit "Gerechtigkeit", sagte sie, bei der es darum gehen würde, die strukturellen Hürden zu untersuchen, denen Frauen als Ingenieure gegenüberstehen.

(...) Google informierte die Mitarbeiter erstmals im Januar in einer internen Sitzung über die Ergebnisse der neuesten Gehaltsstudie, in der ein Memo über öffentlich durchgesickerte Kostensenkungsvorschläge diskutiert wurde. Die Vorschläge, über die Bloomberg bereits berichtet hatte, sorgten für Aufruhr, weil sie Ideen enthielten, wie z.B. die Verlangsamung der Arbeitsförderung durch Google und die Beseitigung einiger seiner berühmten Vorteile.

In der Sitzung spielte Sundar Pichai, der Chief Executive von Google, die Vorschläge als Ergebnis des Brainstormings von Mitgliedern der Personalabteilung herunter und nicht als Dinge, die von Führungskräften ernsthaft in Betracht gezogen wurden, wie ein Video der New York Times zeigt.

Aber in dem Bemühen zu zeigen, dass Google nicht an den Löhnen spart, sagten die Führungskräfte auf der Sitzung, dass das Unternehmen die Löhne von mehr Mitarbeitern als je zuvor angepasst habe. Frau Barbato, die die Ergebnisse präsentierte, sagte, dass mehr Männer unterbezahlt seien, sei ein "überraschender Trend, den wir nicht erwartet hatten".




2. Wie Hannovers Neue Presse berichtet, wird bei der Durchsetzung der Gendersprache in der Verwaltung noch nicht ausreichend durchgegriffen:

CDU-Vizefraktionschef Jens-Michael Emmelmann hat sich die Mühe gemacht, die Stellenausschreibungen der Stadt seit Ende Januar unter die Lupe zu nehmen. Sein Ergebnis ist ernüchternd. "Ich musste feststellen, dass gut 60 Prozent noch nicht vollumfänglich dem Anspruch der geschlechtergerechten Sprache genügen", berichtet er. Immer noch sei "von Beamtinnen und Beamten" sowie "Bewerberinnen und Bewerbern" die Rede. Das dritte Geschlecht finde sich oft nicht wieder, so Emmelmann. Er ist auch auf Begriffe wie "Einwohnerangelegenheiten", "Bauingenieurwesen" oder "Handwerkerleistungen" gestoßen. Das alles lege nahe, "dass noch nicht alle Mitarbeitenden der Stadtverwaltung die neu-hannöversche Grammatik verinnerlicht haben", sagt der CDU-Mann.


Eine Sprecherin der Stadt erklärte, dass es für die Mitarbeiter Schulungen geben werde. Über vieles werde auch intern noch diskutiert: etwa ob man weiter von einem "Führerschein" sprechen könne. Den Einwand eines AfD-Mitglieds, dass aus dem Oberbürgermeister Hannovers jetzt eigentlich ein "Oberbürger*innenmeister" werden müsse [eigentlich eine Oberbürger*innenmeister*in – A.H.], lehnte die Stadt ab.

Eine Dienstanweisung sind die Regeln zurzeit auch noch nicht. Die Gleichstellungsbeauftragte Friederike Kämpfe hatte allerdings schon erklärt, dass sich das noch im Laufe des Jahres ändern werde. Zumindest Mitarbeiter, die sich bewusst und beharrlich den neuen Regeln versperren, müssen dann mit Konsequenzen rechnen.


Als Hannover das Genderdeutsch einführte, hatten seine Verteidiger Kritik daran immer wieder als komplett überzogen erklärt, da die Befolgung dieser Regeln doch total FREIWIILIG erfolge: so etwa der "Cicero" in seinem Artikel "Angeschossene Hunde jaulen am lautesten". Jetzt erweist sich, dass die Kritiker einer verordneten Sprache keine "Hunde" sind und auch nicht "jaulen", sondern dass sie genau das klarsichtig vorausgesagt haben, was auch geschehen wird, nachdem sich die öffentliche Aufmerksamkeit anderen Dingen zugewendet hat: Wer sich dem Genderdeutsch verweigert, muss "mit Konsequenzen rechnen".



3. Die Schauspielerin Roseanna Barr äußert sich kritisch zu Wortführerinnen der MeToo-Kampagne. Der "Stern" ist pflichtgemäß empört.

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