Mittwoch, Juni 13, 2018

Wie man die Männerrechtler besiegen kann – News vom 13. Juni 2018

Bevor wir zu der Meldung kommen, der dieser Blogbeitrag seinen Titel verdankt, einige andere aktuelle News in der heutigen Presseschau:



1.
Frauen das friedliche, Männer das gewalttätige Geschlecht? Obwohl Frauen als Mörder und Totschläger statistisch weniger auffällig werden, ist die Sache weitaus komplexer.


Das erklärt die Publizistin Cora Stephan ausführlicher in einem Beitrag für die Neue Zürcher Zeitung. Dabei gelangt sie zu folgenden Gedankengängen:

Nichts scheint also dagegen zu sprechen, die Armee für Männer wie Frauen zu öffnen, zumal es auch hinter der Front reichlich zu tun gibt. Und nichts spräche gegen eine allgemeine Wehrpflicht auch für Frauen – davon aber ist im Gleichstellungsdiskurs merkwürdigerweise selten die Rede.

(...) Deshalb sei hier eine Lanze für die Männer gebrochen – eine Lanze für eine männliche Kultur des Krieges. Kultur des Krieges – genau. Männliche Gewalt hat ihre dunkle und ihre helle Seite. Denn es ist Männern, nicht Frauen, gelungen, der Kriegsgewalt eine Form zu geben, die sie bremst, die sie einhegt, die sie beschränkt und die dazu beigetragen hat, dass die Menschheit sich noch nicht ausgerottet hat, was geschehen wäre, wenn es in Kriegen immer schon und generell um die möglichst gründliche Vernichtung des Gegners ginge.

(...) Ja, Männer und Frauen unterscheiden sich. Im Unterschied zu Frauen haben Männer Kulturen der Selbstdisziplinierung entwickelt und als Stellvertreter den Frauen manches erspart. Manch schriller Angriff auf den Mann, insbesondere den "alten weissen Mann", erinnert heute eher an das unfreundliche Diktum Friedrich Schillers in seiner "Glocke": "Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Scherz."

Männer und Frauen sind nicht gleich, aber sie kooperieren im Guten wie im Schlechten. Das macht die Frauen weniger edel und die Männer weniger schurkisch. Mit dieser banalen Einsicht wären wir einen grossen Schritt weiter.




2. Was ihr Orientierungsvermögen angeht, bleiben Männer der neuesten wissenschaftlichen Forschung zufolge den Frauen voraus:

Männer scheinen tatsächlich die besseren "Pfadfinder" zu sein. Denn sie bewegen sich effizienter durch ihnen grundsätzlich bekannte Umgebungen und erreichen ihr Ziel dadurch deutlich schneller, wie ein Experiment belegt. Demnach nehmen die Herren der Schöpfung häufiger sinnvolle Abkürzungen. Frauen folgen dagegen eher einmal eingeprägten Routen und neigen außerdem dazu, umher zu wandern.


Das Wissenschaftsmagazin Scinexx berichtet.



3. Hadmut Danisch kommentiert aktuelle Artikel zum Thema "Frauen und Technik".



4. Der 84jährige Dichter Reiner Kunze, berichtet die Passauer Neue Presse, war im totalitären Staat der DDR so lange der Indoktrination ausgesetzt, bis er 1977 in den Westen übersiedelte. Diese Erfahrung habe in Kunze eine tiefe Skepsis gegen verordnete Gebote des Denkens und Redens erzeugt. So nimmt er jetzt auch in einer Erklärung zum Sprachfeminismus Stellung, in der er zu folgendem Fazit gelangt:

Die Sexualisierung der Sprache durch die Diskreditierung geschlechtsübergreifender Wortbedeutungen hat eine eklatante Verarmung und Bürokratisierung der Sprache, die Denunzierung aller Sprechenden, die sich dagegen verwahren, und eine Einschränkung der Freiheit des Denkens zur Folge. Der Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie, die sich gegen die deutsche Sprachkultur und das weltliterarische Erbe richtet, das aus dieser Kultur hervorgegangen ist.




5. Schöne neue feministische Welt nach MeToo: Netflix greift durch, was Flirten am Arbeitsplatz angeht. So darf man dort seine Kollegin nicht mehr länger als fünf Sekunden ansehen oder nach ihrer Telefonnummer fragen. Einige Angestelte sind allerdings noch ein wenig aufsässig: So schauen Kollegen einander im Spaß an, zählen gleichzeitig bis fünf und wenden ihren Blick dann ab.



6. Angelina Jolie muss einer gerichtlichen Anordnung zufolge Brad Pitt mehr Kontakt zu seinen Kindern gewähren, wenn sie das Sorgerecht nicht verlieren möchte.



