Mittwoch, August 22, 2018

"17jähriger missbraucht – warum lacht ihr darüber?" – News vom 22. August 2018

1. Im STERN zeigen sich allmählich auch schon erste Spuren von Maskulismus. Das begann vor ein paar Tagen mit einem Artikel über feministische Kampagnen, der für unsere Leitmedien fast schon erschreckend wenig untertänig war:

Inzwischen kategorisieren die verirrten Kämpferinnen für Frauenrechte die Gesellschaft schon mal vorsorglich in "Menschen" und "Männer". Menschen sitzen normal, Männer breitbeinig. Bei der Lektüre solcher Beiträge nehmen Schläge mit der flachen Hand auf die eigene Stirn schnell mal die Frequenz einer handelsüblichen Maschinenpistole an.

(...) Die oft als Femtrolle verunglimpften Netzfeministinnen (...) schenken der Welt lediglich die Aussage, alle Männer wären Müll. Glauben Sie nicht? Dann googeln sie doch mal "#MenAreTrash". Populär gemacht hat dieses Hashtag die Social Media Managerin Sibel Schick. Den Original-Tweet werden Sie aber möglicherweise nicht finden. Sie hat nämlich im Rahmen der für Feministinnen so wichtigen Meinungsfreiheit so ziemlich jeden geblockt, der Kritik übt oder ihre Ansicht nicht teilt.


Ebenfalls im STERN fragt Hendrik Holdmann, als ob er ein maskulistisches Blog schreiben würde, warum man männliche Opfer sexueller Übergriffe durch Frauen immer noch nicht ernst nimmt: Thema des Beitrages "Asia Argento soll einen 17-Jährigen missbraucht haben – warum lacht Ihr darüber?" sind der Spott und die Verharmlosung, die ein solcher Übergriff statt Anteilnahme und Mitgefühl erntet:

Der ganz große Aufschrei blieb irgendwie aus – liegt es daran, dass das Opfer männlich ist? (...) Viele Kommentatoren sehen in dem angeblichen sexuellen Missbrauch kein Problem. Ganz im Gegenteil – sie verharmlosen die Gewalttat und machen sich ganz offen über die Vorwürfe lustig.


Holdmann zählt nun einige Beispiele auf, die geistig Zurückgebliebene seit eh und je ablassen, wenn es sich beim Täter um eine Frau handelt: Immer wieder wird so getan, als ob es sich um einen sexuellen Wunschtraum handelt. Holdmann legt nun zunächst dar, dass weibliche Täter nichts Absurdes sind, auch wenn er sich verheddert, indem er sich auf die Kriminalstatistik (mit ihrem erheblichen Dunkelfeld) statt auf aussagekräftigere Studien bezieht und so zu dem Eindruck gelangt, Fälle mit männlichen Tätern seien exorbitant häufiger. Andererseits muss man sich der Dummheit vielleicht schrittweise nähern, um sie effektiv zu bekämpfen; etwas später kommt Holdmann auf die Dunkelziffer durchaus zu sprechen. Auch der hartnäckige Mythos, man könne einen Mann nicht vergewaltigen, weil ein Mann, der keinen Sex wolle, ja keine Erektion bekommen könne, wird widerlegt.

Und nicht zuletzt lässt der STERN in dem Artikel SheToo – MeToo frisst seine Kinder den auch von Genderama schon zigfach zitierten Sexualstrafrechtler Dr. Alexander Stevens zu Wort kommen, der den feministischen Verfolgungseifer deutlich kritisiert:

Wer nicht für #MeToo ist, könnte selbst MeToo-Täter sein: Mit diesem Verdacht wurden der MeToo-Bewegung kritisch gegenüberstehende Stimmen seit jeher zum Schweigen verdammt.

(...) Als Morgan Freeman zu einer Journalistin gesagt haben soll, "Das Vergnügen war ganz meinerseits. Sehen Sie sich an" und "Stehen Sie auf ältere Männer?", wurden erste Werbeverträge aufgekündigt und breit spekuliert, ob man dem "Sextäter" Morgan Freeman seine zahlreichen Auszeichnungen aberkennen soll. Seither wird auch Freeman in der fortwährend länger werdenden Liste aller prominenten Männer, die sich #MeToo schuldig gemacht haben, öffentlich auf Wikipedia geführt.


