Samstag, Juni 09, 2018

Rechtschreibrat stoppt Spezialsprache der Gender-Ideolog_*Innen – News vom 9. Juni 2018

1. Der Versuch politischer Ideologen, eine von ihnen erfundene Rechtschreibung der Allgemeinheit aufzuzwingen, wird vorerst geblockt:

Der Rat für deutsche Rechtschreibung mit Sitz in Mannheim plant vorerst keine Regeländerung für geschlechtergerechtes Schreiben. Aus der bisherigen Beobachtung des Schreibgebrauchs ergebe sich noch keine klare Präferenz, hieß es am Freitag nach einer Ratssitzung in Wien. Noch werde die Praxis, von Frauen und Männern in weiblicher und männlicher Form, im Plural oder in Passivkonstruktionen zu schreiben, der Erwartung geschlechtergerechter Schreibung am ehesten gerecht.


Hier geht es weiter.

"Die Welt" kommentiert die Debatte. Ein Auszug:

Antje Baumann und André Meinunger, die Herausgeber von "Die Teufelin steckt im Detail" stellen fest, dass in ihrem Buch gerade Wissenschaftlerinnen mehrheitlich gegen gegenderte Sprache argumentieren. Da ist sogar von einer "Apartheid" und von Diskriminierung die Rede, die herrschten, wenn jetzt immer und überall das Geschlecht angezeigt werden solle. So polemisieren nicht weiße alte Männer, auf die man heute nicht mal mehr hört, wenn es sich – wie bei Eisenberg und der deutschen Grammatik – um die größten Autoritäten auf ihrem Gebiet handelt, sondern jüngere Forscherinnen.


Matthias Heine, Autor des Artikels, weist auch darauf hin,

wie ästhetische Argumente von den Pro-Gender-Forschern immer besonders forsch beiseite gewischt werden. Das Fach wird heute mehrheitlich von Menschen bestimmt, die die Sprache nur noch durch den Ausschnitt ihrer Computerbildschirme sehen. Zwischen natürlichen Sprachen und Programmiersprachen nehmen sie kaum Unterschiede war. Sie können sagen, welche Formen wo und wie oft in großen digitalen Sprachkorpora erscheinen. Aber niemals haben sie ein Gedicht auswendig gelernt. Die Schönheit und das Spielerische in der Sprache sind ihnen nicht nur unwichtig, sie wissen gar nichts von deren Existenz. Das politisch Erstrebenswerte ist ihre einzige Norm. Sie ähneln darin denjenigen, die Dämmung für Wände verordneten, weil das nützlich ist – ganz egal, wie sich das auf deren Ästhetik auswirkte. So wie die Häuser nun unter ihren wärmenden Decken schimmeln, wird die Sprache von einem Schimmelteppich aus Korrektheitssignalen bedeckt.


Von maskulistischer Seite wird übrigens keine Einführung irgendeiner Spezialsprache gefordert, durch die wir unsere Weltsicht besonders gut propagiert sehen. Vermutlich hat für die meisten von uns die Freiheit des Individuums eine größere Relevanz als ständig neue Regeln und Normen.



2. Isabel Schayani (WDR) schwadroniert für die "Tagesschau"

Gestern hat die Bundeskanzlerin, eher en passant, in ihrer papiertrockenen Gebrauchslyrik etwas Bemerkenswertes gesagt. Natürlich werde man weiterhin nach Afghanistan abschieben. Dann kam der feine Nachsatz: Und zwar ohne Einschränkungen. Ab jetzt also nicht mehr nur Straftäter, junge Männer, sondern auch Frauen, Kinder, Familien? Ich traue keiner befristeten Waffenruhe mit den Taliban. Haben wir die Menschen im Blick?


Männer nach Afghanistan abzuschieben ist also unproblematisch, Menschen wie Frauen und Kinder hingegen nicht. Das Blog Kritische Wissenschaft kommentiert:

Misandrie, Männerfeindlichkeit, ist für Schayani offensichtlich mit Menschlichkeit vereinbar, mit dem, was sie unter Menschlichkeit versteht. Es ist gruselig zu sehen, wie normal Misandrie geworden ist, wie leicht es ist, Männer, junge Männer, gleich hinter Straftätern zu nennen und ihre Abschiebung nicht zu bedauern. Aber – und man kann das Flügelschlagen fast hören -, aber wehe es geht an die Adresse von "Frauen, Kindern, Familien" (Die offensichtlich einzige Art für Männer, um im Menschenbild von Schayani Menschlichkeit zu erlangen, besteht darin, als Teil einer Familie zu verschwinden), dann erregen sich angebliche Menschenfreunde wie Schayani. Dann wird die Menschlichkeit eingefordert, die man vergeblich sucht, wenn es um Männer, junge Männer geht.

Die Normalität der Misandrie in Deutschland ist fast so erschreckend wie die Normalität, mit der diejenigen, die sie pflegen, von Menschlichkeit salbadern, ohne den Widerspruch zu bemerken.




3. Die britische Premierministerin Theresa May fordert, Facebook und Twitter dazu auf, an Frauen gerichtete Beschimpfungen zu entfernen. Auf Männer zielende Attacken bleiben wie alle anderen Attacken gegen das männliche Geschlecht politisch irrelevant.

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