7. "Ich würde lieber in eine Million Kanalschächte fallen, als dass mir ein einziger Kerl sagt, ich solle aufpassen, wo ich gehe" tweetete vor einigen Tagen die feministische Wortführerin Lena Dunham. Dieses Statement führte zu nicht wenigen bissigen Erwiderungen.



8. Die Website "Quora" wurde eingerichtet, um Nutzern Antworten auf die unterschiedlichsten Fragen zu geben, die man dort stellen kann. Eine Frage dort, die aktuell stark trendet, lautet "Wie können wir die Männerechtler besiegen?" Die beliebteste Antwort, die darauf gegeben wurde, ist zu lang, um sie vollständig zu übersetzen; ich tue das aber gerne mit ihren letzten Absätzen:

Feministinnen, ihr könnt nicht beides haben. Entweder ihr fangt an, die Probleme der Männer ernst zu nehmen und stellt eure Zeit zur Verfügung, öffnet eure sicheren Räume und fangt an, die Dinge anzupacken, bei denen Sexismus Männer beeinträchtigt, ODER lasst die Männerechtler die Probleme anpacken, die Männer betreffen. Ihr könnt nicht beides haben, und wenn ihr es versucht, seht ihr männerfeindlich und gleichberechtigungsfeindlich aus, und wenn ihr so ausseht, SORGT IHR DAFÜR, dass Männerrechtler und Antifeministen euch legitimerweise als eine Bedrohung für Gleichberechtigung und Männerrechte betrachten, und DESHALB VERBRINGEN SIE IHRE ZEIT DAMIT, SICH GEGEN DEN FEMINISMUS EINZUSETZEN.

Sie betrachten euch nicht als Bedrohung, weil ihr für die Gleichberechtigung der Frauen eintretet. Sie betrachten euch als Bedrohung, weil bei jeder möglichen Gelegenheit irgendeine Feministin beleidigt tut, sobald man versucht, über Themen zu sprechen, die Männer betreffen.

Also ja, wenn jemand lediglich über die Themen sprechen möchte, die ihn betreffen, und bei jeder möglichen Art und Weise, wie er es versucht, eine Feministin aufkreuzt, um zu versuchen, diese Meinung zum Schweigen zu bringen, wird er denken, dass ihr männerfeindlich seid.

Ich bin es wirklich leid, Feministinnen zu sehen, die Männerrechtlern Frauenfeindlichkeit unterstellen, während es viele weibliche Männerrechtler gibt. Der wahre Grund, warum Männerrechtler gegen Feminismus wettern, ist, dass sie aus ihrer Perspektive einen legitimen Grund haben zu glauben, dass Feminismus gegen sie aktiv ist. Und Fragen wie deine bestätigen ihren Verdacht.

(...) Ich denke, was am meisten unterschätzt wird, ist, dass Männerrechtler einen Raum für Männer bieten, um über die Themen zu sprechen, die sie betreffen. Die Konferenzen, die sie abhalten, ermöglichen es den Männerrechtlern, in einem sicheren Raum zusammenzukommen, um einfach nur zu reden. Darüber zu reden, wie Männer von bestimmten Problemen betroffen sind und wie sie sich dabei fühlen. Sie haben Sprecher und Führungsfiguren. Das ist wichtig, auch wenn Feministinnen so tun, als ob es nichts wäre. Denn in vielen anderen Fällen leiden diese Männer allein und ohne Unterstützung. Männliche Opfer häuslicher Gewalt leiden alleine, männliche Vergewaltigungsopfer leiden alleine. Die Konferenzen der Männerrechtler sind von Bedeutung, und Feministinnen gehen so weit, dass sie den Feueralarm auslösen oder die Zugänge versperren, um diese Konferenzen zu verhindern.

--- Wie man Männerrechtler besiegt ---

Behebt die Probleme von Männern. Nehmt sie ernst und hört auf, aus allem eine Unterdrückung von Frauen zu machen.

Ich bin kein Männerrechtler, ich betrachte mich als Nicht-Feminist, aber ich habe es satt, dass Feministinnen auf Männerrechtlern herumhacken und gleichzeitig die Probleme der Männer herunterspielen. Wenn du versuchst, die Rechte der Männer anzugreifen, wenn du versuchst, dem Fortschritt bei Männern im Wege zu stehen, dann bist du gegen die Gleichberechtigung, und ich stehe zu den Antifeministen und lehne jeden Versuch ab, Rechte für Männer niederzuzwingen, WEIL ICH AN DIE GLEICHBERECHTIGUNG GLAUBE.


Auch andere Antworten, die auf die obige Frage gegeben wurden, sind lesenswert. Das Internet ist den klassischen Leitmedien bei diesem Thema inzwischen um Längen voraus.

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