Aber natürlich wird MeToo im STERN von anderer Seite weiterhin verteidigt. Auch wenn Asia Argento jetzt als Heuchlerin dastehe, müsse die Kampagne weitergehen, urteilt Luisa Schwebel. Sie wiederholt die bekannte Parole: "Wir müssen endlich den Opfern glauben.", ohne zu erkennen, wie zirkelschlüssig diese Parole ist: Ob ich jemanden tatsächlich als Opfer betrachte, hängt oft davon ab, ob ich dieser Person glaube oder nicht. Der Satz, der dahinter steckt, lautet eigentlich: "Wir müssen jeder Anschuldigung glauben, denn wer anschuldigt, ist für mich automatisch ein Opfer." Warum diese Logik keinen Sinn ergibt, hat in seinem eigenen Artikel bereits Alexander Stevens erklärt.



2. In der "Zeit" wendet sich die Professorin für Ethik Maria-Sibylla Lotter gegen die Moralisierung der politischen Sphäre. Ein Auszug:

Hat man ein Schuldnarrativ parat, das Träger anderer allgemeiner Charakteristika wie "weiß" oder "Mann" einer Tätergruppe zuordnet, so erwirbt man sogar das weitere Privileg, sagen zu können, was diese anderen als Täter denken und wollen. Es sind allerdings so gut wie nie die tatsächlichen "Opfer", sondern meist selbst ernannte Opfervertreter, die sich die Befugnis zuschreiben, anderen aufgrund ihrer Identität das Recht auf Verständnis oder auch nur freie Meinungsäußerung zu bestimmten Themen zuzusprechen oder zu verweigern.




3. Eine 36jährige Frau, die einen 14jährigen Jungen vergewaltigte, um dann ihn als ihren Vergewaltiger hinzustellen, wurde zu vier Jahren Knast verurteilt. Vermutlich sorgte diese Tat auch wieder zu Schenkelklopfern bei den Blöden. Ach nein, die Täterin sieht nicht so scharf aus wie Asia Argento, man kann also seine Wichsphantasien weniger gut mit sexuellen Übergriffen vermengen.



4. Ebenfalls saukomisch fanden es einige britische Jungen, einen zehnjährigen Klassenkameraden fast ein Jahr lang als Vergewaltiger hinzustellen. Die Polizei nahm den Beschuldigten daraufhin stundenlang ins Kreuzverhör. Der Junge wurde seiner Mutter zufolge so behandelt, als ob seine Schuld bereits feststünde. Er versuchte daraufhin zweimal, sich umzubringen.

Die Mutter versuchte herauszufinden, was ihr Sohn angeblich getan hatte, aber die Polizei weigerte sich, Angaben zu machen, während sie "Beweise sammelte". Sie sagte: "Ich wusste nicht, was ich tun sollte, ich fühlte mich so hilflos. Er ist nur ein Kind."

Die Familie wurde für einen Monat in der Schwebe gelassen, bevor sie schließlich zur örtlichen Polizeistation gerufen wurde, wo sich der volle Ernst der Lage zeigte. Die Mutter berichtet: "Sie sagten uns, dass er wegen des Verdachts von zwei Vergewaltigungen und vier sexuellen Übergriffen verhaftet wurde. Mein Sohn fragte, was das bedeutet. (...) Die Polizei kümmerte sich nicht um die Auswirkungen auf meinen Sohn, der ein Kind war und bis zum Beweis der Schuld als unschuldig hätte behandelt werden sollen."

(...) In dieser Zeit hatte die Familie Besuch von einem Zeugenschutzbeauftragten. Die Mutter sagte: "Uns wurde gesagt, wenn der Fall grünes Licht erhält, wäre mein Sohn die jüngste Person, die wegen einer der Anschuldigungen vor Gericht gestellt wird. Es hat mich körperlich krank gemacht. Sie sagten uns, dass, wenn es grünes Licht für den Prozess gäbe, die ganze Familie neue Identitäten erhalten müsste. Wir würden im Interesse unserer eigenen Sicherheit an einen anderen Ort gebracht und beschützt werden."

