Freitag, Juni 22, 2018

Münchner SPD gibt Jungen eine Chance – News vom 22. Juni 2018

1. Unter der Betreffzeile "SPD gibt Jungen eine Chance" weist mich einer meiner Leser auf einen Artikel in der gestern veröffentlichten Ausgabe der Rathaus Umschau München hin.

Sozialdemokraten haben die Jungenförderung entdeckt? Für den ersten Moment erscheint mir das derart allem zuwiderlaufend, was wir über die wirkliche Welt wissen, dass es mich direkt ein wenig gruselt. Findet hier wirklich ein Verstoß gegen die unverrückbar erscheinenden Gesetze der politischen Realität statt?

Dann lese ich den auf Seite 19 der Rathaus-Umschau veröffentlichten Antrag der Münchener SPD und verstehe:

München, 21.06.2018

Jungen eine – Vorurteilen und Gewalt keine – Chance geben!

Die Stadtverwaltung wird gebeten, dem Stadtrat zügig ein Konzept vorzulegen, das zum Ziel hat, die Arbeit mit Jungen an Schulen und in Jugend- und Freizeitstätten personell so zu stärken, dass Rassismus, Homophobie, Antisemitismus und Gewalt umfassender vorgebeugt bzw. begegnet wird.

Begründung: Unter Jungen und jungen Männern unterschiedlichster Herkunft, die in Münchner Schulen lernen oder sich in Freizeitstätten treffen, sind Rassismus, Antisemitismus, ein abwertendes Verhalten gegenüber Mädchen und Frauen sowie Schwulen- und Behindertenfeindlichkeit zunehmend ein Problem. Nicht selten unterliegen Jungen hier falschen und häufig bedenklichen, da überwunden geglaubten, Vorstellungen von Männlichkeit. Es werden daher deutlich mehr spezifische Angebote für Jungen benötigt, die an Schulen und in Freizeitstätten mit den Kindern und Jugendlichen diese Themen aufgreifen, und präventiv darauf gerichtet sind, dass die Jungs von heute zu aufgeklärten, klugen und vorurteilsbewussten Männern von morgen reifen können. Das Konzept ist unter Beteiligung der Vertreter der Jungen- und Mädchenarbeit zu erarbeiten und dem Stadtrat noch in diesem Jahr vorzulegen.


Das ist also das Jungenbild der SPD. Die Sozialdemokraten betrachten Jungen in erster Linie als zukünfige Antisemiten, Rassisten, Homophobe und Frauenhasser. Und man gibt den kleinen Monstern in Wartestellung "eine Chance", indem man sie zu erträglichen Menschen erzieht. All die Brachstellen, bei denen Jungen eine echte Chance verdient hätten, bleiben weiter unberührt.



2. Nicht weniger irre ist das, worüber dieser lesenswerte Beitrag berichtet: Bei der Jagd auf Pädosexuelle will RTL keine Fehler gemacht haben.



3. Und auch das kann man sich kaum ausdenken: Jetzt wo "Ocean's 8" floppt, ist der Film natürlich nur "ein weiteres sexistisches Werk von überwiegend männlichen Machern".

Zum selben Thema schreibt das liberale Magazin Sp!ked: "Ocean's 8: A Feminist Flop".



4. Die Post. Dr. Andreas Schmohl, Stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung Liberale Männer, schreibt mir zur Studie der Universität Marburg und zum zugehörigen Interview in der "Zeit":

Eine Studie hat herausgefunden, dass Väter umso zufriedener sind, je mehr sie arbeiten. "Was ist bloß mit den Vätern los?" fragt daraufhin die ZEIT. In dem zugehörigen Interview in der ZEIT behauptet Herr Novotny, die Ergebnisse würden kein gutes Licht auf deutsche Väter werfen. Herr Schröder entgegnet zu Recht, dass die empirische Forschung lediglich die Welt zeigt, wie sie ist und nicht, wie wir sie gerne hätten. Leider endet an dieser Stelle das Interview. Denn der letzte Satz von Herrn Schröder beinhaltet, dass viele Männer und Väter die Welt nicht so vorfinden, wie sie sich die Welt wünschen. Dieser Sachverhalt bleibt bei der Interpretation der Daten gänzlich unberücksichtigt.

Die Zufriedenheit eines Menschen hängt nicht zuletzt davon ab, ob er seine Wünsche ausleben kann und seine Bedürfnisse befriedigt bekommt. Dazu benötigt jeder Mensch ein korrespondierendes, positives Umfeld; findet er dieses nicht vor, wird er unzufrieden. Ein wichtiger Teil des Umfeldes eines (heterosexuellen) Mannes ist eine Partnerin und ggf. die Mutter gemeinsamer Kinder. Es wäre zu prüfen, wie groß der Effekt ist, den Frauen durch ihre sexuellen Präferenzen sowie durch ihre Erwartungen an einen Partner und an den Vater ihrer Kinder (also ggf. an einen Ex-Partner) zu dem Ergebnis beitragen. Zwar gibt Herr Schröder hierzu Auskunft: "Auch bei ihnen [den Frauen] steigt die Lebenszufriedenheit mit der Arbeitszeit des Partners" und Herr Novotny stellt daraufhin die rhetorische Frage: "Je länger der Alte aus dem Haus ist, desto besser für die Frauen?", dennoch wird auf diesen Befund nicht weiter eingegangen. Eine einseitige Zuschreibung der Ursachen zu den Vätern kann aus der empirischen Studie jedenfalls nicht plausibel abgeleitet werden. Die Interviewpartner haben anscheinend die tradierten Rollenstereotype in ihren Köpfen fest verankert: Der Mann wird als aktiv und gestaltend definiert während die Frau als passiv und erleidend erlebt wird.


Ein anderer Leser schreibt mir zu dem Artikel über den Vater, der von Frauen aus dem Wickelraum geworfen wurde, als er dort die Windeln seines Babys wechseln wollte:

Der Rauswurf aus dem Wickelraum wundert mich gar nicht. Etwas ähnlich Männerfeindliches gab's schon in den an meiner Hochschule (HWP) in den 80ern. Frauen forderten einen "Frauenraum". Und wir linken Männer stimmten dafür. "Frauen werden ja so benachteiligt", und sie brauchen auch Platz, um sich um ihre Kinder zu kümmern.

Meine Unterstützung für den Feminismus endete, als Frauen eine andere Frau aus dem Raum warfen, weil ihr Kind ein dreijähriger "Mann" war.

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