(...) Die Familie hat nun einen Anwalt engagiert, um die Anklage vollständig fallen zu lassen, nachdem einer der Jungen zugegeben hat, dass alles "nur ein Witz" war. Die Mutter sagte: "Sie sollten wegen Zeitverschwendung der Polizei angeklagt werden, und die Polizei sollte Konsequenzen dafür haben, wie sie uns behandelt hat und wie lange sie uns in dieser Hölle warten ließ. Mein kleiner Junge ist zehn Jahre alt, wurde aber wie ein erwachsener Mann behandelt, der Vergewaltigung begangen hat, als wäre er ohne Gerichtsverfahren schuldig. Es ist krank und falsch. Es muss etwas dagegen unternommen werden."


Letzten Endes hat sich MeToo nur auf eine Gesellschaft drauf gesetzt, in der alles Männliche, egal welchen Alters, als potentieller Sexualverbrecher betrachtet und wie Trash behandelt wird.



5. Die radikalfeministischen "Störenfriedas" haben Texte ihres Blogs als Sammelband herausgegeben. Rolf Löchel, ein Autor aus dem Umfeld der Marburger Genderstudien, bespricht das Buch auf Literaturktitik.de und erklärt es zu "zweifellos einem der wichtigsten Bücher der letzten Jahre" im feministischen Diskurs. Aus der Rezension erfahren wir, dass Queerfeministinnen aus radikalfeministischer Sicht bereits Antifeministinnen und "Männerrechtlerinnen im Feminismusgewand" darstellen – und dass es zwischen dem muslimischen und dem westlichen Patriarchat praktisch keinerlei Unterschiede gibt.



6. Ein Artikel in der "New York Times" bietet eine Gegenposition zur feministischen MenAreTrash-Ideologie und klingt damit ebenfalls schon ganz schön maskulistisch:

Frauen sind Heuchlerinnen. Frauen sind Opportunisten. Frauen sind Lügnerinnen.

Sie sind Täter und Tyrannen und Manipulatoren. Sie sind zu Grausamkeit, Herzlosigkeit und Bösem fähig.

Genau wie Männer.

Diese offensichtliche Tatsache - dass Frauen voll und ganz menschlich sind – sollte man angesichts der erstaunlichen Nachricht wiederholen, dass eine Aushängeschild der #MeToo-Bewegung selbst des Missbrauchs beschuldigt wurde.


Der Artikel schildert die komplett unterschiedlichen Reaktionen gegenüber weiblichen und männlichen Beschuldigten, wie sie auch in der maskulsitischen Blogosphäre der letzten Tage analysiert worden sind, und gelangt zu dem Fazit:

Verbunkerte Interessen eilen zur Verteidigung der Angeklagten, verehren die Mächtige und ziehen den Charakter und die Beweggründe des Anklägers durch den Dreck. Es ist eine Wiederholung der Geschichten über sexuelle Belästigung, über die wir im letzten Jahr gelesen haben, nur mit umgekehrten Geschlechtern.

Das ist kein schöner Anblick. Und er wird immer unhaltbarer werden, wenn junge Männer ähnliche Geschichten von Belästigung und Missbrauch vorbringen, wie sie es sicherlich in dieser neuen Phase von #MeToo tun werden. "Frauen zu glauben" funktioniert nur als Faustregel, wenn alle Frauen gut sind. Dieser Mythos fällt außerhalb des viktorianischen Englands flach.


In eine ganz ähnliche Richtung argumentiert inzwischen die Publizistin Katie Herzog: Sie habe die Forderung #BelieveWomen schon immer als einen infantilisierenden und potentiell gefährlichen Slogan betrachtet, der sich schließlich noch rächen würde. Tatsächlich solle es niemanden überraschen, dass auch Frauen Scheißkerle ("shitheads") sein können:

Wenn es um Belästigung und Körperverletzung geht, ist die Wahrheit, wie die meisten Dinge, nuancierter. Laut der National-Crime-Victimization-Studie von 2013, als 40.000 Haushalte über Vergewaltigung und sexuelle Gewalt befragt wurden, waren 38 Prozent der Opfer Männer.


Dies führt Katie Herzog zu dem Fazit:

Stellen Sie geschlechtsspezifische Stereotypen in Frage. Wir wissen nicht genau, was zwischen Asia Argento und James Bennett passiert ist, genauso wenig wie wir genau wissen, was zwischen Asia Argento und Harvey Weinstein oder Avital Ronell und Nimrod Reitman passiert ist. Es ist möglich, dass alles wahr ist, oder nichts davon, oder, was wahrscheinlicher ist, es gibt eine Mischung aus Schuld und Unschuld zwischen allen Beteiligten. Was wir wissen - oder zumindest wissen sollten - ist, dass beide Geschlechter alle Tugenden, Fehler und Komplexität haben können, die unserer Spezies innewohnen. Warum sollte #BelieveWomen mehr gelten als #BelieveMen? Vielleicht sollten wir uns stattdessen eines vorschnellen Urteils enthalten und nach Beweisen suchen. Gibt es ein Muster des Missbrauchs? Sind mehrere Ankläger aufgetaucht? Gibt es Unterlagen, die entweder die Behauptungen oder die Ablehnungen belegen? Lügen, Betrug und Selbsttäuschung sind keine geschlechtsspezifischen Qualitäten; sie sind menschliche Qualitäten, und Frauen sind keine Engel. Sie - wir - sind einfach nur Menschen. Dass einige von uns sich schlecht benehmen, sollte niemanden überraschen.


Außer Sibel Schick und ihrer Anhängerschaft vielleicht. Und den Störenfriedas. Und den Leuten von den Marburger Genderstudien. Und den Leuten von Watson.ch, die jetzt sogar einen 3-Punkte-Plan für Männer vorlegen, mit genauen Anweisungen, wie wir uns zu verhalten haben, um nicht mehr als Untermenschen zu gelten. Als Opfer von Übergriffen werden in diesem voraufklärerischen Müll durchgehend Frauen, als Täter Männer phantasiert.



7. Im Vorlauf zu dem australischen March for Men am kommenden Wochenende zerlegt Rob Tiller im Politikmagazin "Spectator" Clementine Ford, eine der führenden Feministinnen des Landes:

Es gibt eine Krise der Männlichkeit und nein, Frau Ford, nicht wegen "Patriarchat" oder "toxischer Männlichkeit": Begriffe, die sie und andere Menschen wie sie als spaltende Irreführungen einsetzen, um die Menschlichkeit der Männer und das sehr reale Leid, das viele Männer in ganz Australien täglich erfahren, zu vernachlässigen. Stellen Sie sich vor, von einem kaputten Familiengerichtssystem gesagt zu bekommen, dass Sie als Vater Ihre Kinder nicht sehen dürfen, aber es in Ordnung ist, sich tief zu verschulden und weiterhin für sie zu sorgen. Oder dass Jungen, die in Schulklassen durch eine erniedrigende, von Steuerzahlern finanzierte Kampagne herausgegriffen werden, deren fragwürdige Agenda sie zwingt, aufzustehen (während Mädchen sitzen bleiben) und eine öffentliche Beschämung zu ertragen, weil sie männlich sind. Jungen und Männer verinnerlichen diese kulturweiten "Männer-sind-Mist"-Botschaften und unser Selbstbild und unsere geistige Gesundheit werden dadurch geschädigt.

Pro Tag bringen sich sechs australische Männer um, und während Kultur und Regierung von Fords Stil der polarisierenden Anti-Männer-Propaganda getäuscht werden, fallen überall gute Männer durch die Ritzen. Die Wahrheit ist, dass jeder von uns persönlich einen Mann in einer Krise, wenn nicht sogar mehrere, in unserer Familie oder Gemeinschaft kennt. Das bedeutet, dass unsere Gemeinde- und Staatsoberhäupter weiterhin Mist bauen, wenn es darum geht, die körperliche, geistige und emotionale Gesundheit von Männern richtig einzuschätzen und wirksam zu unterstützen (versuchen Sie mal, nach dem "australischen Männerminister" zu googeln).

Als Familien und Freunde können wir uns alle aktiv um Männer kümmern, die uns nahestehen, indem wir ihnen Fragen stellen, wie sie damit umgehen und nach Antworten suchen, selbst wenn sie stoisch reagieren oder versuchen, dich abzuschütteln. Wenn die Warnsignale die Zahl der positiven Zeichen übersteigen, ergreifen Sie Maßnahmen, indem Sie ihnen den Zugang zu männerfreundlicher Unterstützung ermöglichen. Informieren Sie sich selbst, da viele von der Regierung finanzierte öffentliche Stellen für psychische Gesundheit ihre Behandlungsmodelle nach Fords destruktivem Feminismus ausrichten.

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